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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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ihr hattet keine Erlaubnis!“
    „Aber wenn es geklappt hätte ...“
    „Ja, wenn. Aber es hat nicht geklappt. Stattdessen habt ihr sie aufgeschreckt. Wir können nur hoffen, dass ihnen niemand glaubt, wenn sie erzählen, dass sie rote Drachen gesehen haben. Zum Glück haben wir diese Moosleute erwischt“, fuhr er dann ruhiger fort. „Über kurz oder lang werden sie uns sagen, wo ihr Dorf liegt.“
    „Ich kapier immer noch nicht, was an diesem einen Dorf so wichtig sein soll!“
    Der Anführer warf die Hände hoch und bedachte das Menschenmädchen mit einem Blick voller Resignation. Doch dann straffte er die Schultern.  
    „Also, noch einmal, extra für dich, Dracarla“, erklärte er betont geduldig. „Wir müssen als erstes dieses Dorf in unsere Gewalt bringen, in dem sie diese Gerstenkornhülle aufbewahren. Dieses Ding gilt überall in Tharsya als heilig und wenn es in unserem Besitz ist, gibt uns das etwas Unantastbares. Sie werden dann wie gelähmt sein und es besteht dann auch nicht die Gefahr, dass sie sich auflösen – was ich sowieso für ein Gerücht halte. Vielmehr werden sie sich uns willenlos ergeben. Und wir machen das bei Vollmond, damit es etwas Feierliches und Geheimnisvolles an sich hat und weil, ihr wisst schon ...“
    „Sehr schlau eingefädelt“, musste Dracarla zugeben.
    „Ja genau“, pflichtete ihr Dracurt bei. „Man muss ja nicht gleich merken, dass ...“
    Der Anführer-Mensch warf ihm einen so vernichtenden Blick zu, dass er den Kopf einzog und augenblicklich verstummte.
    „Keine Angst“, mischte sich da der ältere Drache ein. „Glaubt ihr etwa, es wäre ein Geheimnis, dass Sonnenlicht euch zu Staub zerfallen lässt? Oder dass ihr zwar unempfindlich gegen jede Art von Metall seid, aber einfache Holzpflöcke euch töten können, wenn man sie euch ins Herz stößt.“ Er musterte die Menschen der Reihe nach triumphierend, bevor er fortfuhr: „Fließendes Wasser mögt ihr, glaube ich, auch nicht und ...“
    „Jaja, schon gut, auch wir sind verwundbar“, unterbrach ihn der Anführer ärgerlich. „Das tut jetzt nichts zur Sache – oder willst du damit etwas Bestimmtes andeuten?“
    „Ich doch nicht“, behauptete der Drache entrüstet. „Wir haben ein Abkommen und solange sich beide Seiten daran halten ...“
    „Ich verstehe trotzdem nicht, warum wir dieses komische Dorf nicht schon vorher erobern statt auf den Vollmond zu warten“, versuchte es Dracarla noch einmal.
    „Weil uns das Warten auf Vollmond noch etwas Zeit gibt, die Gegend zu erkunden – bzw. unsere Gefangenen zu, äh, befragen. Schließlich sagt diese Drachenlegende nicht allzu exakt, wo die Höhle mit dem das Dorf drin genau liegt“, erklärte der Anführer mit einem Seitenblick auf die Drachen.
    „Damals war sie noch nicht bewohnt und niemandem bekannt“, warf der zweite der Drachen würdevoll ein. „Seid doch froh, dass wir von diesem Troll, den wir gefangen haben, überhaupt erfahren haben, dass das Dorf mit den Nachfahren des Ersten Moosmannes jetzt dort ist!“
    „Schon gut“, winkte der Menschenanführer ab. „Jedenfalls werden wir das Dorf bei Vollmond unterwerfen und die anderen Tharsii werden sich ohne Weiteres ergeben. Dann werden wir sie zu unseren Sklaven machen und haben so immer genug Blut.“ 
    „Wir werden sie züchten, hätscheln und umsorgen!“, schwärmte der vierte Mensch, des bis jetzt geschwiegen hatte.
    „Genau! Wir werden nicht alle auf einmal aussaugen“, wandte sich der Anführer beschwichtigend an die Drachen. „Was hätten wir davon? Eine einzige Mahlzeit, mehr nicht. Aber wenn wir sie züchten, sind wir für immer versorgt. Und es werden genug übrig bleiben, die ganz euch gehören.“
    „Hoffentlich“, grummelte der Drache, der bis jetzt das Wort geführt hatte. „Hoffentlich.“
    „Glauben denn alle an dieses komische Gerstenkorn?“ mischte sich Dracarla ein.
    „Die Zweibeiner schon“, versicherte der ältere Drache. „Ob natürlich die Vierbeiner, oder die Schlangen ...“
    „Die sind uninteressant“, winkte der Anführer ab. „Deren Blut vertragen wir ohnehin nicht.“
    „Wieso kann ich nicht an einem von denen saugen, die wir gefangen haben?“, quengelte Dracurt weiter. „Ich könnte ihn doch wegbringen und nur ein bisschen saugen, so dass er noch am Leben bleibt!“
    „Weil ich dem, den sie Derringel nennen, versprochen habe, dass wir alle wohlbehalten laufen lassen, wenn er uns die genaue Lage der Höhle verrät“, beschied ihn der

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