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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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knarrend.
    Ein ganzer Schwarm von schreienden Burgleuten kam herausgestürmt, ihnen entgegen. Der Bardling griff panikerfüllt nach seinem Schwert. Er war überzeugt, daß er und seine Leute angegriffen wurden. Doch bevor er dazu kam, sich zu verteidigen, unterschied der Bardling einige vereinzelte Rufe in der Masse des Lärms.
    »Sie sind da! Sie sind da!«
    »Sie haben es geschafft!«
    »Oh, Ihr tapferen, mutigen Helden!«
    Kevin schaute seine Leute an und erkannte in ihren Mienen dieselbe schockierte Ungläubigkeit, die auch er empfand. »Ehm, ja«, begann der Bardling mißtrauisch.
    »Wir sind da, klar. Aber warum macht ihr …?«
    Der Rest seiner Frage ging in einem Sturm von Hochrufen unter. Eifrige Hände packten die Zügel seines Maultiers und führten ihn durch den Eingangstunnel in den überfüllten äußeren Burghof.
    »Wenn es Euch gefällt, abzusteigen, Mylords, Lady?«
    Nein, es gefällt mir gar nicht, dachte Kevin. Das ist alles viel zu seltsam.
    Doch ihm fiel leider kein überzeugendes Argument ein, mit dem er sich hätte herumdrehen und hier herausreiten können. Er tauschte unbehagliche Blicke mit den anderen von seiner Truppe aus, stieg ab und folgte ihren Führern.
    Man führte sie in den dämmrigen Großen Saal. Ihre Schritte wurden von den mit Teppich bedeckten Fluchten gedämpft. Der riesige, mit Fackeln beleuchtete Raum war überfüllt mit Höflingen und Dienern. Beim Anblick von Kevin und den anderen erhob sich ein heftiges Murmeln.
    Am gegenüberliegenden Ende des Saals saß Graf Volmar auf einem Podest, prächtig angetan mit einer blaßblauen Robe, auf seinem rotgepolsterten Sessel. Und neben ihm saß …

    »Charina!« stieß der Bardling überrascht hervor.
    »Kevin!« Sie eilte hastig die Stufen hinab an Kevins Seite, ihr blaues Samtkleid rauschte und ihr langes, blondes Haar wehte hinter ihr. Unten angelangt umarmte sie den erschreckten Bardling leidenschaftlich. »Oh, Ihr tapferer, mutiger Held! Ihr habt mich gerettet!«
    »Ch … Cha … Charina!« stammelte Kevin, der viel zu schockiert und verlegen war, um etwas anderes sagen zu können. Ihre anschmiegsame, süße Begrüßung überwältigte ihn. Schließlich schaffte er es, sich freizumachen. »Ich bin erfreut«, stieß er atemlos hervor, »Euch frei zu sehen, und ich … ich wünschte, daß ich … wir …
    es unser Verdienst wäre, aber wir haben es nicht …«
    »Nur nicht so bescheiden, junger Mann.« Graf Volmar schritt von seinem Thron herab, um Kevin die Hand zu schütteln. »Die verräterischen Elfen, die meine Nichte gekidnappt haben, haben sie freigelassen, als sie erfuhren, wen ich ausgesandt hatte, um sie aufzuspüren.« Der Graf lächelte herzlich. »Ohne Euren Ruf, Euer aller Ruf, und der emsigen Suche, die Ihr, wie ich weiß, unternommen habt, wäre meine arme Charina immer noch eine Gefangene.«
    Unser Ruf? Was für ein Ruf? Falls Lydia und die Elfen ihm nicht etwas verschwiegen hatten, dann …
    Doch die wirkten genauso verdutzt wie er.
    Bevor jedoch einer von ihnen etwas sagen oder tun konnte, stürzten sich die Diener des Grafen auf den kleinen Trupp.
    »Hey, wartet!« schrie Kevin.
    Er wollte auf gar keinen Fall von den anderen getrennt werden. Doch er hatte keine Wahl. Während er noch versuchte, zu protestieren, wurde Kevin von einer Schar dienstbarer Geister förmlich weggeschleppt.

18. KAPITEL
    Kevin stellte überrascht fest, daß die Diener ihn nicht in das kalte, karge Knappenquartier zurückbrachten, sondern in eine luxuriöse Zimmerflucht, deren kostspielig gekachelter Boden und mit Teppichen verhängte Wände sie als das Quartier des Grafen für hochgeschätzte Gäste auswiesen.
    »Aber ich habe nicht … Ich bin nicht … Ihr könnt nicht … Hey! Hört mir denn keiner zu?«
    Die Diener, die gerade dabei waren, heißes Wasser in eine Badewanne zu füllen und Leinentücher überall im Raum aufzuspannen, damit »der Held nicht von Zugluft belästigt werde«, hielten inne und starrten ihn an, »Mylord?« fragte einer und musterte Kevins mitgenommene Kleidung, die nach Muli stank. »Wollt Ihr etwa nicht baden, bevor Ihr Graf Volmar erneut gegenübertretet?«
    »Ehm, doch, natürlich will ich das! Aber ich …«
    Zu spät. Sie waren bereits wieder aufgeregt bei der Sache. Kevin kam kaum dazu, Atem zu holen, als er auch schon gebadet und in die eleganteste Seidenhose und das schönste samtene Wams gekleidet war, das er sich hätte wünschen können. Es war von einem satten Himmelblau und mit Goldfäden

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