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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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verblüfft, das hat wirklich geklappt!
    Er landete hinter dem grimmigen Naitachal und Seelenlos, und zwar gerade in dem Moment, als der Dunkle Elf einen heftigen Hieb gegen seinen Kopf abwehrte. Als die schwarze und graue Klinge der magischen Schwerter klirrend zusammenstießen, stoben blutrote Funken auf und tauchten den Platz in einen unheimlichen, feurigen Schimmer.
    »Zauberspielchen«, keuchte Naitachal. »Wenigstens haben einige von uns nicht zugelassen, daß ihre Seelen von solchen Spielen zerstört wurden.«
    »Seelen?« spottete Seelenlos. »Was soll unsereins mit solch menschlichen Dingen wie Seelen?«
    »Du bist nicht wie ich, du pathetisches Ding! Du, der du deine eigene Art verleugnest!«
    »Nicht mehr als du, Dunkler Elf!« konterte Seelenlos und stürzte vor.
    Erneut sprühten Funken über den Platz. Kevin schaute empor zu den herumstehenden Häusern. Sah oder hörte denn niemand, was hier vorging? Interessierte das keinen?
    Doch, es interessierte schon jemanden. Von einer Seite ertönte plötzlich das Geräusch hastiger Schritte und das Rasseln von Kettenpanzern.
    »Zur Hölle«, meinte Lydia. »Genau das hat uns noch gefehlt: die Wachen! Los, Jungs, keine Zeit für Heldentaten. Laßt uns hier verduften!«
    Die Banditen hatten anscheinend dieselbe Idee. Sie zerstreuten sich in alle Richtungen. Seelenlos keuchte und hielt nur lange genug inne, um noch einmal sein graues Schwert gegen Naitachal zu schwingen. Der Dunkle Elf wehrte es sauber mit seiner schwarzen Klinge ab. Beide Zauberwaffen glühten in einem blendenden, blutroten Feuer auf und verschwanden. Verdammt , dachte Kevin, warum mußte ich ausgerechnet in diesem Moment hinschauen?
    Kevin stolperte über die Pflastersteine, so gut er konnte. Er sah kaum noch etwas, weil sich auf seiner Netzhaut die Bilder dieses Glühens eingebrannt hatten. Er schnappte nach Luft, als jemand seinen Arm packte.
    »Ich bin’s«, sagte eine vertraute Stimme. »Lydia.
    Schon gut, Junge, ich hatte den Kopf abgewendet. Ich kann noch sehen, wohin ich gehe.«
    Unglücklicherweise konnten die Wachen das auch.
    Ein ganzer Trupp von ihnen strömte mit gezogenen Waffen auf den Platz. Es waren zu viele, um gegen sie zu kämpfen.
    »Verdammt«, knurrte Lydia. »Seiden lechzt tatsächlich nach unserem Blut. Für einen Politiker gibt es nichts Schlimmeres als verletzten Stolz.« Sie überflog die grimmige, gut bewaffnete Truppe mit einem raschen Blick und seufzte. »Ich hasse es, aufzugeben, vor allem, weil Seiden uns bestimmt nichts schenken wird, aber …«
    »Dann tu’s nicht!« fuhr Tich’ki sie an.
    Sie schwebte in der Luft, ihre Flügel arbeiteten so schnell, daß sie nur noch ein verschwommener Fleck waren, und starrte auf die Wachen. Dabei stieß sie verzerrte, komplizierte Beschwörungen in der Feensprache aus, während ihre Augen in grünem Feuer glühten.
    Zu Kevins Erstaunen blieben die Wachen plötzlich unvermittelt stehen und zwinkerten verwirrt.
    »Wo sind sie hin …?«
    »Hätte schwören können, daß sie vor einer Sekunde noch hier waren …«
    »Wer denn …? Nach wem suchen wir eigentlich …?«
    »Weiß nicht … Kann mich nicht erinnern … He, nun kommt schon, Jungs! Der Tag wird nicht jünger, und wir müssen eine ganze Stadt kontrollieren!«
    Mit diesen Worten drehten sich die Wachen um und marschierten davon.
    »Ich glaube es nicht«, stieß der Bardling hervor.
    »Tich’ki, was hast du … Tich’ki?«
    Keuchend flatterte sie hinab in seine Arme. Einen Moment hielt Kevin behutsam ihren zarten Körper, erstaunt, wie leicht sie war, selbst bei ihrer geringen Größe.
    Selbstverständlich ist sie leicht! sagte er sich dann.
    Tich’ki ist ein geflügeltes Geschöpf. Sie muß leicht sein, wenn sie sich vom Boden erheben soll. Vermutlich hat sie hohle Knochen, wie ein Vogel oder …
    Ein plötzlicher scharfer Schmerz in seinem Arm ließ Kevin nach Luft schnappen. Er ließ die Fee fallen, die ihn mit ihren harten Fingern gezwickt hatte. Sie flatterte weg und grinste übermütig, obwohl ihre Augen müde blickten. »Hoho! Das war ein hartes Stück Arbeit, kann ich euch sagen.«
    »Was war das?« wollte Lydia wissen. »Dein berühmter ›Beeinflußt-ihren-Verstand-Zauber‹?«
    Tich’ki nickte. »Du kennst ihn, und du weißt auch, daß er funktioniert.«
    »Sicher. Wenn du genug Kraft hineinlegst.«
    Diesmal protestierte Tich’ki nicht. »Richtig. Ich möchte es wahrhaftig nicht allzuoft machen müssen.«
    Doch dann kehrte ihr bissiges Grinsen wieder.

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