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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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normalerweise in ein Tattoo verwandelt hättest, in Zukunft auf Regan übertragen werden. Sie wird deinen Schmerz genauso fühlen wie du.«
    »Was? Nein! Das kannst du doch nicht tun –«
    »Ich kann tun, was ich will, Reiter«, fuhr Azagoth ihn an. »Alles hat seinen Preis. Wenn er dir zu hoch erscheint, dann nimm deinen Leichnam und verzieh dich!«
    »Du Mistkerl.« Thanatos hob Regan hoch. »Ich bin einverstanden.« Selbst wenn Regan seinen Schmerz fühlte, musste sie doch wenigstens nicht bis in alle Ewigkeit mit Dämonen rumhängen. Sie würde in den Himmel auffahren und glücklich sein. Frei.
    »Gute Wahl.« Azagoth schnippte mit den Fingern. »Panzer. Sofort.«
    Thanatos war nur froh, dass dieses Arschloch nicht sein Vater war. Auch wenn Azagoth der letzte Anhaltspunkt war, den sie gehabt hatten, und sie jetzt mit leeren Händen dastanden. Heute hatten sie einen Bruder und einen Vater verloren.
    Und Regan.
    Thanatos berührte seine Panzernarbe, und seine Knochenplatten rückten an ihren Platz. Augenblicklich fühlte er Regan und atmete erleichtert auf.
    Leb wohl
, sagte er im Stillen. Er spürte das Brennen heißer Tränen in seinen Augen.
Du kommst jetzt in den Himmel. Aber denk immer daran, dass ich dich liebe. Ich hoffe, du kannst mich hören. Ich werde dich irgendwann finden, Regan. Ich schwöre dir, dass ich dich finden werde.
    »Wieso heulst du denn jetzt auch noch?« Azagoth stieß die Worte mit unüberhörbarem Abscheu aus. »Ich hätte nicht gedacht, dass Reiter solche Waschlappen sind.« Er schnippte mit dem Finger gegen Thans Schulter, und schon war das Gefühl, Regan in sich zu tragen, verschwunden.
    Er war allein.
    »Und jetzt raus mit dir.« Azagoth wandte sich zu der Seelenparade im Tunnel um, die sich wieder in Bewegung setzte.
    Da zuckte Regans Körper in Thans Armen, und sie sog keuchend einen Atemzug ein. Thanatos erschrak so sehr, dass er sie beinahe hätte fallen lassen.
    »
Regan?
«
    Blinzelnd sah sie zu ihm auf. »Wo sind wir?«
    Er drückte sie in einer erstickenden Umarmung an sich. Sein jubelndes Lachen veranlasste Azagoth dazu, sich umzudrehen und die Augen zu verdrehen.
    »Warum bist du denn immer noch hier?« Azagoth klang ernsthaft verärgert. »Das war es doch wohl, was du wolltest, oder nicht?«
    »Ja!«, schrie er. »Bei Gott, ja!«
    »Thanatos?« Regans Stimme drang von seiner Brust gedämpft an seine Ohren. »… erdrückst mich.«
    »Tut mir leid.« Er lockerte seinen Griff gerade so weit, dass er sie wie verrückt küssen konnte. »Ich kann nicht glauben, dass du hier bist. Du bist am Leben. Und perfekt.«
    »Und immer noch zerquetscht.«
    Er grinste wie ein Idiot, als er sie absetzte, auch wenn er sie am liebsten bis nach Hause getragen hätte. Er wollte sie nie wieder loslassen. Sie schien gar nicht zu merken, dass sie immer noch im Krankenhaushemd steckte, steif vom getrockneten Blut und hinten offen. Than zog sie an sich, aber Azagoth seufzte, zog sein Hemd aus und reichte es Thanatos. Er hielt es wie einen Vorhang hoch, während sie das Hemd auszog und dann in das neue schlüpfte, das ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte.
    »Vielen Dank, Vater«, sagte Idess.
    Thanatos konnte sich dem nur anschließen. »Vielen Dank, Azagoth. Ich schulde dir was.«
    »Oh ja«, erwiderte Azagoth mit seidenweicher Stimme. »Das tust du.« Er entließ sie mit einem knappen Wink. »Und jetzt raus mit euch. Sei ja vorsichtig mit ihr. Sie ist unsterblich, bis dein Siegel bricht, aber sonst ist an ihr nichts besonderes. Sie ist ein ganz normaler, kümmerlicher Mensch, der sich schneiden, die Knochen brechen und ausgeweidet werden kann wie jeder andere. Sie wird daran nur nicht sterben.«
    »Du irrst dich, Schnitter«, sagte Thanatos. »Sie ist in jeder Beziehung etwas Besonderes.«

40
    Thanatos konnte einfach nicht aufhören zu grinsen, während er sich, Regan und Idess durch sein Höllentor zur Festung zurückführte. »Ich kann dir gar nicht genug danken, Idess. Solltest du je irgendetwas brauchen – komm zu mir, und es ist dein.«
    »Möglicherweise werde ich dich eines Tages beim Wort nehmen«, sagte sie. »Sollen wir jetzt reingehen? Ich würde gern euren Sohn sehen.«
    Regan nahm seine Hand und zerrte ihn praktisch durch die Tür. Alle, die anlässlich der Geburt gekommen waren, waren immer noch in der Festung versammelt. Es lag ein Schatten über ihnen, und die Trauer in der Luft war so dick, dass Than sie mit einem Löffel hätte essen können.
    »Hey«, rief er. »Möchte

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