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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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dass er nur noch daran denken konnte, ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen.
    Hilfesuchend warf er einen Blick auf seine Uhr. Mitternacht. Ausgezeichnet. »Es ist spät. Du solltest ins Bett gehen.«
    »Ich brauche dich nicht, um mir zu sagen, wann ich schlafen gehen soll.«
    Natürlich nicht. Sie brauchte ihn überhaupt nicht. Er war über acht Monate vollkommen aus ihrem Leben und dem Leben seines Sohns ausgeschlossen gewesen – ohne die geringste Information, ohne die Möglichkeit, für sie sorgen zu können. Der Schmerz darüber katapultierte ihn augenblicklich in seine Abwehrhaltung zurück. Er lächelte kalt.
    »Ich sagte nichts davon, dass wir schlafen würden.«
    Regan schob sich an ihm vorbei und ging in den Gang hinaus. »Du bist ein Arsch.«
    »Das fandest du aber gar nicht, als du meinen Namen gestöhnt hast.«
    »Wie du immer wieder gern erklärst, war das mein Job«, sagte sie über die Schulter.
    Diese Erinnerung war wie ein Tritt in den Unterleib, aber er weigerte sich, sie das merken zu lassen. »Offensichtlich gefiel dir dein Job. Verdammt gut sogar.«
    Sie hatte soeben das Schlafzimmer betreten und wirbelte mit zusammengebissenen Zähnen herum. »Offensichtlich.« Sie stieß ein bitteres Lachen aus. »Was denn, du bist überrascht, dass ich es zugebe? Du siehst nicht übel aus und verfügst über eine gewisse Anziehungskraft, wenn man auf gefährliche Typen steht.«
    »Wow. Was für ein blendendes Zeugnis.«
    »Zeugnis? Ich schreib dir doch keine Empfehlung für ein Date oder so. Ich meine nur, dass du eben kein totaler Loser bist.«
    »Ich glaube, jetzt hast du deine wahre Berufung gefunden. Du solltest wirklich Lebensläufe für EvilLove.com schreiben.«
    Einen Augenblick lang starrte sie ihn böse an, dann brach sie unerwarteterweise in Lachen aus. Sie platzte fast, was ihn dermaßen überraschte, dass er einen Schritt zurücktrat. »Warum lachst du?«
    »Du bist manchmal so ein Arsch, da rechne ich einfach nicht damit, dass du Sinn für Humor hast.«
    »Wahrhaftig, dein Lob wärmt mir das Herz«, erwiderte er trocken.
    »Ach, hast du denn überhaupt eines?« Sie warf ihm einen abfälligen Blick zu und drehte sich auf dem Absatz um. Sogleich fiel sein Blick auf ihr wohlgeformtes Hinterteil.
    Die Schwangerschaft hatte dazu geführt, dass es ein wenig besser ausgepolstert war als zuvor, aber das machte ihm nichts aus. Ihm hatte ihr harter, muskulöser Kriegerinnenkörper gefallen, aber diese neuen, sanften Rundungen verliehen ihr ein weicheres Aussehen, was ihr gut stand. Obwohl er seinen linken Fangzahn darauf wetten würde, dass sie jeden umbringen würde, der so etwas sagte.
    »Wohin gehst du?«
    »Unter die Dusche«, gab sie über die Schulter zurück. »Oder ist das auch wieder etwas, das mir untersagt ist?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Geh ruhig duschen.«
    »Oh, besten Dank auch.« Sie marschierte ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu, und endlich gestattete er sich ein Grinsen. So viel Spaß hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Und was er erst für Spaß haben würde, wenn sie gleich ins Bett kam.
    Nein, er würde keine sexuellen Gefälligkeiten von ihr verlangen … obwohl der Gedanke durchaus verlockend war. Sie hatte heute Freunde und Kollegen verloren, und er war schließlich kein totaler Mistkerl. Er wollte sie ja nur ein bisschen betteln hören. Sie sollte wissen, wie es für ihn gewesen war, bewegungslos in Ares’ Haus zu liegen, während er im Stillen gefleht hatte, endlich freigelassen zu werden. Zumindest gab Than Regan die Chance, ihre Stimme zu benutzen.
    Sie würde ihn anflehen, sie allein zu lassen, und er würde ihr den Gefallen tun. Er würde ihr alles geben, was sie sich wünschte. Er wollte nur … was … eine Entschuldigung? Ja, vielleicht war es das.
    Oh, sie hatte einen jämmerlichen Versuch gestartet, hatte ihm ein Alibi-«Es tut mir leid« vorgeworfen, aber das reichte ihm noch lange nicht. Sie hatte getan, was die Aegis von ihr verlangte, wie ein braver kleiner Soldat, und ein unschuldiges Kind würde die Konsequenzen tragen müssen.
    Aber nicht, wenn Than es verhindern konnte. Wenn dieses Kind tatsächlich die Welt retten konnte, dann war das … nun ja, ein Bonus. Aber selbst wenn nicht, würde Thanatos dafür sorgen, dass es seinem Sohn an nichts fehlte und er geliebt wurde. Denn wenn er auch noch keine achtundvierzig Stunden von dem Kind wusste, liebte er es jetzt schon. Er hatte die Vorstellung von eigenen Kindern vor sehr langer Zeit

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