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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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Judith, drehte sich um und verschwand im Haus, ohne sich auch nur einmal umzublicken. Die schwere Tür fiel hinter ihr ins Schloss.
    »Maa nii - kommt«, meldete sich Torr und wandte sich in Richtung Dorf.
    Jindi saß vor ihrer Hütte auf dem flachen Tisch. Ihre Tochter Jing, die neben dem Tisch stand, hatte ein etwa dreijähriges Kind auf dem Arm, wohl Jindis zweites Kind.
    Jindi winkte ihnen schon von weitem zu.
    »Kommt, setzt euch. Es ist noch eine Flasche von deinem Bier da. Das müsst ihr jetzt trinken.«
    Sie setzten sich zu Jindi. Ihre Tochter brachte unaufgefordert das Bier und drei Trinkgefäße.
    »Das wird wohl nicht reichen«, sagte Grod zu ihr. »Holst du uns weiteres Bier und auch eine Cola?«
    Jing strahlte. Cola war gut. Sie nahm ihre kleine Schwester an die Hand und ging die Getränke kaufen. Grod hatte ihr Geld gegeben.
    »Torr, du sollst ein Auto holen«, sagte Grod.
    Torr grunzte erneut und schlurfte langsam los.
    »Vielleicht hat er auch Durst«, meinte Judith mitleidig. »Er bekommt etwas, wenn er wiederkommt.«
    »Ich kann euch leider nichts zum Essen anbieten«, sagte Jindi, »wir haben nichts mehr.«
    »Danke, aber wir haben auch keinen Hunger«, ließ Judith durch Grod übersetzen.
    »Der Mann, dem ich das Haus von Samrak gezeigt habe, ist wieder im Dorf«, sagte Jindi nachdenklich.
    »Tjam, der Chinese? Wo ist er? Ich muss ihn treffen.« Grod war aufgesprungen.
    »Ich weiß nicht, wo er jetzt ist«, antwortete Jindi, »Vorhin, kurz nachdem du gegangen bist, stand er unten am Fluss und unterhielt sich mit einem anderen Mann, einem Thai. Dieser Mann hatte ein Motorrad.«
    »War der Mann aus deinem Dorf? Kanntest du ihn?« »Nein, er war nicht von hier. Ich kenne jeden Einwohner dieses Dorfes und die meisten aus den Nachbardörfern ebenfalls. Nein, er war nicht aus dieser Gegend.« Grod übersetzte Judith das Gespräch. Judith war in Sorge.
    »Grod, was soll das. Was will Tjam hier? Ich habe Angst. Bereits zwei Mal hat man einen Anschlag auf dich ausgeführt. Du hättest bereits tot sein können, so wie die arme Lai auf Phuket.«
    »Ich glaube nicht, dass wir in großer Gefahr schweben. Was Tjam allerdings hier will, ist mir auch nicht klar.« »Lass uns verschwinden. Lass uns zurück nach Deutschland fahren. Ich bin mit dem Erreichten zufrieden. Ich habe mit Samrak gesprochen. Was ich erfahren habe, reicht mir aus. Lass uns bald fahren.«
    Jing kam vom Einkaufen zurück. Unterwegs hatte sie Torr getroffen. Der trottete jetzt neben ihr her und trug die Plastiktüte mit den Bierflaschen.
    Grunzend legte Torr die Tüte mit den Getränken auf den Tisch.
    »Pön spielt bei den Nachbarn«, sagte Jing. Pön war Jindis jüngere Tochter.
    »Hol bitte noch ein paar Gläser«, sagte Grod zu Jing. Diese machte jedoch keine Anstalten, Gläser zu holen, sondern sah nur fragend ihre Mutter an.
    »Wir haben nur drei Gläser, entschuldige bitte«, sagte Jindi verlegen. »Das ist aber nicht schlimm, wir trinken nach euch.«
    »Was sind das für arme Leute?«, stellte Judith mitleidig fest. »Ich denke, dass wir ihnen ein wenig unter die Arme greifen sollten, ehe wir gehen«, wandte sie sich an Grod. Grod schenkte Getränke ein. Je ein Trinkgefäß bekamen Jindi, Judith und Jing.
    »Torr und ich trinken aus der Flasche. Nicht wahr Torr?« Torr grunzte zustimmend.
    Ein Auto kam den schmalen Weg heraufgefahren und hielt vor Jindis Hütte.
    »Ich soll euch nach Nong-Haan fahren?«, fragte der Fahrer. »Torr hat mich bestellt. Wohin genau wollt ihr?« »Kennst du das ›Sin-Sana Resort‹, etwas außerhalb von Nong-Haan?«
    »Ja, ich weiß, wo es liegt. Wann wollt ihr fahren?« Grod besprach sich kurz mit Judith.
    »In einer halben Stunde«, sagte er dann.
    »O.k., in einer halben Stunde komme ich wieder.« Der Wagen fuhr den Weg zurück. Jindi sah ihm nach. »Da ist der Mann«, sagte Jindi leise.
    »Wer?«, fragte Grod.
    »Der Mann, der sich mit dem Chinesen, den du Tjam nennst, getroffen hat.«
    Jindi deutete zur Straße, wo ein Mann auf einem Motorrad hockte.
    Grod betrachtete ihn. Er war sich sicher, den Mann noch nie gesehen zu haben.
    Ein zweiter Mann kam hinzu. Er hielt einen Gegenstand in der Hand, es schien eine Flasche zu sein. Die beiden sprachen miteinander.
    »Diesen Mann habe ich ebenfalls noch nie gesehen«, sagte Jindi. »Auch dieser Mann ist nicht aus unserer Gegend.«
    Der zweite Mann setzte sich auf den Rücksitz des Motorrads.
    Das Motorrad wurde gestartet. Sie fuhren den Weg herauf zu Jindis

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