Thai Juwelen
Hand. Die Mädchen dort arbeiten jetzt für mich. Das erwirtschaftete Geld legte ich gut an. Hinzu kam weiteres Geld von Fred und bald kaufte ich weitere Bars. Heute besitze ich zwölf Bars und ein kleines Restaurant.«
»Du bist ja richtig geschäftstüchtig«, lobte Judith. »Ich habe auch Jindi hier aus dem Dorf, die ihr kennt, gefragt, ob sie für mich in Phuket arbeiten wollte. Leider hat sie abgelehnt. Vielleicht ist es aber auch besser so.« »Wie ging es weiter?«, wollte Grod wissen.
»Fred und Tjam waren derweil intensiv mit ihrem Schmuggel von gestohlenem Schmuck beschäftigt. Sie verdienten sehr viel Geld. Es waren nicht thailändische Baht, es waren harte US-Dollar.«
»Und dieses Geld wurde hier, in eurem Haus, gelagert?«, wollte Grod wissen.
»Nur der Anteil von Fred. Unmengen von Geld, täglich einige Koffer mit Barem – und es wurde immer mehr! Fred hatte ein gutes Versteck hier gefunden. Niemand würde jemals das Geld finden. Er sah jedoch langfristig ein Problem darin, dieses Geld nach Deutschland zu schaffen. Er selbst hatte Angst, beim Transport erwischt zu werden und so fragte er mich. Ich sollte mit einem Koffer voller Geld nach Deutschland fahren.«
»Das ist eine gefährliche Sache. Wenn du dabei erwischt wirst, hast du ein gewaltiges Problem«, sagte Grod. »Ich habe es auch nicht getan. Immer wieder redeten Fred und Tjam auf mich ein. Es sei doch alles ganz einfach, sagten sie. Ich solle als normaler Tourist fahren. Ich würde nicht kontrolliert. Garantiert müsste ich beim Zoll die Koffer nicht öffnen. Ich blieb aber standhaft und weigerte mich.
Eines Tages, wir waren in Bangkok, schlug mir Tjam vor Wut die Faust ins Gesicht, weil ich erneut abgelehnt hatte, mit einem Koffer voll Geld nach Deutschland zu fliegen. Meine Nase blutete.
Dass Tjam mich geschlagen hatte, erzürnte Fred und so bekamen die beiden Streit.
Der Schlag in mein Gesicht war nur der Anfang. Die Spannungen zwischen den beiden wuchsen. Bald traute Fred Tjam nicht mehr und eines Tages sagte Fred mir, dass er Angst vor Tjam habe. Fred befürchtete, dass Tjam ihm sein Geld abjagen wolle.«
»Wusste Tjam, wo Fred sein Geld aufbewahrt?«, wollte Grod wissen.
»Nein. Tjam war noch nie hier in Baan-Consai gewesen. Er kannte auch unser Haus nicht. Er rechnete sicher nicht damit, dass wir das ganze Geld im Hause hatten.« »O.k., wie ging es weiter?«
»Keine Ahnung. Am Tag, nachdem Tjam mich geschlagen hatte, vermisste ich meinen Pass. Ich nehme an, dass Tjam ihn hat.
Mehr weiß ich nicht. Eines Tages fuhr ich wieder einmal nach Phuket, um mich um meine Geschäfte zu kümmern. Kaum in Phuket angekommen, rief mich Fred an und sagte mir, dass er nach Deutschland fahre. In etwa einem halben Jahr sei er zurück.
Als ich einen Monat später in unser Haus hier zurückkam, war das ganze Geld weg. Ich war darüber nicht erschrocken, da ich davon ausging, Fred habe es mitgenommen.
Das ist alles, was ich weiß. Ich habe Fred nicht wiedergesehen. Bis heute wusste ich nichts von seinem Tod.« »Warum ist Tjam hier?«, fragte Judith. »Ich habe Angst vor diesem Mann.«
»Ja, Tjam ist nicht ungefährlich. Auch ich habe Angst vor ihm. Hier in meinem Haus bin ich aber ganz sicher. An meinen Wachen kommt er nie vorbei. Besonders Torr bringt ihn eher um, als ihn zu meinem Haus zu lassen.« »Ja, dieser Torr sieht zum Fürchten aus«, bestätigte Judith.
»Ihr könnt hier bleiben, hier in meinem Haus. Hier seid ihr ganz sicher.«
»Nein«, antwortete Grod. Wir können nicht bleiben, wir müssen gehen. Wir bleiben lieber im Hotel.
»Dann geht Torr mit euch. Er wird euch beschützen«, bestimmte Samrak.
»Du brauchst ihn hier«, wandte Grod ein, der wirklich keine Lust hatte, diesen offensichtlich beschränkten Torr mit sich herumzuschleppen. »Wer soll dich denn sonst beschützen?«
»Ich habe andere Wachen genug«, entschied Samrak, »Torr geht mit euch.«
Da war nichts zu machen. Samrak brachte Judith und Grod zur Tür. Dort rief sie nach Torr.
»Du wirst auf diese beiden Menschen aufpassen. Sie sind meine Freunde! Hast du das verstanden?« Samrak sprach in einem Tonfall mit ihm, wie mit einem Kind. Torr grunzte, sprach jedoch sonst kein Wort.
»Im Dorf wartet ihr am besten bei Jindi, ihr kennt sie ja schon. Torr besorgt dann ein Auto.« Samrak schien wirklich besorgt.
»Wenn ihr etwas Näheres in Erfahrung gebracht habt, kommt bitte zu mir. Auch ich schicke nach euch, wenn ich etwas Neues weiß.«
Dann umarmte sie
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