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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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möglichen Satellitenkontrolle zu verbergen.
    Große weiße Zelte verhüllten weitere Teile der Basis. Linda vermutete, dass man dafür Kevlar verwendet hatte, damit sie den Einflüssen der Elemente widerstanden. Außerdem verfügte die Basis über einen großen Hafen mit mehreren Piers, auch sie dergestalt konstruiert, dass sie wie Eis aussahen.
    Die natürliche Bucht, an der die Einrichtung lag, war bis auf ein Dutzend hoher Eisberge eisfrei. Sie pickte sich einen heraus und zoomte ihn heran. Irgendetwas stimmte damit nicht. Er sah ja wirklich echt aus, allerdings viel zu hoch für seine Basis. Er hätte spätestens während des letzten Sturms umkippen müssen. Das hätte eigentlich mit allen passieren müssen. Erst dann erkannte sie, dass auch sie künstlich waren.
    Ölbohrinseln. Genau das waren sie – kleine Offshore-Ölbohrinseln.
    Nun, da sie sicher sein konnte, was die Argentinier hier gebaut hatten, erkannte sie auch, dass die drei einzelnen Hügel in Hafennähe in Wirklichkeit riesige Öltanks waren, die man teilweise unter Erdwällen vergraben hatte. Die Inseln in der Bucht waren nicht für Probebohrungen vorgesehen. Die Argentinier schienen im Begriff zu sein, eine reguläre Ölproduktion anlaufen zu lassen. Der Hafen mochte für Supertanker der jüngsten Generation zwar zu klein sein, doch einem Einhunderttausendtonner bot er sicherlich genügend Platz.
    Sie wusste, dass das, was sie sah, ein Verstoß gegen eines der wichtigsten existierenden internationalen Abkommen darstellte. Seit Anfang der 1960er Jahre hatte man sich im Antarktisvertrag darauf geeinigt, dass der Kontinent als ein wissenschaftliches Reservat gewürdigt werde und keine Nation Besitzansprüche über Teile davon anmelden durfte. Das Abkommen verfügte außerdem, dass es den Unterzeichnern gesetzlich verboten war, dort nach Bodenschätzen zu suchen oder nach Öl zu bohren, sei es an Land oder im Meer.
    Linc tippte ihr auf die Schulter und deutete weiter nach Süden. Sie sah, was er meinte – ein separates Gebäude in einiger Entfernung von den anderen. Aber sie konnte nicht erkennen, was sein Interesse geweckt hatte. Fragend sah sie ihn an.
    »Ich glaube, das ist eine Raketenbatterie.«
    Falls er mit seiner Vermutung recht hatte, dann stellte dies eine weitere Verletzung des Abkommens dar. Sie schoss mit ihrer Kamera mehr als ein Dutzend Bilder und fotografierte dabei durch ihr Nachtglas. Es waren zwar nicht gerade die besten Bilder, aber sie reichten als Beweis völlig aus.
    Linc kam über die Hügelkuppe zurückgekrochen. »Was hältst du davon?«, fragte er, als sie sich wieder in sicherer Deckung befanden.
    »Ich würde meinen, dass die Argies ziemlich fleißig gewesen sind. Hast du die Eisberge in der Bucht gesehen?«
    »Ja. Ölbohrtürme.«
    Linda nickte. »Das müssen wir melden.«
    Wind kam auf. Er war zwar nicht stark genug, um ein Whiteout zu erzeugen, doch die Sicht nahm dramatisch ab, und nach so langer Zeit unter freiem Himmel spürte Linda, wie die Kälte allmählich durch ihre Kleidung drang. Bemerkenswerterweise konnte sie aber immer noch ihre Spur aus Schraubenmuttern und Metallscheiben erkennen.
    Linc beobachtete weiterhin ihre Umgebung, daher entdeckte er das Schneemobil als Erster. Er stieß Linda so heftig zu Boden, dass die Luft zischend aus ihrer Lunge gepresst wurde. Sie hatten keine Ahnung, ob man sie entdeckt hatte, und ein paar angespannte Sekunden verstrichen, während der einzelne Scheinwerfer des Fahrzeugs durch die Dunkelheit tanzte.
    Die Zeit dehnte sich, und es sah schon so aus, als hätte der Fahrer sie nicht gesehen – oder wenn, dass er seine Beobachtung als eine durch den Wind erzeugte optische Täuschung einstufte. Der Motor des Schlittens gab ein gleichbleibendes, durchdringendes Jaulen von sich, das sich aber von ihnen entfernte. In der letzten Sekunde jedoch riss der Wächter die Lenkstange scharf herum und steuerte direkt auf das liegende Paar zu.
    Linc fluchte und legte das Sturmgewehr an.
    Er konnte wegen des grellen Lichts des Scheinwerfers nicht erkennen, was der Fahrer tat, doch der Knall des Schusses übertönte den Motorenlärm. Der Schuss ging daneben, weil das Schneemobil über raues Gelände hüpfte. Fast hatte das Schneemobil sie erreicht. Linc fummelte mit seinen dicken Handschuhen am Sicherungsbügel herum, erkannte dann, dass ihm nicht mehr genug Zeit blieb, sprang schließlich auf und holte mit dem Gewehr wie mit einem Baseballschläger aus.
    Der Gewehrkolben traf den Fahrer am

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