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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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sicher sein.
    Er sammelte die Blätter seiner Abschrift zusammen.
    Nachdem er in das Quartier der Knappen zurückgekehrt war, befolgte er die Anweisungen seines Meisters (obwohl sie ihm als eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme vorkamen) und versteckte die Kopie in einem geheimen Seitenfach seiner Satteltaschen, die er wiederum unter seiner Kleidung in seiner Kleiderkiste verbarg. Mit einem erschöpften Seufzer setzte er sich auf sein Bett und nahm seine Laute zur Hand. Behutsam versuchte er eines der magischen Lieder. Doch es passierte nicht viel – bis auf ein schwaches, allerdings deutlich vorhandenes Kribbeln in seinen Fingern.
    Es war also Wirklichkeit. Kevin grinste. Jetzt wußte er, daß er tatsächlich die Gabe der Bardenmagie besaß.
    Wer konnte sagen, wohin ihn das noch führen würde?
    »Zum Bardentum«, flüsterte Kevin freudig erregt.

    Am nächsten Morgen bemerkte Kevin nicht einmal, daß die Knappen ihn weiterhin ignorierten. Er kleidete sich rasch an, frühstückte schnell und ging dann eilig in die Bibliothek, begierig darauf, mit dem Abschreiben weiterzumachen. Mal sehen, er hatte das Manuskript hinter dieser Reihe versteckt …
    »Nein, o nein!«
    Das Manuskript war verschwunden.
    Das ist unmöglich. Ich … ich muß die Reihe verwech-selt haben.
    Der Bardling fing an, die nächste Reihe abzusuchen, dann die nächste und so weiter. Zunächst sorgfältig, dann immer hastiger. Es mußte da sein! Elfische Worte oder nicht, Manuskripte konnten nicht einfach aufstehen und weglaufen!
    Kevin kniete sich vor die leeren Regale hin, umgeben von Bücherstapeln, als ein freundliches Hüsteln ihn zusammenfahren ließ. Er wirbelte so hastig herum, daß er das Gleichgewicht verlor und auf einige Bücher plumpste. Dann schaute er hoch …
    Und erblickte eines der entzückendsten Mädchen, das er jemals gesehen hatte. Ihre langen Zöpfe glänzten in einem wunderschönen Blond, ihre Augen waren von einem klaren Blau und hatten denselben Farbton wie ihr seidenes Kleid, während ihr Gesicht und ihre Figur …
    Kevin errötete, rappelte sich hoch und versuchte, sich soviel Staub wie möglich von der Kleidung zu klopfen.
    »Ich … ehm, ich habe gerade in der Bibliothek gearbeitet.« Ach ja? Du Idiot! Das sieht sie selbst! »Ich wollte sagen, ich habe gerade ein Manuskript abgeschrieben.
    Für meinen Meister. Er ist ein Barde. Und ich … Ich bin Kevin, ich meine, sein Schüler, wollte sagen, ein Bardling.«
    Die entzückenden Augen weiteten sich erstaunt. »Wie wunderbar! Ich habe noch nie jemanden getroffen, der die Bardenkunst studiert. Ihr müßt sehr weise sein.«
    »Ehm … Nun, das weiß ich nicht. Aber es ist auch nicht leicht, ein Bardling zu sein.«
    »Das kann ich mir vorstellen! Die ganze Musik, die Ihr lernen müßt – ich konnte meiner Harfe nie mehr als nur die einfachste Melodie entlocken, ganz gleich, wieviel Mühe sich meine Lehrer gaben. Seid Ihr auch ein Harfenist? Nein? Welches Instrument spielt Ihr denn?«
    Kevin starrte in diese warmen, blauen Seen und konnte sich nicht daran erinnern, selbst wenn sein Leben davon abgehangen hätte. »Die … die Laute«, stammelte er schließlich.
    »Meine Güte«, erwiderte sie beeindruckt. »Das ist ein sehr schwieriges Instrument, nicht wahr?«
    »Nicht für mich.« Wundervoll. Statt wie ein Idiot klingst du jetzt wie ein Prahlhans!
    »Ich fände es wundervoll, wenn Ihr für mich spielen würdet. Vorausgesetzt, Ihr wollt es.«
    »Oh, liebend gerne!« rief Kevin aus.
    Das Mädchen kicherte hinreißend. »Ich vergesse meine Manieren! Da bitte ich Euch für mich zu spielen, dabei wißt Ihr nicht einmal, wer ich bin. Mein Name ist Charina, und ich bin die Nichte des Grafen Volmar.«
    Kevin verbeugte sich hastig. »Mylady.«
    »Bitte!« Ihr süßes Lachen ließ ihm einen kleinen Schauer über den Rücken laufen. »Ich höre genug Höflichkeitsfloskeln am Hofe meines Onkels. Ich wollte Euch nicht erschrecken oder Euch bei dem unterbrechen …«
    Ihr Blick glitt über die leeren Regale und die Bücherstapel. »Bei dem stören, was Ihr auch immer tut. Bitte, fahrt fort.«
    Wie hätte er das tun sollen, wenn ein so wundervolles Geschöpf ihm dabei zusah? Während er Charina aus den Augenwinkeln beobachtete, suchte Kevin so gut er konnte weiter nach dem verschwundenen Manuskript. Doch schließlich sank er mit einem Stöhnen auf die Hacken zurück. »Ich kann es nicht finden.«
    Zu seinem Erstaunen kniete sie sich neben ihn. Der schwache, süßliche Duft ihres

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