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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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nicht.“
    „Wer?“
    „Die blauen Drachen.“
    „Dann war's ein grüner.“
    „Die fliegen nachts erst recht nicht – Tannenzauberin hin oder her, ich hab den Granitriesen!“
    „Vielleicht war's eine Wolke.“
    „Vielleicht war's ein blauer Drache.“
    „Dieser Stich gehört mir.“
     „Gut, gut.“ Floritzl platzte der Kragen. „Streitet euch noch ein paar Stunden, anstatt nachzusehen und sicher zu sein! Womöglich versammeln sich die roten Drachen schon da draußen um über uns herzufallen. Rote Drachen – keine blauen, keine grünen. Rote Drachen – noch nie davon gehört? Das sind die, die uns bedrohen! Die, die vielleicht jeden Moment angreifen. Aber ihr seid ja nur die Wachen dieser Höhle, oder? Euch kann's ja egal sein. Hauptsache, ihr könnt Karten spielen. Wenn's nach euch geht, könnten wir gleich aufgeben! Geh ich eben allein.“
    Stolz stapfte er davon. Die fünf Männer sahen ihm verdutzt nach.
    „Aber es ist Nacht!“, rief der Moosmann mit der grauen Kappe.
    Der Elf wandte sich noch einmal um: „Na und? ICH fliege Nachts.“
    Kaum hatte er die Höhle verlassen, erschien ihm die Idee schon nicht mehr so gut. Er kannte die Gegend schließlich so gut wie gar nicht. Und bei Nacht sah alles ganz anders aus. Wohin er eigentlich fliegen sollte, wusste er auch nicht. Aber Umkehren kam nicht in Frage, nicht nach diesem Auftritt und Abgang. Nach kurzem Zögern flog er einfach in die Richtung, von der er glaubte, dass der Schatten sie genommen hatte. Dabei geriet er in einen leichten aber stetigen Abwind. Anfangs hatte er damit einige Probleme, denn in der Ebene gab es solche Winde nicht, aber schnell bekam er heraus, wie er die Flügel stellen musste, um ganz von allein sanft dahinzusegeln, ohne einen einzigen Flügelschlag. Dadurch schaffte er in wenigen Minuten eine größere Strecke als jemals zuvor. Bald hatten sich auch seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt, und er suchte die Gegend unter sich nach irgend etwas Ungewöhnlichem ab. Da war eine Bewegung, nein zwei! Vor Schreck begann Floritzl hektisch zu flattern: Unter ihm waren zwei Drachen – zweifellos rote und sie waren nicht allein!
    Der Elf zwang sich mühsam zur Ruhe. Er musste landen und dann konnte er sie vielleicht von einem Versteck aus belauschen und den anderen von ihren Plänen berichten. Er flog also einen Bogen, um nicht entdeckt zu werden und landete ein Stück weit entfernt in einem Gebüsch. Vorsichtig schlich er sich näher an die Gruppe heran, erst im Schutz der Büsche, dann durch das hohe, ungemähte Gras. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Er hoffte inständig, dass weder die Drachen, noch diese Menschen besonders gut bei Nacht sahen. Er konnte zwei Drachen und vier Menschen erkennen. Aber solche Menschen hatte er noch nie gesehen. Jeder trug einen schwarzen Umhang mit hochgestelltem Kragen und hatte zwei spitze Eckzähne, die über die Unterlippe hinausragten und weiß im Dunkel glitzerten.
    Jetzt konnte der Elf auch verstehen, was sie sagten. Er hielt den Atem an und lauschte.
    „... Tharsya uns gehören“, hatte gerade der eine Drache geendet.
    „Jaja, aber vergiss unsere Abmachung nicht“, forderte einer der Menschen. „Das Blut der Wesen gehört uns!“
    „Natürlich“, antwortete der Drache gelangweilt.
    „Was sollen wir mit Tharsya, wenn niemand mehr darin lebt, den wir beherrschen können?“, mischte sich jedoch der andere ein. „Da hätten wir gleich auf Farasque bleiben können.“
    Dieser zweite Drache war kleiner und wirkte sehr viel jünger als sein Artgenosse. Er wurde dementsprechend zurechtgewiesen: „Schweig, überlass das den Erwachsenen.“
    „Ich hab Hunger“, klagte einer der Menschen. „Warum darf ich mir nicht an einem der Wesen saugen? Fällt doch gar nicht auf, wir haben schließlich noch ein paar.“
    „Glaubst du, die anderen werden uns auch nur ein Sterbenswörtchen verraten, wenn sie sehen, was du tust? Am Ende verzweifeln sie allesamt und lösen sich auf! Willst du das, Dracurt?“, brauste der erste, offenbar der Anführer auf. „Unser hübscher Plan wäre dann nur noch ein schöner Traum!“
    „Dann fangen wir eben andere. Da ist doch nichts dabei“, maulte ein junger Mensch, augenscheinlich weiblichen Geschlechts.
    „Ach ja, etwa so wie bei dem Zwergendorf?“
    „Die Idee mit den Netzen war doch nicht schlecht!“
    „Und so erfolgreich.“ Die Stimme des Anführers troff vor Sarkasmus. „Nicht einen Zwerg habt ihr gefangen.“
    „Es war zu eng dort.“
    „Und

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