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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Gleich darauf erstarrte sie bei dem Lärm erhobener Stimmen und donnernder Schritte.
    Den Bruchteil einer Sekunde später marschierten Limos, Arik und Decker im Gänsemarsch ins Büro. Limos ließ eine Reisetasche zu Boden fallen. »Ich habe einen kurzen Einkaufsbummel für Regan eingelegt. Ich nehme an, sie musste gehen, ohne etwas einpacken zu können.«
    Regan, der sich nach Kynans Nachrichten immer noch der Kopf drehte, war von Limos’ Freundlichkeit viel zu überwältigt, um sprechen zu können. Also nickte sie ihr zum Dank zu, während Arik nach einem Blick auf Ky einen Fluch ausstieß. »Du brauchst einen Arzt, Mann.«
    »Meinst du?« Kynan ließ sich gegen ein Regal sinken, als hätte man die Luft aus ihm herausgelassen. »Ich werde nachher im UG vorbeischauen. Wie’s aussieht, habt ihr alle meine SMS bekommen.«
    »Ich war gerade mit Arik und Limos zusammen, als sie kam, und sie haben mich mitgenommen.« Decker stellte sich so hin, dass er Kynan zur Not auffangen konnte, sollte der andere zusammenbrechen. »Wie schlimm war es?«
    »Schlimm«, antwortete Ky. »Richtig schlimm. Pestilence und ein gefallener Engel kamen hereingetanzt, als ob der Laden ihnen gehört. Sie zwangen Rebecca, die Türen zu den meisten Kammern zu öffnen, ehe sie sie töteten. Sie ist schnell gestorben. So viel Glück hatten nur wenige.« Er hielt kurz inne. »Chad, Malik, Zachary, Ian und ich befanden uns im Konferenzzimmer, als wir den Kampf und die Schreie hörten. Diese Scheißkerle … Mist … wir hatten keine Chance.«
    Limos legte den Arm in einer tröstlichen Geste um Ariks Taille, bei der Regan noch vor wenigen Monaten hätte würgen müssen. Jetzt ließen ihre Hormone sie denken, wie süß das doch war.
    Und dass sie so etwas noch nie erlebt hatte.
    »Was ist passiert?«, fragte Limos.
    »Sie haben stundenlang mit uns gespielt, manchmal einfach nur, um sich darüber zu amüsieren, wie die Leute schrien. Was sie getan haben …« Kynan erschauerte. Sein Blick wirkte gehetzt. »Ihr Hauptziel war es, uns dazu zu zwingen, die Kammer mit den Artefakten zu öffnen. Ich habe es schließlich getan, aber nur, um an eine mit
qeres
versehene Klinge zu gelangen.«
    Regan stieß einen zittrigen Seufzer aus. »Damit hast du den Engel erledigt?«
    »Und mir dabei Zeit gelassen.« Kys harter Blick deutete an, wie sehr er es genossen hatte. Kynan war einer der ausgeglichensten, mitfühlendsten Menschen, die Regan kannte, aber er war auch ein Soldat, der alles tun würde, was nötig war. Und er war sogar noch gefährlicher, wenn er wütend war.
    »Was ist
qeres
?«, fragte Decker.
    Regan veränderte ihre Position auf der Couch, damit ihr nicht am Ende noch der Hintern einschlief. »Das ist eine Waffe, die die alten Ägypter entwickelt haben, um Engel zu bekämpfen. Gefallene Engel natürlich.«
    »Warum weiß das R- XR darüber nichts?« Als ein Mitglied der paranormalen Einheit der U . S. Army, des R- XR , war Decker nicht mit allem aufs Engste vertraut, was die Aegis wusste und besaß, auch wenn er in die Aegis aufgenommen und sogar zum Ältesten ernannt worden war. Sein Wächterstatus war noch zu neu, und er hatte einiges aufzuholen.
    »Weil wir nicht genug davon besitzen, um es mit anderen zu teilen«, erwiderte Regan.
    Arik streichelte Limos’ Rücken. Schon wieder so eine süße Geste. »Was ist mit Pestilence passiert?«
    »Der ist abgehauen. Er war stinkwütend, dass er nicht in den Raum mit den Artefakten gelangen konnte und machte sich Sorgen, seine Geschwister könnten auftauchen und versuchen, ihn aufzuhalten.«
    »Er wird wiederkommen.« Thans Stimme war todernst. »Die Aegis besitzt zu viele wertvolle Objekte. Er würde nur zu gern irgendwas davon in die Hände kriegen. Gab es etwas Spezielles, hinter dem er her war?«
    Kynan nickte, wenn auch nur verhalten, als täte ihm der Hals weh. »Er sagte etwas von Wormwood, also Wermut. So heißt ein Stern, der in der Offenbarung erwähnt wird, aber es ist auch der Name eines Dolchs, den die Aegis im späten vierzehnten Jahrhundert in ihren Besitz brachte.«
    »Warum sollte er den haben wollen?«, fragte Regan, ohne jemanden direkt anzusprechen.
    »Keine Ahnung«, sagte Than. »Ich erinnere mich an den Dolch. Er gehörte angeblich einem einflussreichen Erzbischof.«
    Limos tippte sich gegen das Kinn. »Gab es nicht Gerüchte, dass er von einem Dämon geschmiedet worden wäre?«
    »Der Erzbischof behauptete, es handle sich um eine himmlische Reliquie«, sagte Kynan, »die

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