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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Pawn
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sein Herz schneller schlug. Sein Puls beschleunigte sich. Lampenfieber verbreitete sich wie eine Tropenkrankheit blitzschnell in seinem Körper. Mit eiligen Schritten näherte sich Martin seinem Platz ganz rechts, dem Platz, der dem amtierenden Champion zustand und den er nun seit sechs Tagen regelmäßig um diese Zeit einnahm. Auch an den vorhergehenden Tagen hatte er ein leichtes Kribbeln in der Magengrube gespürt, doch heute war es von unglaublicher Intensität. Einen Augenblick, bevor Martin den schalenförmigen Sessel erreichte, fürchtete er sogar, ohnmächtig zu werden. In zähem Kampf hatte Martin sich bis zum heutigen Spiel vorgearbeitet. Abend für Abend war er gegen zwei weitere Kandidaten angetreten. Er hatte durch solides Allgemeinwissen und mit ein bisschen Glück alle bisherigen Gegner aus dem Felde schlagen können. Heute spielte er nun um 256.000 DM in bar.
    Martin war 22 Jahre alt und studierte Thermodynamik in seiner Heimatstadt Dresden. Er war ein blasser, unscheinbarer junger Mann mit einem geradezu manischen Drang nach Büchern. Einem gesunden Interesse an Mädchen stand seine Bindung zur Mutter im Wege. Er litt unter dem, was die Fachleute Ödipuskomplex nennen.
    Thomas, der Show-Master, stand wie an jedem Abend neben dem kleinen Pult in der Mitte der Aufbauten und verständigte sich noch einmal mit seiner Assistentin. Er war so, wie Martin sich einen dynamischen Jungunternehmer vorstellte: smart, gut gekleidet, ein wenig vorlaut und gut aussehend.
    Gaby, die Assistentin, trug wie immer ein enggeschnittenes, reichlich dekolletie rtes Kleid aus einer renommierten Boutique. Sie selbst war schlank, groß gewachsen und dunkelhaarig. Martin gefiel sie weniger. Er liebte blonde Frauen mit großen Brüsten weitaus mehr, Frauen, die aussahen wie seine Mutter.
    Das Zeichen der Regie kam, die Titelmusik wurde eingespielt, und eine Kamera zeigte Martins Gesicht. Das bedeutete für ihn, lächeln und Siegesgewissheit ausstrahlen.
    „ Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren!“ begrüßte Thomas seine Gäste an den Bildschirmen. „Ich freue mich, dass Sie auch heute Abend wieder dabei sein wollen, wenn es heißt Volles Risiko! “.
    Als erstes begrüßen wir Martin. Er war sechsmal Champion, ist also heute unwiderruflich zum letzten Mal dabei und spielt um die traumhafte Summe von 256.000 Mark. Ob es ihm gelingt, diesen Gewinn mit nach Hause zu nehmen, oder ob unter den neuen Kandidaten jemand ist, der ihm den Erfolg streitig macht - wir werden es in einer knappen halben Stunde wissen.“
    Martin atmete tief durch, als die Kamera kurz von ihm wegschwenkte, um die neuen Kandidaten ins Bild zu setzen. Er war sich sicher, dass es heute besonders schwer werden würde. Man konnte sich doch nicht so einfach von mehr als einer Viertelmillion trennen.
    Sie würden ihm Mitkandidaten präsentieren, die ihm die nächste halbe Stunde zur Hölle machten. Dessen war sich Martin sicher. Vielleicht hatten sie auch seine Antworten während der vergangenen Sendungen analysiert. Dann mussten sie wissen, dass Geografie und Geschichte seine schwachen Seiten waren. Bei Fragen zu diesen Wissensgebieten hatte er sich mit Abstand am wenigsten zu Wort gemeldet und ein paarmal sogar falsch geantwortet.
    Thomas stellte die neuen Kandidaten vor.
    Der erste hieß Wilfried. Er war 46 Jahre alt, Lehrer für Physik und Mathematik an einem Gymnasium im Schwarzwald und interessierte sich außerdem für Archäologie und Geschichte.
    „ Aha“, dachte Martin, „der erste schwere Brocken.“
    Als zweiter Kontrahent trat eine Hausfrau aus Paderborn an. Sie hieß Gisela, war 35 Jahre alt und liebte Reisen in die Mittelmeerländer.
    ‚ Die Geografiekundige‘, konstatierte Martin.
    Nach der Vorstellung der neuen Kandidaten erfolgte die Erklärung der Spielregeln, die denkbar einfach waren. Der Showmaster stellte eine Frage. Dann hieß es für alle Teilnehmer, schnell zu reagieren, denn wer als erster auf den roten Knopf vor sich drückte, bekam das Recht zu antworten. Antwortete man richtig, erhielt man fünf Punkte, antwortete man jedoch falsch, so verlor man auch fünf Punkte.
    Martins Stärke an den bisherigen Tagen war gewesen, dass er sehr selten falsche Antworten gab. Damit glich er aus, dass er auf Grund einer starken nervlichen Unausgeglichenheit oft nicht so schnell war wie seine Mitspieler.
    Heute würde es besonders schwierig werden, das hatte Martin von Anfang an gewusst.
    Während er den Knopf zur technischen Kontrolle

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