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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Landschaft, begann Kevin langsam, sich zu entspannen. Er saß locker im Sattel, genoß die ruhige Schönheit der Gegend, so daß beinahe Hoffnung in ihm aufkam.
    Vielleicht hatte Carlotta ja wirklich nichts mit dem Angriff des Geisterbeschwörers zu tun gehabt. Vielleicht war sie überhaupt nicht hinter ihnen her.
    Der Rest der Truppe war anscheinend ebenso entspannt wie er. Naitachal und Tich’ki murmelten während des Reitens geschäftig miteinander. Nach den Gesprächsfetzen zu urteilen, die der Bardling aufschnappen konnte, versuchten sie einen Weg zu finden, wie sie Feenmagie mit der Schwarzen Magie des Elfs kombinieren konnten, um die verschwundene Charina aufzuspüren. Anscheinend genossen sie die Herausforderung. Lydia und Eliathanis tauschten Kriegsgeschichten aus und stritten gutmütig über die jeweiligen Vorzüge von Schwert oder Bogen. Kevin lächelte und dachte an verschiedene Musikstücke, überlegte, wie er ein Stück für die Laute umschreiben oder einem anderen einen Kontrapunkt hinzufügen konnte. Es würde nett sein, einige neue musikalische Fertigkeiten vorführen zu können, wenn sie wieder auf der Burg waren.
    Mit einem Mal wurde ihm die Verrücktheit all dieser Gedanken bewußt. Er setzte sich kerzengerade in seinem Sattel auf. Was in aller Mächte Namen taten sie da eigentlich?
    »Das ist einfach lächerlich!«

    »Kevin?«
    »Seht uns an! Wir tun so, als wären wir auf … einer vergnüglichen Landpartie, ohne daß auch nur ein Wölkchen unsere Stimmung trüben könnte!«
    »Schon«, gab Lydia zu. »Aber …«
    »Wir wissen , daß Carlotta am Leben ist. Wir wissen , daß sie etwas mit Charinas Verschwinden zu tun hat.
    Was glaubt ihr, erwartet uns, wenn wir zu Graf Volmar zurückkommen? Schaut euch doch an. Wir reden über eine Zauberin, die keine Skrupel hat, ihren eigenen Bruder umzubringen. Sie wird nicht davor zurückschrecken, uns Nichtse zu beseitigen!«
    »Nichtse?« protestierte Tich’ki empört.
    Kevin beachtete sie nicht, sondern schaute die anderen an. »Denkt darüber nach. Soweit wir wissen, hat Carlotta bereits herausgefunden, wohin wir ziehen. Hah! Wir wissen sogar, daß sie schon Agenten in der Burg hat!«
    »Oh, du willst doch wohl nicht behaupten, daß der Graf bei ihr in Lohn und Brot steht!« wandte Lydia ein.
    »Schließlich hat er uns dafür bezahlt, daß wir auf die Jagd gehen, um aller Mächte willen!«
    »Ich behaupte gar nichts. Außer, daß wir nicht wissen, was uns da erwartet. Also laßt uns nicht so … so …«
    »So behäbig und faul sein«, meinte Lydia gedehnt. Sie straffte sich im Sattel und richtete den Winkel ihres Köchers. »An dem, was du da sagst, ist etwas dran, Junge.
    So ungern ich es auch zugebe, aber du hast nicht ganz unrecht.«

    Tich’ki landete keuchend auf Lydias Sattel. »Gut, ich habe soviel ausgespäht, wie ich konnte.«
    »Und …?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich konnte nichts weiter erkennen als eine ganz normale Burg, die mit vollkommen durchschnittlichen Menschen bevölkert ist.
    Nach dem, was ich belauschen konnte, scheint keiner etwas Interessantes zu erzählen zu haben.«
    »Aber ganz sicher bist du nicht«, stichelte Kevin.
    »Nein, ganz sicher bin ich nicht!« fuhr Tich’ki hoch.
    »Ich bin eine Fee, keine von euch schwerer, erdverhafteter Brut! Ich weiß nicht, wie ihr denkt!«
    Kevin seufzte. »Macht nichts. Ruh dich aus und sammle deine Kräfte.« Er schaute die anderen an. »Ich vermute, es bleibt uns nichts übrig als weiterzureiten.«
    Sie ritten den steilen Weg zur Burg höchst gespannt hinauf. Alle fragten sich, wie zutreffend Tich’kis Bericht wohl sein mochte. Konnte man dem Urteil einer Fee trauen? Würde dies hier ein Zufluchtsort sein – oder eine Falle?
    »Ihr seid jetzt auf euch allein gestellt«, erklärte Tich’ki. »Ein Aufenthalt in dieser Burg reicht mir. Ich will nicht riskieren, von einem dieser ungeschlachtenen Menschen plattgetreten zu werden. Bis später!«
    Sie entfaltete die Flügel und schoß ohne ein weiteres Wort davon.
    »Ehm, nun, wir sind da«, sagte Lydia und starrte zu den Wachtürmen hinauf, die das Haupttor bewachten.
    Sie waren da, allerdings. Kevin leckte sich die Lippen, die plötzlich trocken waren, und rief den Torwächtern ihre Namen zu. Es gab eine kurze Pause, während der er viel zu viel Zeit hatte darüber nachzugrübeln, ob es ihnen wohl gelingen würde, zu entfliehen, wenn man Speere auf sie hinunterschicken würde. Oder siedendes Öl. Die Tore öffneten sich

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