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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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auch den Frauen!« Ein Geräusch ließ Gawaine herumfahren. Es klang so, als habe sich der Mann an etwas verschluckt und drohte zu ersticken. Tränen strömten dem Paladin über die schmutzigen Wangen und tropften an seinem Bart herunter. Er schaute den Bardling mit geröteten Augen an. »Frauen«, wiederholte er mit weinerlicher Stimme. »Ich war einer, der die niedrigsten Weiber aufsuchte. Ich sank tiefer als die Gemeinsten, und nun, sieh mich an!« Gawaine nickte hastig und hoffte, daß er so wirkte, als habe er alle Hände voll damit zu tun, Thunder auf dem Pfad zu halten.
    »Gott fand mich in dieser schlechten Gesellschaft, und er öffnete mir die Augen. Er schickte mich auf meine erste Prüfung, um meine Seele zu läutern, und so habe ich es seitdem gehalten.« Er schniefte laut und widerlich. »Und so mußt du es halten, Bardling«, fuhr er brüsk fort. »Und dich entscheiden, ob du eine reine Seele behalten willst und schlechte Gesellschaft meiden. Nur so findest du die Wahrheit.«
    »Ehm, ja, natürlich.« Gawaine stellte sich in die Steigbügel. »Ehm, hört, ich glaube, mein Meister hat mich gerufen. Ich sollte lieber hinreiten und in Erfahrung bringen, was er von mir will.« Thunder protestierte, als der Bardling ihn antrieb. Er hatte das Gras beinah erreicht und reagierte recht ungnädig, als er weggezogen wurde.
    Gawaine klopfte ihm tröstend auf den Hals. »Tut mir leid, alter Junge. Ich werde dich später versorgen, ich schwör’s.« Er warf einen kurzen Blick zur Seite, wagte jedoch nicht, sich umzudrehen und nachzusehen, wie weit Arturis zurückgeblieben war. »Ich fürchte, daß ein Mord meiner Reinheitsstufe nicht besonders gut bekommen würde, oder was meinst du?«
    Naitachal hatte ihn nicht gerufen. Er war trotzdem heilfroh, seine Rolle als Vermittler in dem Streit zwischen Cedric und Raven aufgeben und statt dessen mit seinem Schüler plaudern zu können. Die beiden stritten sich darüber, ob Cedric einige Enten schießen sollte oder nicht. »Ich verstehe das nicht«, murmelte Naitachal.
    »Nach dem, was Tem-Telek erzählt hat, waren die beiden in dem Karren der Sklavenhalter sehr freundlich zueinander, und jetzt hör sie dir an!«
    Das tat Gawaine.
    Raven stand in seinen Steigbügeln und spähte nach vorn und nach Westen, wo man eine große Schar Enten hören konnte. »Ihr sagtet, ihr schösset nur auf Turnieren und hättet Preise mit euerer Fertigkeit gewonnen – davon, daß Ihr Lebewesen umbringt, habt Ihr nichts gesagt.«
    »Ich bringe keine …« Cedric ließ sich in den Sattel zurückfallen und warf dem Barden einen bösen Blick zu.

    »Ich laufe nicht einfach herum und bringe Lebewesen um. Seid nicht so spießig und tut nicht so, als hättet ihr nie einen Fuß vor Eure Druideneremitage gesetzt. Ihr wißt sehr gut, daß andere Menschen Fleisch essen, auch wenn Euresgleichen das nicht tut. Und ich versichere Euch, daß ich schon oft verhungert wäre, wenn ich kein Fleisch gegessen hätte.«
    »Unsinn«, erwiderte Raven hitzig. »Wärt Ihr kein Fleischesser, dann hättet Ihr gewußt, welche Pflanzen eßbar sind, und hättet sie ernten können, statt unschuldige Tiere abzuschlachten …«
    »Nun«, konterte Cedric grollend. »Zufälligerweise mag ich aber den Geschmack einiger Tiere, und es kümmert mich nicht besonders, ob sie unschuldig sind oder nicht.«
    Raven musterte den Bogenschützen einen Moment.
    »Habt Ihr jemals bedacht«, sagte er schließlich, »daß Ihr einen wesentlich ruhigeren Arm und einen festeren Zug entwickeln könntet, wenn Ihr kein Fleisch äßet?«
    Cedric schaute ihn sprachlos an, und Naitachal lachte.
    »Achtet nicht darauf, Bogenschütze. Mir haben schon Druiden erzählt, daß meine Singstimme sich verbessern würde, wenn ich kein Fleisch zu mir nähme. Es ist ein verbreiteter Tick bei diesem ansonsten recht umgänglichen Volk. Raven, wie weit müssen wir noch reiten?« Es war ein deutlicher und nachdrücklicher Themenwechsel.
    »Erreichen wir den Wald vor Einbruch der Dunkelheit?«
    Raven reckte sich und schaute voraus. »Könnt Ihr den Waldessaum schon erkennen?«
    »Ihr vergeßt, ich bin Fleischfresser, deshalb sind meine Augen nicht so scharf wie Eure«, antwortete der Barde sarkastisch. Raven drehte sich um und musterte ihn argwöhnisch. Naitachal warf ihm ein kurzes Lächeln zu.
    »Um Eure Frage zu beantworten, ich bin kein Waldläufer und kann nicht abschätzen, wie Wald und Bäume unter diesen Lichtverhältnissen und aus dieser Entfernung aussehen. Ihr

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