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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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was krieg ich dafür?“ 
    Floritzl war sprachlos. Diese Nixen waren doch alle gleich. Aber in einer solchen Situation auch noch Lohn zu verlangen!
    „Das ist doch die Höhe!“ schimpfte er. „Du willst auch noch etwas dafür? Du würdest Tharsya retten, dein Leben, die Welt, wie du sie kanntest!“
    „Na ja, weißt du, die Welt, wie ich sie kannte – in dieser Welt haben mich die Einwohner hier zum Beispiel nie so bewundert, wie sie es sollten.“ 
    „Man würde dich feiern und ehren.“
    „Feiern und ehren klingt gut. Aber ich hätte lieber etwas Handfesteres.“
    „Und das wäre?“
    „Deine Flöte!“
    „Oh.“
    Wie kam es nur, dass diese Nixen so sicher nach dem verlangten, was einem selbst am Wichtigsten war. Erst Lumiggls Spiegel, jetzt seine, Floritzls, Flöte. Kaum, dass er sie selbst bekommen hatte – und zum ersten Mal darauf gespielt hatte, sollte sie schon wieder verloren sein. Floritzl seufzte. Ginge es nicht vielleicht auch ohne Bach? Nein, sie mussten alle Möglichkeiten ausschöpfen, zahlenmäßig unterlegen, wie sie waren. Und das Wasser selber umleiten? Das wäre der Nymphe wohl kaum recht und wahrscheinlich konnte sie recht ungemütlich werden. Und dann fehlte auch die Zeit – abgesehen davon, dass das Wasser sicher nicht freiwillig bergauf lief, auch nicht bei einer so geringen Steigung, wie es sie hier gab.  
    Floritzl gönnte sich einen weiteren Seufzer.
    „Na gut“, sagte er schließlich todtraurig.
    Die Nixe war für seinen Kummer völlig unempfindlich. Gierig streckte sie die Hand nach dem Instrument aus.
    „Ach nein, nicht so schnell!“ Floritzl brachte die Flöte schnell außer ihrer Reichweite. „Erst muss der Bach vor der Höhle verlaufen – und wir gewonnen haben.“ 
    „Du traust mir nicht“, schmollte die Nixe.
    „Das ist nicht der Punkt. Wenn wir verlieren, will ich wenigstens noch bis zum Ende spielen.“
    „Ach, das werden wir schon nicht“, winkte die Nixe ab.
    Floritzl kam zu der Überzeugung, dass sie von einer bemerkenswerten Weltfremdheit war. Und von einer beachtlichen Unbekümmertheit. Aber Hauptsache, sie stimmte zu. Bis zum Sonnenuntergang sollte der Bach direkt vor der Höhle vorbei fließen.
    Als Floritzl die Höhle wieder betrat, stand plötzlich ein Troll vor ihm und knarrte anerkennend (51) . Hinter ihm warteten schon zwei Mädchen.  
    „Du hast so hinreißend gespielt!“, hauchte die eine.
    „Ach, es war wunderschön“, seufzte die andere.
    Floritzl war nicht in Stimmung für diese Schwärmerei. Deshalb nickte er den beiden nur zu und ließ sie stehen. Das störte die zwei aber gar nicht. Sie schmachteten ihm hinterher.
    „Hast du gesehen, er hat mir zugenickt!“
    „Quatsch, er hat mich gemeint!“
    „Ach?“
    „Ach.“
    „Phh!“
    Und sie gingen hocherhobenen Kopfes in unterschiedlichen Richtungen davon – jede überzeugt, dass nur sie gemeint gewesen war und die andere bloß neidisch.
    Floritzl berichtete derweil Andrak, Bordeker, Tschertel, Wigguld und Gaumus darüber, was er erreicht hatte. Alle waren schwer beeindruckt, was den Elf ein bisschen tröstete. Andrak brachte zum Ausdruck, dass ihm die Unhöflichkeit der Nixe sehr peinlich sei, schließlich gehöre der Wasserfall doch mit zu seinem Berg und so beträfe ihn die Angelegenheit mittelbar selbst. Bordeker wiederum versprach, Lessa zu fragen, wo sie seinerzeit die Flöte für ihre Tochter her hatte – da gäbe es doch sicher noch mehr davon. All das brachte Floritzl schließlich dazu, sich zusammenzureißen und mit fester Stimme zu behaupten, es sei ja alles nicht so schlimm, wenn es nur der Sache diente.  
    Mitten in diese mannhafte Heldenhaftigkeit platzte einer der Wächter: „Da kommt jemand. Eine einzelne Person. Kommt direkt hierher!“
    Floritzl durchzuckte ein freudiger Schreck: Lumiggl war endlich zurück! Wurde aber auch Zeit.
    Es war aber nicht Lumiggl, sondern Tiedel, der da herein kletterte.
    „Was ist los? Wo ist Lumiggl?“ Floritzl schrie den Jungen fast an.
    Bordeker ging dazwischen: „Nun mal langsam. Er wird es dir schon erzählen.“
    „Bestimmt ist Lumiggl ganz was Schlimmes passiert. Vielleicht hat ihn ein Drache gefressen ...“
    Doch Tiedel schüttelte energisch den Kopf:
    „Wir sind im Tal der Feen angekommen“,berichtete er. „Von da an ging Lumiggl alleine weiter ...“
    „Du hast ihn allein gelassen? Wieso?“
    „Er musste alleine weiter ...“
    „So ein Quatsch. Bestimmt hat ihn eine Fee verzaubert ...“
    „Floritzl, lass den

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