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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Mann hob die Hand, und augenblicklich hielt die Parade an.
    Als sich der Typ umdrehte, stieß Thanatos den Atem aus. »Idess. Süße, es tut gut, dich zu sehen.«
    »Vater.« Sie neigte den Kopf zu einem respektvollen Nicken.
    Azagoth wandte seinen smaragdgrünen eisigen Blick Thanatos zu. »Death. Interessant, dich endlich einmal kennenzulernen.« Er zeigte auf die Gestalten im Tunnel. »Du hast mir schon so viele meiner Untertanen geschickt.«
    »Ich tue, was ich kann«, erwiderte Than trocken. »Und jetzt brauche ich dich, damit du dasselbe für mich tust.«
    Eine schwarze Augenbraue hob sich. »Ich schätze, das hat etwas mit dem Leichnam zu tun, den du trägst?«
    Leichnam
. Auf seinem Arm bäumte sich Styx auf, wobei seine Handlung nicht Thanatos’ plötzliche Wut spiegelte, sondern seine eigene. Irgendwann hatte der Hengst Regan lieb gewonnen, und ihm gefielen die kalten, abschätzigen Worte ebenso wenig wie Thanatos.
    Idess hatte Than vor dem Kerl gewarnt, darum beherrschte er sich. Er konnte Azagoth immer noch den Arsch aufreißen, wenn er erst einmal erreicht hatte, was er wollte.
    »Sie ist die Mutter meines Kindes. Ich hätte sie zur Frau genommen. Ich habe sie getötet.«
    »Warum?« Azagoth faltete die Arme vor seiner Brust. Er wirkte gründlich gelangweilt. »Hat sie dich betrogen? Das Bett eines anderen gewärmt? Vielleicht das eines deiner Brüder?«
    Thanatos würde dieses Arschloch erwürgen. »Sie hat unser Kind geboren«, brachte er mühsam heraus. »Ich habe vergeblich versucht, sie zu retten.«
    »Im Grunde sagst du, dass sie sich in deinem Panzer befindet.« Er verstummt kurz. »Und was soll ich da tun?«
    »Ich will, dass du sie herausholst und ihr gestattest, ins Jenseits hinüberzugehen, statt von deinen Senslingen nach Sheoul-gra gebracht zu werden.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    Okay, jetzt würde er eine Karte ausspielen, die sich hoffentlich als Ass erwies. »Weil du mein Vater bist.«
    Idess Kopf fuhr herum, und sie starrte ihn an. Azagoth musterte ihn eine ganze Weile, bis Than den Eindruck hatte, dass der Kerl ihn absichtlich schwitzen ließ.
    »Du hast vielleicht Eier, hierherzukommen und von einem Vater, den du nie getroffen hast, einen Gefallen zu erwarten.«
    »Dann ist es also wahr?«
    Azagoth lachte. »Nein. Ich bin nicht dein Vater. Ich würde mich daran erinnern, Lilith gefickt zu haben. Dieses Weibsstück war jahrhundertelang hinter mir her.«
    Verdammt. Das war Thans einzige hohe Karte gewesen. Sonst hatte er nichts auf der Hand. Wäre Azagoth ein anderer gewesen, hätte Thanatos ihn bedrohen, foltern oder schlagen können, bis er eingewilligt hätte zu helfen. Aber dies war ein Kerl, der Macht über Seelen hatte – was bedeutete, dass er in der Lage war, Regan und jeden anderen, der Than am Herzen lag, zu quälen. Und das bis in alle Ewigkeit.
    »Bitte.« Than drückte Regans schlaffen Körper fester an sich, als könnte sie ihn dagegen abschirmen, betteln zu müssen. »Ich würde alles dafür tun.«
    »Alles? Würdest du mir auch deinen Sohn geben?«
    In Thans Leib bildete sich ein heißer Feuerball. Er fühlte sich, als würde er innerlich von unzähligen Fäusten bearbeitet. Regans Fäusten.
    »Alles, nur das nicht«, knurrte er.
    »Aber ihn will ich.«
    In seinem Panzer schlug Regan ihre Fingernägel in ihn. Aber sie hätte sich keine Sorgen machen müssen. Niemand würde ihm ihren Sohn wegnehmen.
    »Fahr zur Hölle, Azagoth.« Than wandte sich zur Tür um, ehe er noch durchdrehte und das Arschloch umbrachte.
    »Thanatos, warte.« Idess näherte sich ihrem Vater, die Hände wie zum Gebet gefaltet. »Thanatos hat mir das Leben gerettet.«
    Na toll. Es gab einen Grund, wieso er das nicht erwähnt hatte. Es gab doch nichts Besseres, als einem Vater zu erzählen, dass der eigene Bruder seine Tochter grausam gefoltert hatte.
    Azagoth sah Than mit schmalen Augen an. »Erzähl.«
    Thanatos erstarrte, unterdrückte aber seinen Stolz, ehe er noch etwas vermasselte, das Regans Seele retten könnte. »Du weißt, dass Pestilence versucht hat, Sheoul-gra zu zerstören.«
    »Selbstverständlich.« Azagoth wandte sich dem Kamin zu, in dem ein riesiges Feuer loderte, ohne die geringste Hitze abzugeben. »So etwas spricht sich bis nach hier unten herum.«
    »Vater«, sagte Idess. »Pestilence hat Memitim gefangen genommen und gefoltert, damit sie deinen Aufenthaltsort preisgeben.«
    Azagoths Kopf führte ein Kunststück direkt aus dem
Exorzisten
vor, indem er ihn zu Idess

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