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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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Jungen doch erzählen.“
    „Er verschweigt etwas!“
    „Er kommt doch gar nicht zu Wort!“
    „Also, er ging allein weiter und ich habe gewartet. Die Sonne ging bereits unter, aber ich blieb und habe gewartet.“
    „Jaja, das wissen wir jetzt schon, was ist mit Lumiggl?“
    „Floritzl!“
    „Schon gut, entschuldige.“
    „Am nächsten Tag kamen ein paar Feen und sagten, Lumiggl sei unterwegs, den großen Zauberer zu treffen. Ich solle nicht mehr länger auf ihn warten.“
    „Und du hast diesen falschen Weibern geglaubt? Bestimmt halten sie Lumiggl gefangen!“
    „Floritzl, jetzt reicht es aber! Erstens sitzt da drüben eine Fliege, die sehr interessiert zuzuhören scheint und zweitens lügen Feen nicht!“
    „Sie waren sehr nett!“
    „Na bitte“, Floritzl verschränkte die Arme.
    „Es würde zu dem Bericht von Shendor passen“, sinnierte Andrak. „Bei dem hattest du auch keine Zweifel, Floritzl. Wieso denkst du jetzt anders?“
    Der Elf errötete.
    „Keine Ahnung“, gestand er. „Ich habe wohl erst jetzt erkannt, dass Lumiggl ganz allein unterwegs ist. Ich dachte immer, er und Tiedel wären zusammen ...“
    „Mach dir keine Gedanken.“ Der Drache war schon wieder freundlich. „Es ehrt dich, dass du dir Sorgen um deinen Freund machst. Tiedel versteht das.“
    „Aber klar!“ Dem Zwergenjungen war zwar durchaus nicht klar, um was es eigentlich ging, aber wer konnte schon Andrak widersprechen – es hätte ihn doch sicher gekränkt. 
    Die Unterhaltung ging weiter, doch Floritzl war zu unruhig, um dabeizustehen und zuzuhören. Also flog er hinauf zur Wachmannschaft und sah zu, wie die Sonne tiefer sank, den Bach, der jetzt tatsächlich direkt vor dem Höhleneingang floss, in Silber verwandelte und schließlich hinter dem Horizont verschwand. Aita war bereits da, sie hatte darauf bestanden, als vollwertiger Krieger angesehen und auch mit eingeteilt zu werden. Als es zunehmend dunkler wurde, gesellte sich Bordeker zu ihm, der diese Nacht auch zur Wachmannschaft gehörte. Kurz darauf erschien auch Wigguld, um seinen Dienst anzutreten.
    „Na, Floritzl, wie wär's, wenn du was essen gehst?“
    „Kein Hunger.“
    „Iß trotzdem was. Und mach dir keine Sorgen, deinem Freund geht es gut. Er steht unter dem Schutz der Feen. Das konnte seit Jahrhunderten niemand mehr von sich behaupten.“
    „Ja, schon klar.“
    „Du hast doch heute gar keine Schicht, oder?“
    „Nein.“
    „Ja dann ...“
    „Was ist das denn?“ Floritzl deutete auf mehrere schwankende Lichtpunkte, die ein Stück entfernt aufleuchteten und sich anscheinend auf die Höhle zu bewegten.
    Bordeker spähte aufmerksam nach draußen: „Vielleicht Fackeln – möglicherweise ein Trick, um uns abzulenken.“ 
    „Wovon denn?“
    „Von einem Angriff, was denn sonst?“
    Die Lichter kamen näher und schon bald zeichneten sich im Schein der Fackeln, um die es sich tatsächlich handelte, einige Blutschmauser ab. Sie wurden begleitet von zwei roten Drachen. Zwischen sich führten sie Derringel und seine Gruppe – und die drei Gerstler, nun ohne Mehl und ohne Truhe.  
    In sicherer Entfernung sowohl von den Bogenschützen, als auch vom Bach blieb die Gruppe stehen. Ein Blutschmauser, offensichtlich der Anführer, starrte lange auf das fließende Wasser. Dann schüttelte er sich und ergriff das Wort: „Gebt auf, oder wir töten die Geiseln!“
    Einer der Blutschmauser in der zweiten Reihe gab einen halblauten Kommentar ab, den Floritzl nicht verstehen konnte. Der Elf glaubte in dem vorlauten Blutschmauser Dracurt zu erkennen, sicher war er aber nicht. Die sahen ja alle so gleich aus mit ihren schwarzen Umhängen, den blassen Gesichtern und den spitzen Zähnen. Der Kommentar von Dracurt –er war es wirklich – führte zu einem kurzen, aber heftigen Wortwechsel zwischen dem Anführer und eben Dracurt. Der junge Blutschmauser riss schließlich einen Arm empor und machte ein paar Schritte, die an einen Tanz erinnerten. Der Ältere sagte noch etwas zu ihm – es musste etwas Drastisches gewesen sein, denn der junge Blutschmauser zuckte zusammen und ging dann mit hängenden Schultern davon.  
    „Typisch“, kommentierte Aita.
    „Was denn?“
    „Na, die Blutschmauser! Der Junge hat sich gerade beschwert, dass der Alte ihm strikt verboten hat, einen der Zwerge zu töten – er meint wohl die Moosmänner – obwohl er doch so hungrig sei. Und jetzt könne man plötzlich doch welche umbringen, obwohl noch kein Vollmond ist.“  
    „Igitt. Das

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