Texas Queen
Fall durfte sie ihm eine weitere Gelegenheit geben, sie wieder dermaßen in Versuchung zu bringen, denn Niki wusste genau, dass sie auch beim nächsten Mal wieder schwach werden würde.
“Niki, lass mich rein!” Clay klopfte leise mit der flachen Hand an die Schlafzimmertür, während er laut flüsterte.
Niki zog gerade die Bettdecke zurück, als sie ihn hörte. In Gedanken sah sie Clay vor sich, wie sie ihn in der letzten Nacht erlebt hatte. Seufzend zog sie sich das T-Shirt bis über die Knie. Heute Nacht würde sie ihn an sich heranlassen. Nein, sagte sie sich, das werde ich nicht!
“Niki! Ich weiß, dass du da drin bist. Und ich werde nicht von hier weg gehen, bis du mit mir gesprochen hast.”
Er redete leise, aber Grandma hatte einen leichten Schlaf. Hastig lief Niki zur Tür, obwohl sie das überhaupt nicht wollte.
“Hör auf damit, Clay. Geh weg. Du weckst noch alle im Haus auf.”
“Das werde ich, und es ist deine Schuld.” Wieder klopfte er an die Tür, diesmal etwas energischer. “Lässt du mich jetzt herein, oder muss ich …”
Niki riss die Tür auf. “Hörst du jetzt endlich auf?”, zischte sie Clay an. “Sag schon, was du auf dem Herzen hast, und dann verschwinde. Ich will ins Bett.”
“Hier im Flur kann ich das nicht sagen.” Er fasste sie an den Oberarmen und hob Niki einfach hoch. Dann kam er ins Zimmer, schloss die Tür und ließ Niki wieder herunter.
Außer einer Jeans trug er nichts. Weder Hemd noch Stiefel. Niki konnte nicht anders. Ihr Blick glitt von seiner breiten muskulösen Brust zu den schmalen Hüften. Im Licht der Deckenlampe sah sie wieder die langen Narben, die sich kreuz und quer über seine Rippen zogen. Sie musste daran denken, was Eve über seine Zukunft beim Rodeo gesagt hatte.
Er sah Niki an, und sein Blick bekam einen immer leidenschaftlicheren Ausdruck.
Schnell trat sie ein wenig zurück. “Sprich schon, und dann geh.”
“Ich … entschuldige mich.”
“Wofür?”
“Für alles und jedes.” Hilflos hob er die Schultern und kam mit ausgestreckten Armen einen Schritt auf Niki zu. Sein jungenhaftes Lächeln wirkte unglaublich anziehend auf Niki, aber sie wehrte sich dagegen.
“Soll das heißen, du weißt gar nicht, wofür du dich entschuldigst?” Sie presste die Lippen aufeinander. “Clay, ich habe dich vor die Wahl gestellt: mich oder den dämlichen Wettbewerb. Ganz offensichtlich hast du mich …”
“Ach ja. Das.”
“Und am nächsten Morgen rufst du Eve an und sagst, es läuft schon viel besser?”
“Ich habe dir gesagt, dass ich beides will. Mir war nicht bewusst, dass wir eine Abmachung haben.” Er nahm eine ihrer kalten Hände zwischen seine warmen Finger, und Niki besaß nicht einmal genug Willenskraft, um ihre Hand zurückzuziehen. In seiner Nähe verflogen all ihre Vorsätze mit Lichtgeschwindigkeit.
“Niki”, fuhr er sehr ernsthaft fort. “Als ich Eve anrief, schwebte ich auf Wolke sieben. Gerade hatte ich eine fantastische Nacht mit der Frau hinter mir, die mich fasziniert, seit ich sie getroffen habe. Zwischen uns beiden persönlich lief doch wirklich alles besser.”
Sie verspannte sich. “Dann versichere mir hier und jetzt, dass du jegliche Hoffnung aufgegeben hast, ich würde an dieser maßlos überschätzten Veranstaltung teilnehmen.”
Einen Moment stand er nur schweigend da, dann sagte er bedrückt: “Das kann ich nicht. Ich würde unglaublich gern das nächste Jahr gemeinsam mit dir verbringen. Ich möchte Zeit bekommen, um dich besser kennenzulernen.” Er wirkte fast hilflos. “Wenn du willst, dann verklag mich.”
“Ach, Clay, hör auf damit, mich …”
Der Satz endete in einem Stöhnen. Clay trat dicht zu ihr, und Niki fand nicht die Kraft, sich von ihm zu lösen. Als er die Arme um sie legte, schmiegte sie sich an ihn und hob das Gesicht an, damit er sie küssen konnte.
Niki spürte seine Zunge zwischen den Lippen, und jeglicher Widerstand schmolz dahin. Clay liebkoste ihre Brüste mit beiden Händen, und augenblicklich wurde die Lust, die sie erst in der vergangenen Nacht erlebt hatte, wieder in ihr angefacht.
Beinahe verzweifelt sehnte sie sich nach ihm, und sie konnte gar nicht fassen, dass diese Begierde so lodernd in ihr brannte, obwohl Clay ihr Verlangen erst gestern so gründlich gestillt hatte. Seine Hände an ihren Brüsten lösten eine Glut in ihr aus, die ihren ganzen Körper durchströmte und sich tief in ihr sammelte.
Sie fand es beschämend, wie sehr sie ihn begehrte. Wie in der
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