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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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der Art, wie sie damit beschäftigt war, ihre Serviette geradezu panisch in perfekte Quadrate zu falten, erkannte er, dass dieses Thema für sie ebenfalls auf dem Niveau verstopfter Toiletten rangierte, also beherrschte er sich und griff nach einem der drei Nachtische, die auf dem Tisch standen. »Kuchen?«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Ich sollte eigentlich nicht … aber ich schwöre, dieses Kind macht augenblicklich Platz für Süßigkeiten, ganz gleich, wie voll ich schon bin.«
    »Also, Erdbeerkäsekuchen, Roter Samtkuchen oder Mousse au chocolat?«
Oder vielleicht die Köpfe deiner Kollegen auf einem Silbertablett?
    »Ja, danke.« Sie hüpfte praktisch auf ihrem Stuhl auf und ab, und Than musste einfach lachen, auch noch über diese Sache mit den Köpfen auf einem Tablett. Das wäre doch echt mal lustig.
    »Außerdem liegt im Gefrierschrank Eis in fünfzehn verschiedenen Sorten.«
    Sie grinste. »Das Eis spare ich mir für später auf. Aber jetzt will ich … das hier.«
    Er lud ihr eine Portion von jedem Nachtisch auf einen Teller und schob diesen zu ihr hinüber. »Schön aufessen.«
    »Du isst aber doch auch etwas, oder? Oder willst du etwa wieder warten, bis ich fertig bin?« Sie hob das Kinn und schob den Teller von sich weg. »Ich esse jedenfalls nicht allein. Wenn du willst, dass ich esse, musst du schon mitessen.«
    So ein Dickkopf. Na schön. Er verstand sich ebenfalls darauf, dieses Spiel zu spielen. »Ich nehme gern einen Bissen«, sagte er mit seidenweicher Stimme. »Aber du wirst ihn mir geben müssen.«
    Es amüsierte ihn, wie sie ihn mit zusammengekniffenen Augen ansah, aber doch mit abgehackten, beleidigten Bewegungen ein Stück Käsekuchen auf ihre Gabel nahm. Sie hielt es ihm hin, den Griff zu ihm geneigt.
    »Hier.«
    »Was denn, willst du mich etwa nicht füttern?« Solche neckischen Spielchen oder Flirtereien lagen ihm ganz und gar nicht, aber er würde alles tun, um sie zum Essen zu bewegen.
Rede dir das nur ruhig weiter ein, Junge.
    »Ich bin ziemlich sicher, dass du durchaus fähig bist, selbst zu essen.«
    »Damit hast du recht.« Er streckte die Hand aus und legte sie um ihre Finger. »Ich sollte dich füttern.« Behutsam schob er die Forken auf ihren Mund zu.
    »Du hast gesagt, du würdest auch essen, wenn ich dir etwas gebe«, protestierte sie.
    Er hielt ihr grinsend die Süßspeise vor den Mund. »Wenn du das isst, nehme ich auch einen Bissen.«
    Sie stieß ein leises Grummeln aus, das wie Viagra auf ihn wirkte. Dieses sexy Knurren fuhr ihm direkt in die Lenden, und er veränderte seine Sitzposition, um mehr Platz in seiner Hose zu schaffen. Als sie widerwillig den Mund öffnete, um das Stück zu essen, hätte er beinahe gestöhnt. Sie trug seine Kleider, hatte seinen Sohn in sich und nahm Essen aus seiner Hand entgegen. In dem Clan, in dem er aufgewachsen war, würde man sie als die Seine ansehen.
    Die Meine.
    Das war etwas, von dem er nie gedacht hätte, es je zu sagen. Von dem er nie gedacht hätte, es je verwenden zu können. Und er sollte es nicht tun. Regan war nicht sein. Selbst wenn sie ihn nicht hintergangen hätte, wollte sie ihn nicht, so wie sie auch seinen Sohn nicht wollte, und offensichtlich konnte sie es nicht erwarten, von ihm wegzukommen.
    Nein, sie war eindeutig nicht die Seine.
    Nachdem er seiner Laune auf diese Weise einen gründlichen Dämpfer verpasst hatte, ließ er ihre Hand mitsamt der Gabel los. »Siehst du. Das war doch gar nicht so schwer, oder?«
    Bei seinem Ton – schärfer, als er beabsichtigt hatte – blitzte Verwirrung in ihren Augen auf. Doch er verhärtete sich dagegen, während er ein Stück von dem roten Samtkuchen nahm. Sie beendeten das Mahl in angespanntem Schweigen, obwohl Than sein Dessert nicht eher aufaß, bis Regan ihren Teller beiseitegeschoben und sich mit einem zufriedenen Seufzer in ihrem Stuhl zurückgelehnt hatte.
    Als er seinen letzten Bissen mit einem Schluck Limonade herunterspülte, gähnte sie. Er war augenblicklich auf den Beinen und zog sie hoch. »Ich werde dir ins Bett helfen.«
    »Was?« Sie gestattete ihm, sie ein paar Schritte lang zu führen, ehe sie ruckartig stehen blieb. »Warum?«
    Er hatte keine Ahnung. An diesem Tag war so viel passiert, dass sie erschöpft sein musste … darum hatte sein Instinkt ihm geraten, sie ins Bett zu bringen, als sie gähnte. Aber eher würde die Hölle zufrieren, als dass er ihr verriet, dass ihre Schwangerschaft ihm den Kopf verdreht hatte und er derartig auf sein Kind versessen war,

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