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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Rückgrat hinauf. »Was?«
    »Er ist auf dich wütend. Aber wieso –«
    Mit lautem Kreischen drangen aus hundert Spalten in Wänden und Decke Dämonen, so tintenschwarz und schwer fassbar wie Schatten.
    »Mist.« Than packte seine Sense. »Nullinge.«
    Die seltenste Dämonenspezies überhaupt: Kreaturen bar jeden Lebens und ohne Seelen schossen durch die Höhle; immun gegenüber Thans Seelen und jeder bekannten Waffe. In ihren weit aufgerissenen Mäulern waren unregelmäßige spitze Zähne zu sehen, die bei jedem Biss ganze Fleischklumpen herausrissen.
    Nur Wraith und Regan waren vor ihnen sicher, was die Nullinge noch viel wütender machte, sodass jeder Biss in Thans ungeschützten Kopf noch bösartiger wurde.
    »Ich kann kein Tor öffnen«, schrie Ares.
    Limos schlug nach einem der Nullinge, der sich an ihrem Kopf festgebissen hatte. »Wir müssen hier raus!«
    Than begann Regan auf den Eingang zuzuziehen, doch sie zerrte ihn wieder zurück, als Scharen von Dämonen herausströmten. Einige waren als solche zu erkennen, andere besaßen menschliches Aussehen.
    Regan schrie, und auf einmal war seine Hand leer. Er wirbelte gerade rechtzeitig herum, um zu sehen, wie sie von einem Vampir fortgeschleppt wurde.
    Einem
seiner
Vampire.
    »Markus!« Than machte einen Satz auf ihn zu, doch Markus fuhr herum und benutzte Regan als Schild, sodass sich Than in letzter Sekunde bremsen musste, um sie nicht mit seiner Sense zu zerteilen.
    Regan stieß einen gellenden Fluch nach dem anderen aus, während sie mit beiden Händen hinter sich griff, um die Fingernägel in Markus’ Hals zu graben. Plötzlich huschte ein verschwommener Schatten hinter den Vampir, und gleich darauf sank Markus nach hinten weg – Wraiths Dolch hatte ihm die Kniesehnen durchtrennt. Than fing Regan auf, ehe sie zu Boden fiel, doch sie drehte sich mit überraschender Gewandtheit um und rammte dem Vampir die Faust in die Kehle.
    Oh ja, er würde ihr die Befriedigung gönnen, Markus an seinem eigenen Blut ersticken zu lassen, aber Than würde ihm den eigentlichen Todesstoß versetzen.
    Sein Fuß trat mit solcher Wucht auf den Brustkorb des Vampirs, dass dessen Knochen krachend zerbarsten. »Wer hat Dariq umgebracht, Markus?«, fragte er das Arschloch mit gefletschten Zähnen. »Wer ist noch alles in diese Verschwörung gegen mich verwickelt?«
    »Fahr zur Hölle«, keuchte Markus. Dann grinste er, sodass seine Fänge feucht aufblitzten. »Deine Hure und dein Bastard werden sterben.«
    »Falsch«, knurrte Thanatos. »Du stirbst.« Er schwang die Sense bogenförmig wie einen Golfschläger und schnitt dem Vampir die obere Hälfte seines Schädels ab. Blut und Gehirnmasse bespritzten die Wand, und mit einem Mal schwanden sämtliche Dämonen dahin.
    Er wandte sich zu Regan um, um sich zu vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung war, aber ihre fassungslose Miene verriet ihm, dass gar nichts in Ordnung war.
    »Das Tattoo des Vampirs«, flüsterte Regan. Sie starrte erst auf ihre Hand und dann auf Thanatos. Scheiße, sie hatte Markus’ Tattoo berührt. »Die Schriftrolle. Oh mein Gott.«
    Sag es nicht, Regan. Sag es nicht.
    »Du.« Regan blickte Than an, als ob ihm plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen wäre. »
Bludrexe
. Sheoulisch für Blutkönig. Oh mein Gott, du bist es.« Sie taumelte rückwärts, bis sie gegen eine geschwärzte Säule stieß. »Darum war der Verfasser dieser Rollen so wütend auf dich. Es war kein gefallener Engel, der diese Vampirrasse erschuf.
Du warst es.
«

18
    Regan war immer noch ganz schwindelig von dem, was sie im Tattoo des Vampirs gesehen und gespürt hatte. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Jetzt wusste sie, wieso die Tagwandler sie berühren konnten – sie waren Thanatos’ Geschöpfe.
    Sie waren sein Blut. In gewisser Weise waren sie seine Kinder.
    Er stand über dem Mosaik seiner selbst, leuchtend rote Rinnsale rannen über sein Gesicht; sein Atem ging laut und heftig, als wäre er einen Marathon gelaufen. »Regan …«
    Ares schob sein Schwert in die Scheide und kam näher. »Was ist los, Than?«
    »Dies ist nichts, worüber ich reden kann.« Thanatos’ Stimme war kaum mehr als ein leises Krächzen. »Und was ihr bereits gehört habt, darf diese Mauern nicht verlassen.«
    »Thanatos.« Regan legte die Hand auf ihren Bauch, um dem Zittern Einhalt zu gebieten. »Diese Vampire versuchen, mich und unseren Sohn zu töten. Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir herausfinden, was da vor sich geht.«
    Eine lange Zeit stand Than

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