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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Parfüms umhüllte ihn. »Ihr werdet Euch das Kleid schmutzig machen«, hörte er sich sagen, obwohl er hoffte, daß sie nicht auf ihn hören möge.
    Charina zuckte impulsiv mit den Schultern. »Kleider können gesäubert werden. Nun, wenn Ihr mir sagt, wie das Manuskript aussieht, kann ich Euch suchen helfen.«
    Er konnte sich jedoch nicht konzentrieren, solange ihr Gesicht so dicht an seinem war, ihre Augen ihn so ernst anschauten, ihre Lippen …
    Kevin bemerkte zu seiner tiefen Beschämung, wie sein Körper auf all diese Reize reagierte. Hastig wandte er sich ab und sandte ein Stoßgebet gen Himmel, daß sie es nicht bemerkt haben möge. »Es n … nennt sich Lehrbuch Alten Liedguts , aber ich glaube nicht, daß das sein richtiger Name ist. Es ist ungefähr so groß, so breit und hat einen mitgenommenen braunen Ledereinband.« Er deutete mit den Händen.
    »Ihr glaubt nicht, daß es sein richtiger Name ist?«
    wiederholte Charina leise. »Warum denn das nicht?«
    Kevin fühlte ihre Wärme wie ein Feuer an seinem Arm. Hastig nahm er ihn fort, und das Mädchen lachte.

    »Oho, Bardling, habt Ihr etwa Angst vor mir?«
    Das klang so lächerlich aus ihrem Munde, daß Kevin ebenfalls anfing zu lachen. »Nein, natürlich nicht«, log er. »Aber ich … Ihr …« Rasch wechselte er zu einem sichereren Thema. »Das Manuskript ist zu seltsam, um einfach nur ein Lehrbuch zu sein. Ich meine, ein Teil davon ist auf Elfisch.«
    »Wie eigenartig! Da ich jedoch versprochen habe, Euch suchen zu helfen, werde ich das auch tun.«

    Es könnte, dachte Kevin, während sie zusammen suchten, leicht sowohl der schlimmste als auch der wundervollste Tag meines Lebens werden.
    Ein Tag, der nur allzu schnell endete.
    »Es tut mir leid, daß wir das Manuskript nicht finden konnten«, sagte Charina. Ein Schmutzfleck zierte ihre Nasenspitze, und Kevin kämpfte den Impuls nieder, ihn wegzuwischen, ihre weiche Wange zu berühren – nein!
    Er wagte es nicht. Wenn er sie einmal berührt hatte, würde er nicht mehr aufhören können. Und schließlich war sie die Nichte des Grafen!
    »Ja, ehm, richtig«, brachte er heraus. »Verdammt sei das Ding! Es muß hier irgendwo sein!«
    »Ich weiß, was Ihr braucht«, verkündete Charina mit einem Lächeln. »Ihr braucht einen Tag Erholung von diesem staubigen, alten Ort.«
    »Ich kann nicht …«
    »Ihr könnt! Ihr werdet das Manuskript bestimmt viel eher finden, wenn Ihr etwas an die frische Luft geht. Das weiß ich genau! Ich werde morgen ausreiten. Warum leistet Ihr mir nicht Gesellschaft? Ihr … reitet doch, nicht wahr?«
    Er würde ihr nie im Leben von dem Maultier erzählen.
    »Selbstverständlich.«

    »Wohlan! Treffen wir uns morgen früh bei den Ställen. Wenn wir Lust haben, reiten wir den ganzen Tag.«
    Ich sollte es nicht tun. Ich sollte hierbleiben und das Manuskript suchen und die Abschrift vollenden und …
    und …
    Aber ein freier Tag konnte wohl kaum schaden.
    »Ich werde kommen«, versprach Kevin und lächelte.

    Natürlich wurde ihnen nicht gestattet, allein auszureiten.
    Ein dumm aussehender Stallbursche ritt mit, wenn auch einige taktvolle Schritte hinter ihnen her, so daß sie wenigstens vorgeben konnten, allein zu sein.
    Doch Kevin achtete kaum auf den Mann. Charina saß mit eleganter Leichtigkeit auf ihrem weißen Zelter. Ihr blaues Kleid war auf das blaugefärbte Zaumzeug und den Sattel der kleinen Stute abgestimmt. Ihr Haar hatte sie sorgfältig unter einer federgeschmückten Kappe hochgesteckt. Und der Bardling, nun, er hockte nicht auf einem Maultier, sondern thronte auf einem Pferd, einem richtigen, lebhaften Gaul! Vielleicht war es deshalb so schwierig, im Sattel zu bleiben, möglicherweise fiel er deshalb fast ein dutzendmal hinunter, aber wenigstens ritt er das Roß eines richtigen Helden.
    Sie ritten nicht weit hinaus, nur bis zu einem blumenübersäten Hang.
    »Ich finde, dies hier ist eine wunderschöne Stelle für ein Picknick«, sagte Charina und sprang leichtfüßig aus dem Sattel, bevor der verlegene Kevin ihr helfen konnte.
    Sie verzehrten frisches, gebuttertes Brot und die ersten Pfirsiche dieses Frühlings. »Es gibt noch soviel mehr auf dem Besitz meines Onkels zu sehen«, meinte das Mädchen schmeichelnd. »Morgen ist Markttag. Wir können in die Stadt reiten und uns alles anschauen!«

    »Nun …«
    »Oh, Ihr dürft nicht nein sagen! Es wird ein solcher Spaß! Außerdem treffe ich so selten einen Gleichaltrigen.«
    »Es gibt noch die Knappen«, erinnerte Kevin

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