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The Acid House (German Edition)

The Acid House (German Edition)

Titel: The Acid House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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mischten sich Bilder aus Filmen unter diese Erinnerungen und betäubten den Schmerz. So sehr er es versuchte, Smith war nicht imstande, diese Erinnerungsbilder so weit zu stabilisieren, dass ihre Prägnanz ihn hätte schmerzen können. Sobald sich die Gelegenheit bot, verdrückte er sich von der Beerdigung und ging auf dem Umweg über zwei Videotheken nach Hause, mit Herzklopfen und speichelnd vor freudiger Erwartung, bald ein paar weitere Einträge im Halliwell’s abhaken zu können. Er kam der Sache näher.
    Während der folgenden Tage zog er seinen Vorteil aus dem Trauerfall, denn er nutzte den Sonderurlaub dazu, noch mehr Videos zu sehen. Er schlief kaum, blieb die ganze Nacht und den größten Teil des Tages über auf. Gelegentlich nahm er Amphetamin, das er sich von seinem Nachbarn Jimmy Quinn besorgt hatte, um sich wach zu halten. Aber er fand nicht zu seiner gewohnten Gemütsruhe; Bilder von Julie schienen sich zwischen jeden bewussten Gedanken zu schieben. Er dachte nicht ein einziges Mal an seine Mutter; es war, als hätte sie nie existiert. Irgendwann geriet er in einen Zustand, in dem sich bewusstes Denken, Träume und passives Glotzen auf den Bildschirm abwechselten, die Grenzen zwischen diesen Bewusstseinszuständen jedoch nicht mehr eindeutig auszumachen waren.
    Es wurde zu viel, sogar für Ian Smith. Von der Arbeit abgesehen hatte er sich nur zu kurzen Abstechern in dieVideothek und den Supermarkt aus der Wohnung gewagt. Eines Abends schaltete er den Videorekorder aus und machte einen Spaziergang am Ufer des Leith, ruhelos und unfähig, sich auf das Videoprogramm des Abends zu konzentrieren. Blühende Kirschbäume entlang der frisch bepflanzten Uferböschung des stehenden Flusses verströmten einen angenehmen Duft. Smith trottete weiter, während die Abenddämmerung der Dunkelheit wich. Seine Schritte schreckten eine Gruppe Jugendlicher mit Kapuzenpullis auf, die ihre Stimmen senkten und ihm erst verstohlene und dann unverschämt drohende Blicke zuwarfen. Smith war so tief in Gedanken, dass er blind für sie war und weitermarschierte. Er ging an den rasselnd atmenden Alkoholleichen auf den Bänken vorbei, deren verwirrte Grunzer nach erinnerten oder eingebildeten Dämonen schnappten, den leeren Dosen Superlager, den Glasscherben, den benutzten Kondomen und der Hundescheiße. Ein paar Meter weiter spannte sich eine alte Steinbrücke dunkel über das stille, stinkende Wasser.
    Jemand stand auf der Brücke. Smith beschleunigte seinen Schritt und musterte die Gestalt, als sie deutlicher zu sehen war. Als er sich ihr näherte, blieb er kurz stehen und sah zu, wie die Frau eine Zigarette rauchte. Ihr käsiges Gesicht stülpte sich nach innen, als sie kräftig daran zog. Es machte auf ihn den sonderbaren Eindruck, als inhaliere der Tabak sie , nicht umgekehrt: sie wurde Zug für Zug aufgezehrt. Wenn man es genau überlegte, dachte er, traf dieser Eindruck den Nagel auf den Kopf.
    – Suchste Gesellschaft? fragte sie ihn ohne einen Funken Charme in der Stimme.
    – Eh, aye, irgendwie schon, sagte Smith achselzuckend. Er wusste es wirklich nicht.
    Ihre Augen wanderten seinen Körper hinunter, und siehustete rasch eine kurze Liste von Geschäftsbedingungen aus. Smith nickte mit derselben vagen Schicksalsergebenheit. Sie gingen schweigend zurück zu seiner Wohnung, durch eine schmale Straße, die von leer stehenden Lagerhäusern auf der einen und einer großen Steinmauer auf der anderen Seite begrenzt wurde. Ein Auto rumpelte langsam über das Kopfsteinpflaster und blieb neben der einsamen Gestalt einer anderen Frau stehen, die nach einer kurzen Unterhaltung einstieg.
    In Smiths Wohnung gingen sie direkt ins Schlafzimmer und zogen sich aus. Es war nicht ihr unsauberer Atem, der ihn davon abhielt, sie zu küssen. Sie putzte sich nie die Zähne, weil sie es hasste, von Männern geküsst zu werden. Sie durften alles mit ihr machen, nur nicht das. Küssen war das Einzige, was sie daran hinderte, zu vergessen, was sie tat, was sie mit der abscheulichen Realität konfrontierte. Aber Smith hatte gar nicht vor, sie zu küssen.
    Er bestieg ihren mageren Körper, dessen spitze Knochigkeit er zunächst unbequem fand. Sie hatte einen starren Gesichtsausdruck; ihre Augen waren von Opiaten oder Apathie getrübt. Smith sah das Spiegelbild seiner eigenen Miene in ihrer. Er zwängte sich mit kurzen Stößen durch ihre Trockenheit, sie beide bissen die Zähne zusammen und konzentrierten sich, bis sie feucht wurde. Smith fand zu

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