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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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gesprochen, Euch im Stich zu lassen, Mensch. Abgesehen davon will ich mir nicht nachsagen lassen, daß ich weniger mutig wäre als ein Nithathil. «
    Kevin hätte beinahe laut aufgelacht. Er war plötzlich so zittrig vor Erleichterung, daß er nicht genau wußte, ob er sich noch bewegen konnte. »Gut! Also werden wir zusammenbleiben – bis wir Lady Charina wohlbehalten zu ihrem Onkel zurückgebracht haben!«

6. KAPITEL
    »Was soll das heißen, mehr bekommen wir nicht?« Lydia putzte dröhnend den erschreckten Stallburschen herunter.
    »Aber … aber, Mylady, Ihr seid zu viert. Und der Graf gewährt Euch vier Pferde …«
    »Und Hafer für die vier Gäule? Was ist mit Vorräten für uns? Zur Hölle, ich kann genug Fleisch erjagen, damit wir am Leben bleiben, und ich bin überzeugt davon, daß der Junge oder einer der Elfen weiß, wie man Nüsse und Beeren findet, aber ich werde nicht auf dem blanken Boden schlafen oder einen Schritt aus der Burg tun, ohne wenigstens Kleidung zum Wechseln zu haben! Ihr gebt sofort ein Packpferd dazu, und zwar beladen mit Proviant und Ausrüstung, wenn Ihr so freundlich sein wollt – und zwar augenblicklich!«
    Nachdem der Diener eingeschüchtert abgezogen war, zwinkerte Lydia Kevin zu. »So muß man es machen«, murmelte sie. »Benimm dich, als wüßtest du genau, was du tust und wirf sie aus dem Gleichgewicht, dann geben sie dir alles, was du willst.«
    »Ich … ich verstehe.« Der Bardling versuchte, Eliathanis zu imitieren und sein Gesicht in eine unbeteiligte Maske zu legen. Doch bestimmt merkten alle, wie unbeholfen er sich vorkam! Da sollte er der Anführer der Gruppe sein, und es war ihm nicht einmal eingefallen, nach Hafer für die Pferde zu fragen!
    »Mach dir keine Sorgen, Kind.« Die Frau schlug ihm leicht auf die Schulter. »Ich passe schon auf dich auf.«
    Na wunderbar! Genau das, was ihm fehlte: Ein Babysitter. Kevin bemühte sich, nicht allzu finster dreinzublicken, während er Lydia zusah, die vor den Pferdeboxen auf und ab marschierte. »Welches ist Lady Charinas Pferd?« rief sie. »Dies hier? Hätte ich mir denken können. Ein reizendes kleines Geschöpf. Der Zelter einer echten Lady. Würde nicht einen Tag im Gelände aushalten … Steh still, Gaul.«
    Sie hob ein Vorderbein, überprüfte Huf und Eisen und winkte dann die anderen zu sich heran.
    »Ein sehr markanter Beschlag. Seht ihr die leichte Wölbung da und hier? Wenn dieses Tier Spuren hinterlassen hat, kann ich ihnen folgen.«
    »My … ehm … Lady?«
    Lydia schaute hoch und grinste. »Ach, schau mal an!«
    Wie sie angeordnet hatte, hatte der Stallbursche ihnen nicht nur ihre Pferde, sondern auch ein Packpferd gebracht.
    Als sie von der Burg herab auf die Felder zu ritten, beugte Lydia sich tief über den Hals ihres Pferdes und musterte prüfend den Boden. Schließlich stieg sie ab, um etwas zu betrachten, was auf Kevin wie ein vollkommen normales Stück Boden wirkte.
    »Hier ist das Mädchen ergriffen worden«, stellte sie fest. »Seht ihr, wie zerwühlt das Gras ist?«
    Eliathanis stieg ebenfalls ab und wich angeekelt zurück. »Es stinkt nach Zauberei.«
    »Allerdings, das tut es«, stimmte Naitachal leise zu und trat neben ihn. »Und diese Magie war stark genug, um einen Mann zu töten.« Der Elf wirkte in seinem schwarzen Mantel mit der Kapuze, unter der er sich vor der Sonne schützte, wie eine unheilvolle, gesichtslose Gestalt. Vermutlich ist die Helligkeit für ein Wesen, das normalerweise in dunkleren Gefilden lebte, unangenehm, sagte sich Kevin. »Fühlt Ihr nicht den Widerhall seines Todes?« Naitachal seufzte. »Wenn er nur ein wenig stärker wäre, könnte ich seinen Geist zu uns rufen und die Wahrheit herausfinden.«

    »Geisterbeschwöung!« spie Eliathanis hervor.
    »Oh, wirklich.« Kevin glaubte, die Andeutung eines sardonischen Grinsens unter der schwarzen Kapuze zu erkennen. »Was hier am Werk war«, fuhr der Dunkle Elf leise fort, »war nicht die Magie meines Volks, auch nicht des Euren, es war nicht einmal menschlicher Zauber. Jedenfalls … nicht ganz. Faszinierend. Aber ich kann keine klare Spur aufnehmen, die uns weiterhelfen könnte. Was ist mit Euch, Weißer Elf?«
    Eliathanis schüttelte den Kopf. »Wer auch immer es gewesen ist, er hat sich verdammt viel Mühe gegeben, seine Spuren zu verwischen.«
    »Seine?«
    »Oder ihre. Vielleicht waren es sogar mehrere. Ich kann es nicht genau feststellen.«
    Lydia schaute von einem Elf zum anderen und zuckte dann mit den Schultern. »Wir

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