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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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wie er es ausdrückte. Die Maus brauche dringend ein wenig Auslauf. Die Untätigkeit in der Höhle habe sie nervös gemacht.
    „Aber nun zu euch“, der Zauberer wandte sich wieder Lumiggl und Floritzl zu. „Wir sind euch zu großem Dank verpflichtet und deshalb ...“
    Lautes Weinen unterbrach ihn. Es kam von einer Felsengruppe ein Stück neben der Höhle. Der Zauberer murmelte etwas unverständliches, dass aber mehr nach einem Fluch klang, als nach einem Zauberspruch und marschierte los um zu sehen, was das sei.
    Vor den Felsen hatten sich schon etliche Zwerge, Moosleute usw. versammelt, aber keiner traute sich so recht nachzusehen, was sich dahinter verbarg.
    Gerade, als Yorick die Felsen erreichte, landete ein grüner Drache, der sich mit den anderen hinter dem Berg für Notfälle bereit gehalten hatte, genau neben dem Zauberer. Elegant die Balance haltend spähte er hinunter.
    „Oh.“
    „Was ist denn?“ Auch Shendor kam angeflogen und landete nicht weit entfernt. Er steckte den Hals und äugte zu der Stelle, die der grüne nachdenklich betrachtete. „Nanu, was ist denn das?“
    „Könnt ihr euch nicht deutlicher ausdrücken?“, wollte der Zauberer ungehalten wissen.
    „Genau, ihr verhaltet euch sehr unhöflich“, mahnte Andrak.
    Shendor grinste ihn an, dann sprach er beruhigend auf jemanden ein, der sich offensichtlich hinter die Felsen verkrochen hatte. Schließlich schien er Erfolg zu haben, etwas bewegte sich. Aus dem Schutz der Felsen trotteten mit hängenden Köpfen und eingeklemmten Schwänzen zwei Drachen hervor. Rote Drachen. Weibchen.
    „Die Monster!“, schrie ein Mooskind und die Menge stimmte nervös ein. „Die bösen Monster.“
    „Wir sind doch gar nicht böse“, jammerte da das eine Weibchen. „Die anderen haben uns immer nur gehänselt und rumgeschubst. Wir sind auch nur hierher mitgegangen, weil sie gedroht haben, uns den Kopf abzubeißen ...“
    „Und weil es in Farasque so öd war“, gestand das zweite Weibchen leise. „Aber wir haben nie mit angegriffen ...“
    „Das muss die Wahrheit sein“, mutmaßte Yorick. „Mein Zauber war für alle, die grausam und falschen Herzens sind. Das sind sie wohl nicht, sonst wären sie nicht hier.“ Er grinste. „Ich wusste ja schon immer, dass eine genaue Formulierung der halbe Zauber ist.“
    „Sie scheinen ein gutes Herz zu haben“, Andrak war von den Tränen der beiden Weibchen tief gerührt. Drachen weinen nämlich nur sehr selten. „Und warum auch nicht? Was sagt die Farbe schon aus. Seht mich an!“
    „Na, ich weiß nicht. Einmal roter Drache, immer roter Drache.“ widersprach ein Zwerg.
    „Was soll das denn heißen? Früher lebten die Drachen aller Farben friedlich zusammen, bis einer größenwahnsinnig wurde und andere verblendete. Aber auch dann gab es noch friedliche rote Drachen. Warum soll das jetzt anders sein?“
    „Ich sage, bringt sie auch nach Farasque“, schrie ein Moosweib. „Wir wollen keine roten Drachen hier!“
    „Das will ich überhört haben“, rief da Andrak. „Gerade ihr solltet es besser wissen! Als Nachfahren des Ersten Moosmannes solltet ihr für die anderen Tharsii ein Vorbild sein – auch was die Großzügigkeit angeht.“
    „Ich wusste, sie verwenden die verdammte Sache eines Tages gegen uns“, murmelte Bordeker. Doch dann besann er sich endlich wieder auf seine Pflichten als Oberhaupt. „Beim großen Gerstenkorn! Andrak hat Recht. Und auf jeden Fall wären sie eine Bereicherung für die hiesige Drachenwelt, oder nicht?“
    Shendor schaute skeptisch. Doch dann dämmerte ihm, welche Chance sich da bot: „Doch ja, gerne! Wenn sie wollen ...“
    Die beiden Weibchen lachten unter den letzten Tränen und versicherten immer wieder, wie glücklich sie seien, weil sie bleiben dürften.
    „Nun, so ist das auch geregelt“, meinte Yorick zufrieden. „Und nun zurück zu euch beiden, Lumiggl, Floritzl ...“
    „Werden wir dann auch braune Drachen haben, oder gefleckte?“ sinnierte ein blauer Drache.
    „Ich denke, Flecken wird es wohl nicht geben“, meinte Andrak.
    „Wenn du fleißig mit hilfst, werden wir vielleicht bald rosa Drachen haben“, fuhr der Zauberer, ungehalten über die erneute Unterbrechung dazwischen.
    „Oh, ich, ich hab ja nur gedacht“, stammelte Andrak und errötete so stark, als wolle schon mal vorführen, wie rosa Drachen aussähen. „Es tut mir sehr leid. Und selbstverständlich werde ich nicht ...“
    „Schon gut“, der Zauberer lächelte verlegen. „Es war meine

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