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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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keinen von ihnen mehr abschütteln können. Er mußte kein Barde sein, um aus ihren Mienen ablesen zu können, wie fasziniert sie bis auf den letzten Mann von dieser Erzählung gewesen waren.
    Selbst Gawaine. Naitachal grinste plötzlich. Ich ver-wette meine Laute darauf, daß der Junge nicht für fünf Pfennig an dieses Tal glaubte, bis er die Geschichte dieses Bauern hörte! Nun, jetzt glaubte er sie jedenfalls. Der Barde rutschte zur Seite und entfernte einen Stein unter seiner Hüfte. Dann versuchte er, es sich bequem zu machen. Die Frage war, glaubte er selbst an die Geschichte?
    War das wichtig? Es mochte eine reine Fabel sein, wie die von den ertrunkenen Männern in dem verwünschten See – er hatte diese Geschichte schon von mindestens zwanzig Männern in verschiedenen Teilen des Landes gehört. Und jeder von ihnen behauptete, er hätte eine der Frauen gekannt, die von den Untoten ins Wasser gelockt worden waren. Die Geschichte ist so alt, daß sie schon einen langen grauen Bart hat. Vielleicht war die Legende um den Wall ja jetzt die neueste Mode, genau wie dieser grauenvolle Lampendocht-Kalauer.
    Er grinste, streckte sich und schloß die Augen. Es spielte wirklich keine Rolle. Sein Hauptanliegen war es, Gawaine in die Welt hinauszubringen und ihm die Chance zu geben, etwas zu sehen, ihn dazu zu zwingen, sein Leben zu leben, statt es nur vorbeifließen zu lassen.
    Wenn es kein Eistal gab – wenn das nur Ilyas Beitrag war, um sich ihnen anzuschließen zu dürfen – auch gut.
    Abgesehen einmal davon, wenn die Dinge so weiterliefen, wie sie angefangen hatten, würde schon der Weg zu ihrem Ziel der halbe Spaß sein.

    »Wie viele?« Der Paladin schaute Ilya fassungslos an. Sie hatten nahzu alles gepackt, als Arturis den Jungen fragte, wie viele Tage er unterwegs nach Süden gewesen war.
    Der Bauernjunge zuckte mit den Schultern. »Ich habe es an Händen und Füßen abgezählt und habe von vorn begonnen, nochmals durchgezählt und bin dann noch mal so weit gekommen …« Er hielt seine rechte Hand hoch und legte den Daumen über Mittel- und Zeigefinger,
    »bevor ich an das Dorf kam, in dem ich meine Felle verkaufte. Dort erzählte mir eine Frau, daß ich nach Portsmith gehen sollte, wenn ich ein besseres Geschäft machen wollte. Aber ich würde vier Tage brauchen, um die Strecke zurückzulegen.«

    Jetzt schaute Gawaine ihn ungläubig an. »Du bist bis vier Tagesreisen an eine so große Stadt herangekommen, nachdem du den ganzen Weg nach Süden zurückgelegt hast, und du bist nicht hingereist, um sie dir anzuschauen?«
    »Warum hätte ich das tun sollen?« fragte Ilya zurück.
    »In dem Dorf, in dem ich die Felle verkauft habe, gab es siebzehn Häuser und eine Herberge. Ich habe sie gezählt.
    Was hätte Portsmith mehr bieten können?« Er schaute von einem entgeisterten Gesicht zum nächsten und wandte sich schließlich an Naitachal, der eher grimmig wirkte.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein.« Raven klopfte ihm auf die Schulter und widmete sich dann wieder den Riemen, die er gerade festzurrte. »Für einige von uns gibt es eben noch mehr als nur das Stadtleben …«
    Arturis gab sich einen Ruck. »Nun, gewißlich gibt es das! Betrachtet nur das Leben, das ich führe. Ich folge den Wegen meines Gottes und nehme selbst die wunderlichsten Prüfungen auf mich, die er mir auferlegt …«
    »Ja, ja, ja«, unterbrach Naitachal ihn schnell. Seine drohende Miene hatte nichts mit Ilyas Geplapper zu tun. Er war einfach kein Frühaufsteher und gereizt, wenn er vor Sonnenaufgang aufwachte. »Warum hebt Ihr uns diese gar wunderliche Geschichte nicht für später auf- nachdem wir losgeritten sind?« Und ich außer Hörweite bin, dachte er, was jeder leicht an seinem finsteren Blick ablesen konnte.
    Zu seiner Überraschung verstummte Arturis sofort, nicht ohne allerdings ein unschuldiges: »Selbstverständlich, Sire« gemurmelt zu haben. Der Paladin drehte sich um, hob einen großen Kleidungssack auf und lud ihn auf das freie Pferd. Stirnrunzelnd schaute ihm der Barde hinterher.
    Schließlich schüttelte er den Kopf, wandte sich ab und kniete sich hin, um seine Decken weiter zusammenzurollen.

    »Vierzig Tage oder ein wenig länger sogar …« Cedric schien laut zu denken und stand gedankenverloren da, den Köcher in der Hand. »Und mit zu wenig Essen für uns acht …« Er zwinkerte, als er merkte, daß Raven fertiggepackt hatte und ihn beobachtete.
    »In der nördlichen Wildnis gibt es viele Pflanzen«,

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