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The Acid House (German Edition)

The Acid House (German Edition)

Titel: The Acid House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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leicht errötend, seine schmalen Lippen von einem verschämten Lächeln gekräuselt.
    »Von dem würd ich’s mir besorgen lassen«, Kylie leckte sich über die Unterlippe.
    »Aber jederzeit«, nickte Victoria tiefernst, mit großen Augen.
    Madonna war mehr an Deek Prentice interessiert. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Artikel zu und las weiter. Sie hoffte, etwas über Deeks Ausstieg bei den Hooligans zu lesen. Die ganze Wahrheit darüber war noch nicht bekannt geworden, und es wäre interessant gewesen, Deeks Version der Geschichte zu hören.
    brauchen aber die Hoffnung nicht aufzugeben, denn Deek sucht nach seiner Trennung von der bildhübschen Platzanweiserin Sandra Riley, die durch alle Zeitungen ging, immer noch nach der großen Liebe. Deek ist es offensichtlich ein ernsthaftes Anliegen, diese Geschichte ins rechte Licht zu rücken.
    »Ich glaube, auf gewisse Weise liebten wir einander zu intensiv. Es gibt gewiss keine Feindschaft oder Verbitterung auf beiden Seiten. Tatsächlich habe ich erst gestern Abend mit Sandra telefoniert, wir sind also immer noch die bestenFreunde. Unsere Karrieren erlauben es nicht, uns so oft zu sehen, wie wir es gewünscht hätten. Natürlich ist die Arbeit im Kino kein Job, bei dem um fünf Schluss ist, und meine Möbeltransporte führen mich manchmal durchs ganze Land, und ich bin dann nächtelang weg. Wir gewöhnten uns daran, uns nicht zu sehen, und so entfremdeten wir uns voneinander. Leider bringen das unsere Jobs so mit sich. Es ist schwierig, dabei Beziehungen aufrechtzuerhalten.«
    Auch Deeks Freizeitaktivitäten sind ein Bereich, der seiner Meinung nach mehr als nötig in die Öffentlichkeit gezerrt wurde. Er gesteht durchaus ein, dass er sich gerne amüsiert, doch meint er, dass »gewisse Seiten« die Dinge sehr hochgespielt haben.
    »Natürlich spiele ich gelegentlich mit Dode Chalmers und Cha Telfer Billard. Da kann ich nur sagen: schuldig im Sinne der Anklage. Ja, ich besuche gerne Lokale wie die Spey Lounge, Swanneys oder die Clan Tavern, und ich trinke auch gern ein paar Bier. Die Öffentlichkeit sieht aber immer nur die glamouröse Seite. Es ist doch keineswegs so, dass ich jede Nacht losziehe. Die meisten Abende verbringe ich zu Hause und schaue mir Coronation Street oder EastEnders an. Nur ein Beispiel dafür, welchen Unsinn die Presse verbreitet: in einem Artikel einer Sonntagszeitung, deren Namen ich gar nicht nennen möchte, hieß es, ich wäre an einer Auseinandersetzung während einer Junggesellenparty in Fox’ Bar beteiligt gewesen. Das ist kein Lokal, in dem ich verkehre, und ohnehin habe ich an diesem Abend Überstunden gemacht! Wäre ich so häufig im Pub, wie es gewisse Klatschreporter behaupten, hätte ich kaum noch meinen Job als Fahrer bei Northern Removals. Bei drei Millionen Arbeitslosen habe ich bestimmt nicht die Absicht, mich auf meinen Lorbeeren auszuruhen.«
    Deeks Boss, der erfahrene Kolonnenführer Rab Logan, kann dies nur bestätigen. Rab kennt Deek wahrscheinlich besser als jeder andere in der Branche, und Deek gibt freimütig zu, dass er seine ganze Karriere diesem vierschrötigen Mann aus Leith verdankt. Rab erzählt uns: »Als Deek zu uns kam, ging ihm der Ruf voraus, etwas schwierig zu sein, wenn ich es so sagen darf. Er ist ein ausgesprochener Individualist, weniger ein Teamarbeiter, und neigt dazu, in den Pub zu gehen, wann immer ihm danach ist. Es ist klar, dass dieser Mangel an Einsatz für Missstimmung im Team sorgte, wenn es einen Umzug zu erledigen galt. Nachdem wir uns einmal deswegen in die Wolle gekriegt haben, war es fortan eine Freude, mit Deek zusammenzuarbeiten. Ich kann ihn gar nicht hoch genug loben.«
    Deek räumt nur zu gern ein, wie tief er in der Schuld des Speditions-Tycoons steht.
    »Ich verdanke alles Rab. Er nahm mich damals beiseite und erklärte mir, dass ich das Zeug hätte, es im Speditionsgewerbe weit zu bringen. Es lag an mir. Damals war ich ein überheblicher Mensch und ließ mir von niemandem etwas sagen. Aber ich erinnere mich an die außergewöhnlich trostlose und einsame Heimfahrt mit dem Bus Nr. 6 an jenem Tag, an dem mir Rab ein paar unliebsame Wahrheiten gesagt hatte. Er hat so eine Art, einem das ganz Offensichtliche vor Augen zu halten, wenn man selbst zwar mit der Nase davorsteht, aber den Wald vor Bäumen nicht sieht. Wenn Rab einem die Leviten gelesen hat, reißt man sich automatisch zusammen. Die Lektion, die mir Rab an jenem Tag beigebracht hat, war außerordentlich wichtig. In

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