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The Acid House (German Edition)

The Acid House (German Edition)

Titel: The Acid House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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seinem Rhythmus und pumpte mechanisch, wobei er sich die ganze Zeit fragte, warum er das tat. Sie bewegte sich mit ihm, gelangweilt und widerwillig. Die Minuten verstrichen; Smith fuhr unnachgiebig in seiner Aktivität fort. Nachdem eine gewisse Zeitspanne verstrichen war, wusste Smith, dass er niemals kommen würde. Sein Penis schien immer härter, gleichzeitig aber immer tauber zu werden. Schock, dann Leugnen, dann Ungläubigkeit malten sich im Gesicht der Frau, als ein fordernder Schmerz in ihrem Körper ihren widerstrebenden Geist zwang, Tritt zu fassen und sich an der Jagd nach dem Höhepunkt zu beteiligen.
    Nachdem sie gekommen war, wobei sie sich sehr zusammenreißen musste, um nicht laut zu werden, hörte er auf, noch hart und erigiert. Er zog ihn raus und ging zu seiner Jackentasche, aus der er ein paar Scheine nahm und sie bezahlte. Sie war verstört und fühlte sich schutzlos; sie hatte bei der einzigen Sache versagt, in der sie je erfolgreich gewesen war. Sie zog sich an und ging tief gedemütigt, ohne ihm in die Augen sehen zu können.
    – Dann bis dann, sagte Smith, als sie hinaus ins Treppenhaus trat.
    – Schwanzgesicht. Beschissenes Schwanzgesicht, zischte sie ihm zum Abschied zu.
    Soweit es ihn betraf, war damit alles gesagt.
    Einige Tage nach diesem Zwischenfall begab sich etwas wesentlich Bemerkenswerteres. Smith kam vor sich hinpfeifend ins Büro. An seinem sonst üblichen Verhalten gemessen war das ein extrovertierter Auftritt, der bei seinen Kollegen nicht unbemerkt blieb.
    – Du siehst ja so zufrieden mit dir aus, Ian, stellte Mike Flynn fest.
    – Hab mir gerade eine neue Videokamera gekauft, verkündete Smith, und fügte dann mit unangebrachter Selbstgefälligkeit hinzu, – das Neueste vom Neuesten.
    – Jesses, jetzt kann dich aber nix mehr aufhalten, Ian, was? Hollywood, wir kommen! Ich sag dir was, wir überreden unsere Yvonne, einen Pornofilm mit uns zu drehen. Du bist der Regisseur, ich bin der Produzent.
    Yvonne Lumsden sah sie verbittert an. Sie hatte sich kürzlich bei einem gemeinsamen Abend gegen Mikes plumpe, besoffene Anmachversuche wehren müssen und war jetzt besorgt, dass er gegen sie konspirieren könne, weildie Zurückweisung ihn gemein machte, ein Rückfall in die Pubertät, wie er bei Männern manchmal vorkam.
    Mike wandte sich an Smith und sagte: – Nein, Yvonne lassen wir da besser raus. Wir wollen schließlich, dass es ein Kassenschlager wird. Sie warf einen Radiergummi nach ihm, der von seiner Stirn titschte, was ihn mehr alarmierte, als er sich anmerken ließ. Alistair, der dünne, anämische Amtsleiter, warf ihnen einen gereizten Blick zu, der seine Missbilligung dieses Unfugs zum Ausdruck bringen sollte. Er schätzte es, wenn es, wie er sich stets ausdrückte, »geordnet« zuging.
    – Alistair kann unsere männliche Hauptrolle spielen, flüsterte Mike, aber Smith war zu seinem gewohnten Ausdruck zurückgekehrt: ein Musterbeispiel an Distanziertheit.
    An diesem Abend nahm Smith den Bus nach Hause, weil es heftig regnete. Als er die Abendzeitung überflog, las er, dass der achtzehnjährige Paul McCallum auf der Intensivstation der Royal Infirmary mit dem Tod rang, nachdem er gestern Abend im Stadtzentrum Opfer eines anscheinend unmotivierten Überfalls geworden war. Ich hoffe, der Junge kommt durch, dachte Smith. Er überlegte, dass menschliches Leben heilig sein sollte, es sollte das Wichtigste auf der Welt sein. Es gab immer noch nichts Neues über Amanda Heatley, das entführte Mädchen. Smith ging in seine Wohnung, probierte die Kamera aus und sah sich dann ein neues Video an.
    Das Video bringt es nicht so richtig. Smiths Gedanken schweifen ab. Er versucht, sich verletzt zu fühlen, zwingt sich, an Julie zu denken. Hat er sie geliebt? Er vermutet es. Sicher kann er nicht sein, denn wann immer dieses Gefühl sich in seiner Brust breitmacht, scheint irgendetwas zu kommen und es einfach abzuschalten.
    Am nächsten Tag stellt Smith fest, dass nichts über diesen Paul McCallum in der Zeitung steht. Er weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Was bedeuten keine Nachrichten? Er schlägt den Halliwell’s auf und zittert vor Aufregung. Das Buch ist durch. Jeder darin aufgelistete Film ist gesehen und beurteilt worden. Die Worte, die Mike Flynn im Büro zu ihm gesagt hatte, fallen ihm wieder ein und lassen ihm keine Ruhe: Und was passiert, nachdem du alle abgehakt hast? Der Leuchtmarker gleitet über den Titel: Drei Männer und eine kleine Lady . Er denkt kurz an

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