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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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für sie spielen, wie nett!“
    „Nein. Die Flöte ist die Belohnung. Sie hat sich das ausbedungen. Als Gegenleistung für den Bach.“
    „Weil er sogar ein Stückchen bergauf laufen musste“, nickte die Nixe.
    Der Zauberer sah Floritzl an. Dann blickte er auf die Flussnymphe und runzelte unwillig die Stirn. Seine buschigen Brauen überschatteten die sonst so freundlichen Augen und schlagartig wurde es um ihn herum ein wenig dunkler, was bei dieser Tages- bzw. ja eigentlich Nachtzeit nicht ungewöhnlich ist, aber doch recht unheimlich, wenn die Sonne scheint. Die Feen blickten entrüstet.
    „Du wolltest eine Belohnung dafür, dass du mithelfen durftest, deine Welt zu retten?“, grollte Yorick.
    Die Nixe zuckte zusammen: „Na ja, weißt du ...“
    „Du dachtest nur an schnöden Lohn?“
    „Es war doch nur, weil ...“
    „Elende!“ Die Stimme des Zauberers klang wie ein Donnerschlag.
    Das aber weckte den Kampfgeist der Nymphe: „Was heißt denn da Elende! Man muss doch sehen, wo man bleibt!“
    „Wo man bleibt? Na, ob du noch in deinem Fluss bleiben darfst, steht noch nicht fest!“
    „Es ist ein Wasserfall. Äh, kannst du da wirklich was machen?“ Die Nixe wurde unsicher. Nervös sah sie sich um, versuchte zu lächeln. Dann heulte sie los: „Ich kann doch nichts dafür! Eigentlich wollte ich es ja gar nicht. Aber wir Nixen haben doch einen Ruf zu wahren und wie soll ich vor den anderen Nixen dastehen, wenn das raus kommt! Die lachen mich doch alle aus und dann bin ich erledigt und werde nie mehr eingeladen, nicht mal mehr zu einem Teller Wasserlinsen und Ich geh doch so gerne zu Partys, wenn ich nicht gerade schlafe und überhaupt ...“
    „Jaja, schon gut!“ Yorick war sichtlich bestürzt darüber, was da alles sprudelte, nachdem die Nixe ihre Schleusen geöffnet hatte. „Aber dir ist doch klar, dass auch dein Leben in Gefahr war?“
    Die Nixe reckte das Kinn.
    „Ich komme mit jedem gut aus“, behauptete sie trotzig. „Vielleicht wäre es mit diesen Schmausern sogar ganz nett geworden. Könnte ja sein, dass sie tolle Partys feiern.“
    „Ja, sie sind Geschöpfe der Nacht ...“ gab Yorick langsam zu.
    „Na, siehst du!“
    „Mit einem traditionellen Mitternachtsessen.“
    „Ach? Was gibt es denn da?“
    „Die Gäste.“
    „Oh“, Biselle senkte den Blick. „Die Chance, öfter als einmal eingeladen zu werden, ist dann wohl sehr gering.“
    Yorick war verdutzt. Eine solche Reaktion hatte er eigentlich nicht erwartet. Lange sah er die Nixe an, die sehr enttäuscht an ihren Haaren zupfte. Da hatte er eine Idee.
    „Pass auf“, sagte er und ging vor ihr in die Hocke. „Für deine unverzichtbare Hilfe schenke ich dir die schönste Singstimme von ganz Tharsya.“
    Die Nixe stutzte: „Schöner als die von Loreley?“
    „Jeder wird die Loreley für heiser halten, wenn du den Mund aufmachst.“
    „Und die Sirenen, diese eingebildeten Fischweiber?“
    „Keiner wird noch ein Ohr an sie verschwenden.“
    „Aber ich will diese Stimme nicht geschenkt. Sie muss ganz offiziell als Gegenleistung für meine Dienste gelten.“
    „Selbstverständlich.“
    „Dann ...“ Die Nixe strahlte, „ist es in Ordnung!“
    Mit großzügiger Geste wandte sie sich an Floritzl.
    „Du kannst deine Flöte behalten.“
    Nun lachte auch Floritzl wieder und mit ihm Lumiggl und der Zauberer. Die Feen lächelten.
    Yorick machte dann noch ein paar Gesten, murmelte einige – natürlich wieder unverständliche – Worte (59) und befahl dann der Nixe: „Singe!“ 
    Sie schluckte und öffnete die Lippen. Heraus kam ein zaghafter Ton, der aber bereits unbeschreiblich schön war. Mutiger geworden, trällerte die Nymphe drauf los und alles und jeder hörte ihr verzückt zu, während sie fröhlich in ihrem Wasserfall planschte, der bereits wieder seine alte Richtung aufgenommen hatte.
    „Die wird so schnell nicht wieder schlafen gehen“, prophezeite Lessa, die sich inzwischen mit Aita dazu gesellt hatte. Die beiden Damen hatten während des letzten Kampfes Kochrezepte ausgetauscht und waren jetzt ein Herz und eine Seele.
    Tschertel stahl sich an Aitas Seite.
    „Aita?“
    „Tschertel?“
    „Aita. Möchte ...“
    „Ja, ich auch. Würdest du das Baby halten?“
    „Ich denke, es schadet nicht, wenn die Nixe noch ein bisschen weiter macht“ Bordeker trat zu der Gruppe. „Sie singt wirklich wunderbar.“
    Gaumus, der seine Rennmaus am Zügel hielt, trat neben ihn und nickte. Er wollte mit dem Tier ein paar Runden reiten,

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