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The Acid House (German Edition)

The Acid House (German Edition)

Titel: The Acid House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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gewisser Weise ist das Speditionsgewerbe so wie jeder andere Beruf. Letztendlich ist man nur so gut wie der letzte Umzug.«
    Deek hofft allerdings für die Zukunft auf eine Gelegenheit …
    »Wieso fahrn wir nich nach Leith, für die Ferien oder so«, schlug Victoria vor und riss Madonna aus ihrer Lektüre.
    »Hoaliday … hoaliday …«, sang Madonna.
    »Genau! Wir gehn ins Clan «, schwärmte Kylie. »Stellt euch die ganzen Schwänze da drin vor. Schwänze noch und nöcher.« Sie verdrehte die Augen, spitzte ihre Lippen, pfiff durch die Zähne und wackelte mit dem Kopf hin und her.
    »Da drin wirste doch nie bedient«, rümpfte Kim verächtlich die Nase.
    »Weißte was dein Problem is, Kim? Immer siehste alles schwarz. Wir ham die Kohle. Sitz bloß nich da und sach, du hätts keine Asche«, protestierte Madonna.
    »Hab ich nie gesacht. Es geht aber gar nich bloß um Kohle …«
    »Na schön. Dann könnwer auch nach Leith fahrn. Richtig die Sau rauslassen. Die besten Ferien unseres Lebens«, belehrte sie Madonna und sang dann weiter. »It wid be, it wid be so nice, hoaliday …«
    Victoria und Kylie stimmten begeistert nickend zu. Kim sah nicht ganz überzeugt aus.
    »Ihr Tussen seid ja nich ganz dicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Nie im Leben.«
    »Haste Schiss, Ätzfotze?«, grollte Madonna streitlustig und richtete sich in ihrem Stuhl auf. »Du gehs mir langsam auf die Titten, Kim, aber voll.«
    »Nie wern wir nach Leith fahrn!«, winkte Kim höhnisch ab. »Ihr träumt ja wohl.«
    »Irngwann vielleicht doch!«, sagte Kylie mit einem kaum hörbaren Unterton von Verzweiflung. Die andern nickten zustimmend.
    Aber im Grunde ihres Herzens wussten sie, dass Kim recht hatte.

Den Flur runter
    15/2
COLLINGWOOD
    Nie auf dem Laufenden gehalten zu werden, das hasse ich am meisten. Er betrachtet mich als eine Art bessere Sekretärin, sagt mir nie irgendwas. Schließlich will ich nicht ewig Sekretärin bleiben, ich hatte das als Sprungbrett für irgendwas Interessanteres gesehen. Ich habe vor, aufs College zu gehen und einen Kurs am Institute of Marketing zu belegen, falls er mich für die Fortbildung freistellt, heißt das, was immer noch das große Fragezeichen ist, bei einem Chef wie ihm. Wenn ich überhaupt je die Gelegenheit bekomme, ihn um die Freistellung für den Fortbildungskurs zu bitten, heißt das. Er ist so sexistisch und widerlich gönnerhaft, falls Sie verstehen, was ich meine.
    Ganz anders als Sie, Mr. Gillespie … Entschuldigung, Frank natürlich.
    Bringe ich Sie in Verlegenheit, Frank? VerstehenSie, es ist nicht so, dass ich eine große Feministin bin oder so was, na ja, Feministin schon, aber ich glaube nicht an die Sorte Feminismus, wo es heißt, dass nur Männer machtbesessene Kriegstreiber sind, ich meine, sehen Sie sich Thatcher und die Falklands an, ich will nur nicht, dass Sie denken, ich bin hier auf einem Lesbentrip und will alle Männer kastrieren, so ist das ganz und gar nicht.
    Ich weiß genau, wie man einen Mann glücklich macht, Frank, und ich weiß wie ich einen Mann dazu bringen kann, mich glücklich zu machen, also warum zeigst du mir nicht, was du hast, Frank, warum gibst du es mir nicht, Baby, warum nicht, Frank? Ich wette, du hast einen Großen, oh ja!
    Man sieht es einem Mann immer an, das merkt man an seiner Körperhaltung … ja, er ist groß, und er fühlt sich gut an in meiner Hand, so hart und pochend, aber in mir drin würde er sich noch besser anfühlen … Frank … jetzt … Frank… OHHHH JAAAA ! Das fühlt sich so gut an, wundervoll, großartig, du bist so … ja, mach weiter so … ich komme schon … das ist so … OH … OH … OH
15/8
GILLESPIE
    Das werde ich mir merken. Er bekommt sie, und das nach der langjährigen Erfahrung, die ich in der Firma gesammelt habe.
    Und seien wir doch ganz ehrlich, das sage nicht nur ich, die meisten meiner Kollegen haben denselben Eindruck; er ist dem Job einfach nicht gewachsen.
    Dem Geld weine ich nicht nach, aber es ist eben so, dass an gute Nummern wie die heute schwer ranzukommen ist.
    Verstehen Sie mich richtig, so schwer trifft es mich auch wieder nicht. Faire Arbeit für fairen Lohn, so heißt meine Devise; und bei dem Hungerlohn, den sie in der Klitsche zahlen, tut der alte Frank Gillespie gerade mal das Allernötigste.
    Was nicht heißen soll, dass Sie von mir auch nur das Allernötigste bekämen, aber Sie sind ein besonderer Mensch, Stephanie. Ich will nicht aufdringlich sein, Stephanie, ich bin wirklich kein ungehobelter

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