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Texas Queen

Texas Queen

Titel: Texas Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Jean Dale
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einen alten Ackergaul gesetzt. Ausgerechnet da ist das Pferd in einen Graben gestürzt und hat Niki fast erdrückt.”
    “Die Arme.” Er holte tief Luft und wechselte das Thema. “Sie sagte, sie sei wie ihre Mutter.”
    Tillys Blick bekam etwas Prüfendes. “Die beiden standen sich sehr nahe, falls Sie das meinen.”
    “Da muss noch mehr dahinterstecken.”
    “Aber es steht mir nicht zu, Ihnen davon zu erzählen.” Tilly ging zum Küchenschrank und holte eine große Schüssel heraus. “Mir ist nicht ganz klar, weswegen Sie mir all diese Fragen stellen, Clay.”
    In Gedanken sah er Niki als kleines Mädchen vor sich, das sich vor Pferden fürchtete. “Ich hoffe immer noch, dass sie sich für den Titel der Cowgirl-Queen bewirbt.”
    “Das wird sie nicht.” Tilly holte eine große Tüte Mehl hervor.
    “Sie klingen sehr sicher.”
    “Ich kenne sie schon, seit sie ein Baby war”, stellte sie nur fest. “Es gefällt ihr nicht, wenn die Leute sie anstarren, und Pferde mag sie auch nicht, also geben Sie bestimmt zu, dass Sie da ein Problem haben.”
    “Ja, aber …”
    “Clay, Sie haben ja recht.” Lächelnd unterbrach Tilly ihn. “Sie ist das Schönste, was ich je gesehen habe, und sie wäre eine wunderbare Cowgirl-Queen, aber sie wird nicht teilnehmen. Wenn Sie also deswegen hier sind, vergeuden Sie Ihre Zeit.”
    Er stellte das leere Glas in die Spüle. “Sie könnten recht haben, doch so leicht gebe ich nicht auf.”

5. KAPITEL
    Egal, welche Arbeit Clay verrichtete, er verlor nie die gute Laune. Beim Ausmisten der Pferdeställe pfiff und sang er genauso gut gelaunt wie beim Abwaschen des Geschirrs nach einem Picknick am Lagerfeuer oder wenn er die schmutzige Bettwäsche zum Wagen der Wäscherei trug. Obwohl er noch keine Woche auf der Bar-K wohnte, schien er sich dort schon so heimisch zu fühlen, als würde die Ranch ihm gehören.
    Jetzt ging er pfeifend auf das Ranchhaus zu, weil Grandma Tilly ihn ans Telefon rief.
    “Hallo?”, meldete er sich. Es war Eve, und sie redete gleich wie ein Wasserfall auf ihn ein. “Ich weiß, dass ich schon eine Woche hier bin.” Clay nahm das Telefon ans andere Ohr. “Ja, ich mache Fortschritte, wenn auch kleine. Immerhin hat sie ihre Teilnahme offiziell nicht abgesagt, oder? Das zeigt doch, dass ich hier meine Arbeit mache.”
    Draußen sah er das Lagerfeuer in der Nähe des Pools, und sofort entdeckte er auch Niki. Er erkannte sie an der Silhouette vor den Flammen, während sie den Gästen half.
    “Clay Russell, hörst du mir überhaupt zu?”
    Er zuckte zusammen und hielt sich den Hörer wieder dichter ans Ohr. “Du musst ja nicht so schreien, dass mir gleich die Trommelfelle platzen. Ja, ich höre dir zu.” Von draußen hörte er eine Mundharmonika und ein bisschen Gitarrenmusik. “Ich halte dich auf dem Laufenden.”
    Eve legte einfach auf. Clay zuckte nur mit den Schultern und legte auch auf. Er wollte jetzt nicht mehr an seine wunderliche Chefin denken, wenn draußen eine so schöne Party stattfand. Schnell verließ er das Haus und ging zum Lagerfeuer, während er in das Lied einstimmte, das alle gerade sangen. Er ging auf Niki zu, und lächelnd rutschte eine ältere Dame aus Tulsa ein Stück zur Seite, damit Clay auf dem Baumstamm neben Niki Platz fand. Gerade als er sich setzte, endete das Lied.
    Niki fing zu klatschen an und alle fielen ein. “Das war wundervoll, Mr Hammer. Gibt es sonst noch jemanden hier in der Runde, der ein Instrument spielen oder gut singen kann?”
    Alle sahen sich gegenseitig an, doch niemand hob die Hand. Da hielt Clay vorsichtig einen Finger auf Höhe seines Ohrs.
    Lachend deutete die Frau aus Tulsa auf ihn. “Hier”, rief sie. “Clay ist ein verkannter Musiker. Na los, Clay. Verraten Sie uns, was Sie spielen können.”
    In gespieltem Zögern stand er auf. “Ich kann ein bisschen Gitarre spielen”, antwortete er bescheiden. “Und auch ein wenig singen.”
    Es erklang aufmunternder Applaus. Nur Niki beteiligte sich nicht daran. Sie sah ihn nur mit gerunzelter Stirn an. Clay nahm die Gitarre, die jemand ihm reichte, und flüchtig strich er über die Saiten, um zu hören, ob sie noch gestimmt war.
    Von einem Arbeiter auf der Ranch seines Onkels in Oklahoma hatte er das Gitarrespielen gelernt, und er wusste, dass er nicht gerade schlecht war. Seine Sangeskünste waren nicht so berauschend, aber was ihm an Talent fehlte, glich er durch Begeisterung aus.
    Ohne weiteres Zögern stimmte er einen Song an, den die

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