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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Aegis-Burg am nächsten gelegene war und Ky die zwanzig Meilen dorthin auf keinen Fall laufen wollte. »Bist du sicher?«
    Wraith zuckte mit den Achseln. »Nö, aber es ist doch immer viel lustiger, wenn ein bisschen Risiko dabei ist.« Er ließ seine Fänge aufblitzen. »Was meinst du, geht’s heute richtig zur Sache?«
    »Ich hoffe nicht, verdammte Scheiße.« Normalerweise wäre Ky jederzeit zu einem Kampf bereit, aber nicht, wenn es dabei gegen Menschen ging, mit denen er jahrelang zusammengearbeitet hatte und denen er vertraute. »Wie geht’s Lore? Hattet ihr schon Glück dabei, Idess aufzuspüren?«
    Wraith trat gegen einen Stein und sah ihm hinterher, als er auf den Strand unter ihnen plumpste. »Lore geht’s den Umständen entsprechend. E musste ihm ein Beruhigungsmittel verpassen, aber das hält sicher nicht allzu lange an. Von Idess keine Spur.«
    Sie erreichten das obere Ende der Felswand, und kurz darauf schloss Ky den kleinen Volvo auf. »Wenn wir hier fertig sind, tu, was du kannst, um Lore davon abzuhalten, irgendwas Verrücktes anzustellen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, Lore zu Than zu bringen, sobald ich die Lage dort gecheckt habe. Die werden dort sicher für jeden dankbar sein, der ihnen dabei hilft, Pestilence aufzuspüren.«
    Sobald sie im Wagen saßen, gab Ky Gas und wühlte den Boden mächtig auf, um so schnell wie möglich ins Hauptquartier zu gelangen. Wraiths exzentrische Bemerkungen über die Landschaft halfen Kynan dabei, klaren Kopf zu bewahren, was, wie Ky vermutete, der Zweck der Übung war. Der Dämon konnte manchmal eine richtige Nervensäge sein, aber er blickte tiefer, als die meisten ihm zutrauten.
    Ky parkte am Fuß der Burg, und Wraith und er rannten durch das Dämmerlicht des späten Morgens in die feuchtkalte Burg. Wie sich herausstellte, war ihr Timing perfekt: Genau die Arschlöcher, die sie suchten, saßen um einen Haufen Bücher herum im provisorisch eingerichteten Büro. Seltsamerweise stand ein Dutzend schwer bewaffneter Wächter überall im Raum verteilt.
    »Wer möchte mir erklären, was mit Regan passiert ist?«
    Juan schloss das Buch, über dem er gebrütet hatte. »Ich wünsche dir auch einen guten Tag, Morgan.«
    Lance wirbelte herum. Sein angeschwollenes, mit blauen Flecken überzogenes Gesicht lief vor Wut violett an, als er Wraith sah. »Du hast einen Dämon in unser Hauptquartier gebracht?«
    »Willst du es wirklich auf einen Streit ankommen lassen, wer der Aegis in letzter Zeit schlimmeren Schaden zugefügt hat?«
    Takumi machte Anstalten, sich empört zu voller Größe aufzurichten, um gleich darauf zusammenzuzucken. Jemand hatte diese Kerle ganz schön verprügelt. Kynan klatschte Regan in Gedanken ab. »Wir taten nur, was wir für nötig hielten.«
    »Ach, und ihr hieltet es also für nötig, Regan aufzuschneiden und ihr unschuldiges Baby zu ermorden?«
    »Unschuldig?«, wiederholte Lance verächtlich. »Es ist ein Dämon.«
    Wraith stieß ein Schnauben aus, während er den Reißverschluss seines Rucksacks aufzog. »Siehst du, Ky, das ist der Grund, warum ich deine Freunde immer umbringen will.« Er zog eine Glasphiole heraus, die mit einer grünen Flüssigkeit gefüllt war. »Nix für ungut.«
    »Vertrau mir, ich versteh dich.« Kynan starrte die vier Männer vor ihm wütend an. »Wollt ihr mir nicht erklären, wieso ihr es nicht für nötig hieltet, den Rest der Ältesten zu befragen, ehe ihr unseren Plan abgeändert habt?« Er bezweifelte, dass einer von ihnen darauf hinweisen würde, dass sie besessen waren oder so, aber einen Versuch war es wert.
    »Wir haben es dir doch erzählt. Oder es zumindest versucht.« Omar warf Kynan einen traurigen Blick zu, als täte er ihm leid. »Valeriu und du, ihr seid durch eure Beziehungen zu den Dämonen zu verblendet, um andere Optionen auch nur in Erwägung zu ziehen. Und trotz Deckers Treueschwur dem Siegel gegenüber ist er doch immer noch ein Mitglied des amerikanischen Militärs. Und manche von uns trauen ihm nicht.«
    »Mit euch stimmt etwas nicht.« Kynan stand kurz davor, in die Luft zu gehen.
    Er nickte einmal kurz in Wraiths Richtung, der die Phiole mit einem Grinsen in die Luft warf. Lance bemühte sich noch, sie aufzufangen, aber sie fiel auf den Steinfußboden und zerbrach, ehe er etwas dagegen tun konnte.
    Ein widerwärtiger brauner Nebel verbreitete sich augenblicklich im ganzen Raum; er wand sich, als wäre er ein lebendes Wesen. Zehn Sekunden später verschwand er wieder.
    »Verdammt, was war

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