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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hatten sich kennengelernt, während sie in einem geheimen Raketenprogramm arbeiteten, wo Murphy als Designer für einen der bedeutenden Abwehrwaffenhersteller tätig war.
    Eric sah gar nicht wie ein Navy-Veteran aus. Er hatte weiche braune Augen und ein beinahe sanftes Naturell. Während Murph sein Cyberpunk-Image mit greller, auffälliger Kleidung kultivierte, war Eric eher konservativ und seriös. Er trug ein weißes Oxford-Hemd, das am Hals offen war. Mark bevorzugte ein T-Shirt mit einem riesigen Smiley-Gesicht. Beide wirkten viel zu aufgeregt, um still sitzen zu können.
    »Howdy, Jungs«, begrüßte Juan sie. »Wie geht’s?«
    »Wir geben richtig Gas, Chef«, erwiderte Eric. »Linda hält uns bei achtunddreißig Knoten, und da nur noch wenige Länder mit Argentinien Handel treiben, gibt es so gut wie keinen Schiffsverkehr, dem wir ausweichen müssten.«
    »Wann seid ihr schätzungsweise in Wilson/George?«
    »In gut drei Tagen, vorausgesetzt, wir laufen nicht auf Eis.«
    »Treffen Eis an«, korrigierte Max. »Man trifft Eis an, man darf niemals auf Eis laufen, das wäre schlecht fürs Schiff.«
    »Danke für den Tipp, E. J.«, sagte Mark und benutzte damit die Initialen des unglückseligen Kapitäns der Titanic.
    »Und was habt ihr rausgefunden?«, fragte Cabrillo.
    »Du wirst nicht glauben, wer diese Typen waren«, sagte Eric aufgeregt. »Die Ronish-Brüder. Ihrer Familie gehört Pine Island vor Washington State.«
    Juan blinzelte überrascht. Als Eingeborener der Westküste wusste er alles über Pine Island und seinen berüchtigten Treasure Pit. Diese Geschichte hatte ihn als Kind immer ebenso fasziniert wie all seine Freunde auch. »Seid ihr sicher?«
    »Kein Zweifel«, erwiderte Mark. »Und um was wetten wir, dass sie einen Hinweis im Treasure Pit gefunden haben, der sie dazu brachte, irgendetwas im Regenwald am Amazonas zu suchen?«
    »Immer langsam. Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Erzählt mir alles von Anfang an.«
    »Es gab fünf Brüder. Einer von ihnen« – Eric schaute auf seine Notizen – »Donald, fand, man glaubt es kaum, am siebten Dezember 1941 den Tod, als sie versuchten, bis zum Grund des Schachtes vorzudringen. Kurz danach gingen die drei ältesten zum Militär. Der fünfte Bruder war noch zu jung. Nick Ronish wurde später zu einem der höchstdekorierten Marines in der Geschichte des Corps. Er nahm an drei Insel-Angriffen teil und gehörte auf Iwo Ima zur ersten Welle. Ein anderer Bruder war Fallschirmspringer in der Eighty-first. Ronald war sein Name. Er war am D-Day dabei und kam bis nach Berlin. Der letzte, Kevin, ging zur Navy, wo er als Beobachter in Luftschiffen eingesetzt wurde, die vor der kalifornischen Küste Patrouillenflüge absolvierten …«
    Mark unterbrach ihn und fügte hinzu: »Zwei Jahre nach dem Krieg kauften sie einen ausgemusterten Blimp, für den Kevin eine Fluglizenz hatte, und machten sich auf den Weg nach Südamerika.«
    »Gibt es irgendeinen Hinweis, dass sie irgendetwas auf Pine Island gefunden haben?«, fragte Juan. »Ich kann mich vage an eine große Expedition dorthin erinnern – in den 70ern.«
    »Den gibt es. James Ronish, der überlebende Bruder, erhielt von Dewayne Sullivan angeblich einhunderttausend Dollar für die Erlaubnis, auf der Insel Ausschachtungsarbeiten durchzuführen. Sullivan war so etwas wie der Richard Branson seiner Zeit. Er machte tonnenweise Dollars mit Öl und gab es für alle möglichen verrückten Abenteuer aus, wie zum Beispiel: solo um die Welt zu segeln oder aus fünfundzwanzig Kilometern Höhe mit einem Fallschirm von einem Wetterballon abzuspringen.
    1978 richtete er seinen Blick auf Pine Island und verbrachte vier Monate damit, den Treasure Pit auszubaggern. Sie hatten starke Pumpen und bauten einen Kofferdamm, um zu verhindern, dass Wasser von der Lagune in der Nähe einströmte. Aber sie konnten den Schacht trotzdem niemals richtig trockenlegen. Taucher fanden Donald Ronish’s sterbliche Überreste, die später beerdigt wurden, und holten eine Menge Abfall aus dem Schacht. Aber dann kam ein Arbeiter ums Leben, als sie eine der Pumpen betankten. Er hatte sie laufen lassen – Benzin lief aus und entzündete sich. Ein oder zwei Tage später bekam ein Taucher die Taucherkrankheit und musste mit dem Flugzeug aufs Festland gebracht werden. Daraufhin brach Sullivan das ganze Projekt ab.«
    »Das stimmt«, rief Juan. »Jetzt erinnere ich mich. Er sagte so etwas wie: ›Kein Geheimnis ist das Leben eines Menschen

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