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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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neben Gangles Körper lag ein Hammer. Als Mark den Lichtstrahl seiner Lampe darauf richtete, konnte er winzige Goldpartikel am Hammerkopf erkennen.
    »Er hat das Ding mit dem Hammer zerschlagen?«
    »Warum?«
    »Warum hat er überhaupt all das getan? Er war krank.«
    »Was war das?«
    »Schwer zu sagen. Irgendeine kleine Figur.«
    »Ist das reines Gold?«
    »Etwa zwei Pfund, denke ich. Wert rund dreißigtausend Dollar.« Mark griff nach einem Rucksack, der sich ebenfalls in Gangles Reichweite befand. Als er ihn hochhob, klirrte es wie zerbrochenes Glas darin. Er sah hinein und schüttete den Inhalt dann auf den Boden.
    Es war unmöglich festzustellen, was sich ursprünglich in dem Rucksack befunden hatte, denn heraus fiel nichts anderes als milchig grüner Sand und kleine Brocken Gestein von der gleichen Farbe. Wie auf die goldene Statue hatte Andy Gangle auf etwas eingehämmert, bis nur noch Staub und winzige, daumennagelgroße Fragmente übrig waren.
    In dem Rucksack befand sich außerdem eine seltsame Röhre, die aussah, als bestünde sie aus Bronze. Ein Ende war geschlossen und das andere wie das offene Maul eines Drachen geformt. Die Röhre selbst war geschuppt, um die Haut eines Drachen darzustellen. Mark untersuchte das Objekt genauer.
    »Das ist eine Pistole.«
    »Was?«
    »Seht mal, hier am geschlossenen Ende gibt es ein winziges Loch für einen Docht oder eine Kerzenflamme. Es ist eine einschüssige Vorderladerpistole.«
    »Mit dem Drachenmaul und allem sieht sie … chinesisch aus.«
    »Und uralt«, fügte Linda hinzu. »Ich nehme an, dass all dieses Zeug, was immer es gewesen sein mag, unserem geheimnisvollen Freund in der Kiste da gehört hat. Was meint ihr?«
    »Das glaube ich auch«, erwiderte Linc.
    »Bizarr«, äußerte Mark.
    Linc fragte: »Was nun?«
    »Wir melden unseren Fund der Oregon, damit wir der CIA mitteilen können, was geschehen ist. Ich vermute, Overholt wird von uns wollen, dass wir der argentinischen Basis einen Besuch abstatten, um nachzusehen, was dort im Gange ist. Im Instruktionsmaterial, das ich gelesen habe, stand, dass seit zwei Jahren niemand mehr einen Blick auf ihre Einrichtung geworfen hat. Ich würde sagen, wir kommen Overholt zuvor und machen uns auf eigene Faust auf den Weg.«
    »Ich wandere ganz bestimmt nicht fünfundvierzig Kilometer weit durch die Antarktis«, maulte Mark.
    Linda klopfte auf die Motorhaube der Schneekatze, neben der sie stand. »Ich auch nicht.«
    Nachdem sie einen Funkruf an ihr Schiff abgesetzt und Doc Huxleys Bitte um Gewebe- und Blutproben von Andy Gangle und der Mumie in der Truhe entsprochen hatten, kostete es sie fast eine Stunde, um eines der großen Fahrzeuge zu starten. Ohne Elektrizität für den netzabhängigen Motorwärmer war das Öl so zähflüssig wie Teer. Es musste abgelassen und zweimal über einem Campingkocher erhitzt werden, da es beim ersten Mal zu schnell abkühlte, um den Motor anlassen zu können. Trotz seines geckenhaften Äußeren war Mark ein geschickter Mechaniker.
    Die Wärme aus der Lüftungsanlage der Schneekatze wirkte wie ein willkommener Hauch, und nur wenige Kilometer von Wilson/George entfernt war es dann schon warm genug für sie, um die Reißverschlüsse ihrer äußeren Parkas zu öffnen und die dicken Handschuhe über ihren Goretex-Fingerlingen abzustreifen. Linc lenkte das Fahrzeug, und Linda überließ Murph den Beifahrersitz.
    Sie entschied, einen weiten Bogen durch die Schneewüste hinter der Basis zu fahren und sich dem Camp der Argentinier von Osten zu nähern. Kompasse waren so nahe am Südpol nutzlos, doch die Schneekatze verfügte über Satellitennavigation. Aber auch sie war ein wenig ungenau, da die Position der Satelliten, die für die Triangulation benötigt wurden, oft unterhalb des Horizonts lag. Das System war nicht unter Berücksichtigung polarer Navigation entwickelt worden. Es gab erdgebundene Relaisstationen zur GPS-Unterstützung, doch die meisten davon befanden sich auf der anderen Seite des Kontinents, wo der Großteil der Forschungsbasen betrieben wurde.
    Die Landschaft war eine weiße Einöde, die durch nichts unterbrochen wurde. Sogar die fernen Berge waren noch mit Wintereis bedeckt. Einiges davon würde auftauen, wenn die Schneeschmelze im Frühjahr andauerte und graue Granitabstürze freilegte. Aber zu diesem Zeitpunkt versteckten sie sich noch unter einem soliden Mantel aus gefrorenem Schnee.
    Im Gegensatz zu anderen Regionen der Antarktis, wo das Eis kilometerdick war, bestand

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