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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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Anführer. „Er zaudert noch, aber er wird bald reden, um seine Haut und die seiner Kameraden zu retten. Bis dahin müssen wir so tun, als würden wir unser Wort halten.“
    „Ganz schön dumm, diese Moosleute, wenn sie euch das glauben“, fügte der ältere Drache hinzu.
    „Dumm genug für unsere Zwecke.“
    „Ihr Blutschmauser seid schon ein komisches Volk.“ Der Drache schüttelte den Kopf. „Wir waren noch nie so hinterhältig.“
    „Deshalb konnten sie euch ja auch nach Farasque verbannen und ihr musstet warten, bis wir euch befreiten.“
    „Und hätten wir euch nicht huckepack als blinde Passagiere hier eingeschleust, hättet ihr bis in alle Ewigkeit an den Grenzen Tharsyas herumlungern können. Wir haben euch praktisch eingeschleppt wie Hunde ihre Flöhe.“
    „Wen nennst du hier einen Floh!“, brauste Dracurt auf.
    „Hör auf zu sticheln“, ging der Ältere dazwischen. „Wir brauchen einander. Ihr brauchtet uns, um von Farasque zu fliehen und wir wären ohne euch nie hier herein gekommen. Deshalb haben wir einen Pakt geschlossen.“ Er wandte sich den Drachen zu und hob drohend die Hand. „Ich rate euch gut, ihn auch zu halten!“
    Mit diesen Worten wandte sich der Blutschmauser um und ließ die Drachen hochmütig stehen.
    Floritzls Gedanken überschlugen sich. Derringel in der Hand der Drachen und dieser Menschen, die gar keine Menschen waren, sondern Blutschmauser, was auch immer das sein sollte. Halt, gab es da nicht so eine Gruselgeschichte? Floritzls wünschte sich, Lumiggl mit seinem Gedächtnis für solche Sachen wäre da. Er hätte sicher mehr gewusst. Floritzl hatte zwar die wohligen Schauer genossen, die diese Erzählungen hervorriefen, aber mehr auch nicht. Und jetzt schien eine wahr geworden zu sein. Derringel und seine Leute in der Gewalt von Blutschmausern. Sie wussten doch, wo die Höhle war und wie man hineinkam. Was sollte er tun? Er musste die anderen warnen, ja genau. Wenigstens war noch ein bisschen Zeit bis Vollmond. Oder? Wann genau war eigentlich Vollmond?
    Plötzlich sog der weibliche Blutschmauser prüfend die Luft ein.
    „Ich rieche etwas“, verkündete sie. „Da ist etwas – eins von diesen kleinen Wesen!“
    Oh verflixt, die meinte bestimmt ihn! Floritzl kroch vorsichtig rückwärts. Was er gehört hatte, dürfte genügen, um die anderen zu überzeugen, dass 'Schlökkel' im Moment ihr kleinstes Problem war.
    Der Elf wollte sich ins Gebüsch retten. Dort, so rechnete er sich aus, wäre er weniger leicht zu entdecken. Er hatte die Büsche auch schon fast erreicht, als eine Stimme über ihm sagte: „Ja, wen haben wir denn hier?“
    Erschrocken schaute Floritzl nach oben und starrte direkt in die riesigen, in Rot- und Goldtönen irisierenden Augen eines Drachen (33) . 
    Floritzl, als echter Elf schwirrte panisch los. Der Drache, der erwartet hatte, dass sein Opfer völlig wehrlos auf ihn wartete, sah verblüfft, wie dieses Opfer mit heftigem Geflatter nach oben schoss. Der Drache hatte keine Erfahrung geflügelten Naturgeistern und brauchte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte und begann, nach Floritzl zu haschen. Die Erde bebte unter den Schritten des riesigen Tieres, das dem Elf folgte. Floritzl schlug Haken und flog Zickzack. Er versuchte es mit jedem Trick, den er von ein paar befreundeten Hasen gelernt hatte. Aber anscheinend hatte der Drache Erfahrung mit Hasen, jedenfalls blieb er dem Elf auf den Fersen. Und er kam näher.
    Mit dem Mut der Verzweiflung wandte sich Floritzl um, zog den Kopf ein und setzte zum Sturzflug an. Knapp über dem Boden bremste er ab und schoss nach einer engen Kurve vorwärts, direkt zwischen den Beinen des Drachen hindurch und steil nach oben. Der Drache bückte sich und fasste zwischen seinen Beinen hindurch, natürlich vergeblich. Bis er ächzend wieder hochkam, war der Elf schon ein Stückchen weg. Triumphierend warf er einen Blick zurück. Dann blickte er wieder nach vorn – und erstarrte fast im Flug: Vor ihm standen der andere Drache und die drei Blutschmauser. Floritzl wich nach links aus und der zweite Drache versuchte ihm den Weg abzuschneiden. Der erste Drache hatte sich inzwischen auch wieder umgewandt, und kam von der anderen Seite daher. Die Blutschmauser näherten sich von hinten. Jetzt half nur noch höher fliegen. Floritzl nahm alle Kraft zusammen und flatterte steil nach oben. Ein Hieb des ersten Drachen verfehlte ihn nur knapp. Aber der Luftzug brachte Floritzl ins Trudeln. Er drehte sich mehrmals um

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