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The Acid House (German Edition)

The Acid House (German Edition)

Titel: The Acid House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Amanda Heatley. Ein Mann und eine kleine Lady. Das wahre Leben war oft weniger sentimental als Hollywood. Dann trifft es Smith wie ein Schlag. Ihm wird bewusst, dass von allen Einträgen dieser eine, der letzte, der einzige ist, den er jemals mit Null bewertet hat. Er hatte an den Rand geschrieben:
    0. UNERTRÄGLICHER AMI - SCHMALZ , DIE FORTSETZUNG IST NOCH WIDERLICHER ALS DAS ORIGINAL .
    Dann kommt er ins Grübeln: Es muss doch sicher noch einen schlimmeren Film gegeben haben. Er schlägt El Paso nach, Regie, Produktion, Hauptrolle und Soundtrack Marty Robbins, reife Leistung, aber nein, der hatte einen Punkt bekommen. Er schlägt einige der britischen Filme nach, denn wenn die Briten eins draufhaben, dann, wie man schlechte Filme macht, aber sogar Sammy und Rosie tun es hatte zwei Punkte abbekommen. Es ist so weit, beschließt er. Er steht auf und schiebt ein neues Video in den Rekorder. Er starrt auf den Bildschirm.
    Das Video, das Smith sich ansieht, zeigt einen Mann, der flink eine Stehleiter hinaufsteigt, gleichzeitig aber direkt in die Kamera schaut. Angst steht in seinen Augen, die zu Smith hinausstarren. Smith fühlt und spiegelt seine Angst und starrt auf den Bildschirm zurück. Immer noch zu ihm hinausstarrend, greift der Mann nach einem zur Schlingegeknüpften Seil, das an einem der dekorativen, aber stabilen Kiefernbalken befestigt ist, die an der Decke verlaufen. Er legt sich die Schlinge um seinen Hals, zieht sie zu und tritt die Stehleiter weg. Smith spürt, wie er in die Luft gerissen wird, und verliert die Orientierung, als der Raum zu schaukeln und zu zucken beginnt und er ein reißendes Gewicht um seinen Hals spürt, das ihn erdrosselt. Er baumelt in der Luft und erhascht einen Blick auf die Gestalt auf dem Bildschirm; strampelnd, schaukelnd, sterbend. Er dachte daran, dass menschliches Leben wichtig ist, immer heilig. Er denkt daran, aber seine Arme reichen nicht bis zu den Balken hinauf, um sein Gewicht aufzufangen, und es gelingt ihnen auch nicht, den sich zusammenziehenden Strick von seinem Hals zu lösen. Er erstickt; sein Kopf sackt zur Seite, und Pisse strömt die Innenseite seines Beins hinunter.
    Die Kamera ist über dem Bildschirm aufgebaut; ihr kaltes, mechanisches Auge beobachtet alles ungerührt. Der Rekorder ist auf AUFNAHME gestellt. Er läuft weiter, während der Körper schlaff dahängt und sanft in völlige Reglosigkeit auspendelt. Dann läuft das Band aus, ohne dass ENDE eingeblendet wird, aber das ist es.

Wayne Foster
    Zwei Heart-of-Midlothian-Spatzenhirne sitzen am Tisch einer Gastwirtschaft und labern Scheiß über Fußball. Die Spatzenhirne sehen sich zum Verwechseln ähnlich mit ihren zartbraunen gefiederten Köpfen, den offenen, nervösen, streitlustigen Schnäbeln und den öligen lakritzschwarzen Knopfaugen. Das Einzige, was sie unterscheidet, ist die dunkle Schleimspur, die dem einen Spatzenhirn aus dem linken Augenwinkel rinnt, vielleicht die Folge einer Verletzung oder Infektion.
    – War n bisschen Stress beim Spiel heute, wa?
    – Aye, ham sich n paar Hools reingeschmuggelt. Hätten gar nicht da sein dürfen, nich in der Kurve jedenfalls.
    – Warn aber keine Hools, hab ich gehört. Hab gehört, das warn zwei Jungs, die zusammen da warn und sich wegen Wayne Foster gefetzt ham. Die eine von den Fotzen sacht: Die englische Sau muss vom Platz. Sacht der andere: Gib der Fotze doch ne Changse. Dann sacht der Erste was, und eins führt zum andern und der eine klatscht den andern weg. Und kaum haste dich umgedreht, is ne Riesenhauerei im Gang, verstehste?
    – Nee, sagt das eine Spatzenhirn und schüttelt wenig überzeugt den Schnabel, – das warn die Scheiß-Hools. Interessiern sich überhaupt nich für n Fußball, die Fotzen.
    – Nee, nee. Das war wegen Wayne Foster. Hab ich jedenfalls so gehört.
    – Hools, das nicht überzeugte Spatzenhirn schütteltwieder den Schnabel. Ein paar braune Federn schweben hinab auf den Linoleumboden, – das warn bestimmt die Fußballrowdys. Verdammte Unruhestifter.
    – Nee, erklärt sein Freund, mittlerweile etwas aufgebracht, – nich jetz diesmal. Mit den Hools, da haste recht, aber wir reden ja von jetz diesmal . Da warn zwei Typen, die sich kannten. Die ham angefangen, sich zu ledern, und dann ham alle mitgemacht. Reiner Frust, verstehste. Frust, wie alles läuft. Verstehste?
    – Schön, kann sein, und ich sach nur kann sein , dass es wegen den Jungs und Foster war, Wayne Foster – der nebenbei gesacht in Ordnung is; wenigstens

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