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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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haben Tharsya gerettet!“
    „Das ich nicht lache! Krieg – die roten Drachen zurück – die ganze Welt in Gefahr – und ihr beide seid die großen Helden, die ganz allein alle besiegt haben.“  
    „Ich habe nie gesagt, dass wir es allein waren“, warf Floritzl ein.
    Aber der Alte wischte den Einwand mit einer Handbewegung beiseite: „Krieg in ganz Tharsya und nur wir haben nichts davon bemerkt – Blödsinn!“ 
    „Ihr hättet es schon sehr bald bemerkt.“
    „Papa“, Milvola legte ihrem Vater die Hand auf dem Arm. „Wenn Lumiggl so etwas erzählt, muss es die Wahrheit sein. Er hat noch nie gelogen.“
    „Ach Mädchen, du bist jung. Du kannst das nicht beurteilen. Wer weiß, wie oft er uns schon hintergangen hat und es kam nur niemals raus. Sei froh, dass wir noch vor der Heirat sein wahres Gesicht zu sehen bekamen.“
    „Aber Papa, das stimmt doch alles zusammen! Erinnere dich doch, wie an meinem Geburtstag dieses weinende Moosweibchen zu uns kam, mit dem süßen Spinnchen im Haar. Tilly hieß es, das Moosweibchen, meine ich. Wie die Spinne hieß, weiß ich gar nicht. Tilly war ganz untröstlich und erzählte uns eine Geschichte von Lumiggl und seinem Unglück und dass er weggeflogen sei ... Du hast der Ärmsten noch einen Schlüsselblumenschnaps eingeflösst, weil sie sich gar nicht beruhigen konnte. Und die Spinne hat auch ein bisschen dran genippt. Und dann, als sie beide ein bisschen beduselt waren, hat die Spinne angefangen, Pläne zu schmieden über ein gemeinsames Modegeschäft mit eigenen Kreationen und Tilly meinte, das wäre schön, sie wolle jetzt danach streben, möglichst viele Leute glücklich zu machen, aber ohne Spinnenleichtigkeit und dann ...“
    „Ja, schon gut, ich erinnere mich. Dieses Moosweibchen war ganz außer sich. Wir mussten sie schließlich fast mit Gewalt zu Bett bringen und am nächsten Tag hatte sie einen Brummschädel ...“ Milvolas Vater lächelte. Doch dann verdüsterte sich sein Blick wieder. „Schön, Lumiggl ist also weggeflogen. Aber das beweist noch gar nichts.“
    „Du hast Unrecht, Papa“, beharrte Milvola. „Ich glaube ihm.“
    Lumiggl fühlte etwas Heißes in sich aufsteigen. Milvola glaubte ihm. Aber er konnte dieses Gefühl nicht genießen, denn offenbar teilte im Dorf niemand Milvolas Ansichten. Alle schimpften durcheinander und bezichtigten Wombling und Elf der Lüge und des Betrugs. Fast sah es so aus, als wolle man sie in Schimpf und Schande aus dem Dorf jagen.
    Da verdunkelte sich die Sonne. Ein riesiges Etwas zog über das Dorf hinweg. Der Drache – denn es war ein Drache – dessen blaue Schuppen in der Sonne glänzten, machte eine elegante Kurve und landete auf der Wiese neben dem Dorf. Alles lief los, um ihn zu bestaunen.  
    Lumiggl und Floritzl waren vergessen. Langsam humpelten sie der Menge hinterher. So hatten sie sich ihre Rückkehr eigentlich nicht vorgestellt. Während Womblinge und Elfen, die den Neuankömmling natürlich auch bemerkt hatten und eilig angeflogen kamen, sich um den Drachen drängten, standen die beiden Freunde traurig abseits.
    Der Drache faltete seine Schwingen zusammen und sah sich suchend um. Endlich entdeckte er Lumiggl und Floritzl.
    „Seid gegrüßt“, sprach er sie zum Erstaunen der Umstehenden ehrerbietig an. „Ich bringe Euch Grüße von Yorick, dem großen Zauberer, aus dem Palast der Feen und von Andrak, dem weißen Drachen, Herr des Berges und der Völker der Berge gleichermaßen.“
    Ein Raunen ging durch die Menge.
    Der Drache unterdrückte mit Mühe ein Schmunzeln. Wie er den beiden Freunden später einmal erzählte, hatten die Feen bald begonnen, sich wegen des schlechten Aussehens der beiden Helden Gedanken zu machen. Auch Andrak kamen Bedenken wegen des Empfangs, den man ihnen in der Heimat machen könnte, da die Gefahr dort möglicherweise gar nicht bekannt geworden war. Spatzenpost braucht schließlich ihre Zeit. Als dann auch noch die Dryade anmerkte, dass der Abschied dafür, dass der große Zauberer beteiligt gewesen sei, doch etwas armselig ausgefallen wäre, hatte man ihn, den stattlichsten der blauen Drachen, hinterhergeschickt.
    Floritzl und Lumiggl kamen näher und die Menge machte ihnen Platz. Der Drache beugte vor ihnen das Haupt und stellte feierlich eine silberne Truhe vor ihnen ab. Wie von Zauberhand klappte ihr Deckel von selbst auf.
    „Zum Dank dafür, dass Ihr unter Einsatz von Leben und Gesundheit das Reich von Tharsya und seine Völker vor der sicheren Vernichtung gerettet

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