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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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ansonsten niemand wach ist? Oder habt Ihr noch nie etwas von Nachtwachen gehört?« Der Paladin wollte etwas erwidern, schloß jedoch den Mund wieder, ohne daß ein Laut über seine Lippen drang. »Ich selbst werde die letzte Stunde übernehmen. Die übrigen können sich die restlichen Stunden nach Belieben aufteilen. Mein Bauch ist voll, und mir fallen vor Müdigkeit beinah die Augen zu.«
    Er drehte sich vom Feuer weg, wickelte sich in seinen Mantel und legte sich hin. »Ich vertraue darauf«, sagte er noch leise, »daß ihr eine schnelle – und leise – Entscheidung trefft.«
    Gawaine warf einen Blick auf seinen Meister, und Raven lächelte kaum merklich. Cedric räumte den Rest Fleisch weg, und Arturis stand auf. Sie konnten hören, wie er durch den Fluß watete.
    Tem-Telek griff in eine Innentasche und holte verschiedene dünne, bunte Stäbchen heraus. Sie waren alle unterschiedlich lang. Er wählte sechs aus und steckte den Rest wieder ein. »Ich bezweifle, daß einer von euch auf dieser Reise spielen möchte …«

    Raven lächelte erneut und schüttelte den Kopf. »Ich spiele selten mit Wurfhölzern, und ich würde auf keinen Fall gegen jemanden antreten – wie kann ich es höflich ausdrücken …? Ich würde niemals mit jemanden spielen, der sein privates Hölzer-Set bei sich trägt.«
    Der Echsenmann lächelte ihn mit zusammengebissenen Zähnen an. »Für einen weltfremden Druiden kennt Ihr Euch bemerkenswert gut in weltlichen Dinge aus, Raven. Und es ist wahr, daß nur wenige außerhalb meiner Rasse ihr Glück mit Wurfhölzern versuchen und daß noch weniger damit Erfolg haben. Doch jetzt dienen sie einem anderen Zweck.« Er drehte sich zu Ilya um, der an einem langen Entenbein knabberte. »Hier, Jüngling. Die beiden kürzesten Stücke sind für die Stunden um die Wache des Paladin herum, die anderen müssen sich das aufteilen, was noch da ist.« Er zog sie schnell zurück, als der junge Bauer danach griff. Seine Finger glänzten vor Vogelfett. »Warte. Es ist wohl besser, wenn du eine Farbe nennst. Ich ziehe sie für dich.«
    Am Ende mußte Gawaine die Wache zwischen Arturis und Raven übernehmen, der seinerseits den Barden für die letzte Wache wecken mußte.
    Es war kühl und feucht unter den Bäumen. Das Geräusch des Baches vermischte sich mit einem ständigen leichten Wind in den hohen Zweigen. Es war gerade so laut, daß er nie sicher war, ob er nicht etwas anderes außer dem Wind und dem Wasser hörte. »Der Meister hat Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sie werden alles abwehren«, sprach er sich selbst Mut zu.
    Bei all den Sicherungen, die Naitachal errichtet hatte, mußte der Wachtposten eigentlich nur die Augen offenhalten, ob etwas versuchte, den Bannkreis zu überwinden. Ein solcher Versuch, so hatte Naitachal allen versichert, würde eine sehr helle und unverwechselbare Reaktion auslösen. Außerdem, beruhigte Gawaine sich, würden ihn Thunder und Star gewiß warnen, wenn wirklich etwas da draußen war und versuchte, an Naitachals Sicherungen vorbeizuschleichen.
    Er ging hinüber zu Star und streichelte ihn, dann überprüfte er Thunders Beine und Hufe und eilte zurück, um sich neben das Feuer zu setzen. Dort war es ein bißchen wärmer. Arturis hatte dort gesessen und gedöst, als Gawaine wachgeworden war. Er hatte sich selbst zur Wache hochgerappelt. Der Paladin wäre fast aus seiner Haut gefahren, als der Bardling ihn berührte. Er behauptete, er habe mit seinem Gott Zwiesprache gehalten, um dafür zu sorgen, daß sie alle sicher beschützt wären. Wäre es jemand anders gewesen, hätte Gawaine geschworen, daß der Mann schlief.
    »Ein unwürdiger Gedanke«, sagte er sich entschieden.
    »Und unrein. Man kann nicht zur Wahrheit gelangen, wenn man spottet. Wenn Meister Naitachal diese Wahrheit nicht suchen will, ist das seine Sache. Er hat wohl das Recht, dem Paladin das Leben schwerzumachen.
    Aber ich darf mich von der Haltung meines Meisters gegen einen Heiligen Mann nicht beeinflussen lassen.«
    Gawaine schaute sich am Lagerfeuer um und zählte automatisch seine Gefährten durch. Tem-Telek lag am dichtesten am Feuer. Er war ganz in seinen Wärme-Anzug eingehüllt und hatte eine Extra-Decke über sich gezogen, die nur seine Stirn freiließ. Und zwischen ihm und allem, was Naitachals Sicherungen überwinden konnte, lag sein treuer Diener. Cedric schlief mit dem Kopf auf dem leeren Köcher. Bogen und Pfeile lagen auf dem Mantel neben seiner ausgestreckten Hand, wo er sie im Notfall

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