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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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holen.«
    Arturis trat ruhelos von einem Fuß auf den anderen, als Naitachal sich an ihn wandte. »Wenn Ihr Euch bequemtet, Feuerholz zu holen, Paladin, dann müßten wir eigentlich für die Nacht gerüstet sein.«
    Der Paladin schüttelte den Kopf. »Ich hatte eigentlich vor, mich eine Stunde in mein Gebet zu vertiefen, bevor das Essen fertig ist – um heute nacht das aufmerksame Auge Gottes über uns wachen zu lassen.« Er reckte das Kinn. »Außerdem«, setzte er hinzu, »riskiere ich es nicht gern, mir einen Splitter in die Schwerthand zu rammen, wenn hier zwei Diener sind, die …«
    Naitachal unterbrach ihn ziemlich grob. »Wir haben hier keine Diener, Arturis. Wenn Ihr essen und schlafen wollt, wie wir anderen, dann werdet Ihr Euren Teil zu den Lagerpflichten beitragen. Holz. Und solltet Ihr genug gesammelt haben, bevor wir mit unseren Pflichten fertig sind, holt Wasser.«
    »Oh.« Arturis verharrte einen Moment regungslos und schaute dann vorsichtig zur Seite. »Ja, selbstverständlich, Sire. Sofort.« Naitachal schaute ihm nach, wie er zwischen den Bäumen verschwand, bevor er sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden setzte. Jedesmal wider-spricht er. Nun, glücklicherweise hat der Paladin nicht den Mut, sich einem Befehl zu widersetzen. Noch nicht.
    Der Barde rutschte ein wenig hin und her, bis er bequemer saß, und schloß die Augen.
    Gawaine kam gerade mit den Instrumenten von den Pferden zurück und blickte Arturis hinterher. Es war wirklich merkwürdig. Der Paladin wollte offenbar nicht mit Hand anlegen. Er stritt mit jedem, falls er einem nicht einfach die Ohren volljammerte, welche Aufgaben man ihm nun schon wieder aufgebürdet hatte – oder daß er nicht die erste Wache halten durfte, damit er hinterher ohne Unterbrechung schlafen konnte. Er stritt mit jedem außer dem Barden. Vielleicht, dachte Gawaine, beschützt sein Gott ihn ja gegen alle, nur nicht gegen Dunkle Elfen? Er schob diesen unschicklichen Gedanken sofort beiseite. So etwas zu denken würde wesentlich besser zu Naitachal passen als zu mir selbst. Statt dessen ging er lieber und half Wulf gar bei den Pferden.
    Immerhin hatte Arturis ihm gestern über eine Stunde lang auseinandergesetzt, daß ein reines Herz keinen Sarkasmus kannte. »Es ist eine Waffe, deren einziger Zweck es ist, dem ehrlichen und reinen Mann Unbehagen zu bereiten. Deshalb ist der wahre Gott den Spöttern und Zynikern nicht hold.« Gawaine seufzte. Das klang so, als wäre Arturis’ Gott alles in allem ziemlich humorlos.

    Es war dunkel, als sie mit dem Abendessen fertig waren.
    Raven hatte Blätter gefunden, aus denen er einen herben, aber angenehmen Tee zubereitete, und tagsüber, während sie geritten waren, hatte er Wurzeln gesammelt, aus denen er ein Sauerteigbrot backen konnte. Währenddessen hatte Ilya Wurzeln, die er kannte, am Flußufer gesammelt, sie geschält und im Feuer gebraten. Die anderen aßen die gegrillte Ente. Raven beschied sich mit Tee und Brot und einem ledrig schmeckenden Streifen einer Trockenfrucht. Schließlich stellte Naitachal seine Schale beiseite und reckte sich. »Nun, Druide. Dieser Wald …
    Sind wir an der Stelle, die Ihr kennt?«
    »Ich glaube es zumindest«, erwiderte Raven vorsichtig. »Ich bin sogar ziemlich sicher, daß ich diesen Fluß kenne, wenn auch eher einen Abschnitt weiter im Westen. Doch das wird sich morgen herausstellen. Und wenn ja, dann werden wir vier Tagesritte brauchen, um an den Rand des Waldes zu kommen. Aber ich kenne sichere Orte, an denen wir die nächsten beiden Nächte schlafen können.«
    »Gut.« Der Barde gähnte und streckte sich. »Es klingt jedenfalls so, als läge noch ein langer Ritt vor uns. Ich schlage vor, wir verteilen die Wachen und legen uns schlafen.«
    Arturis leckte sich die Finger. »Ich würde gern die erste Wache …«

    »Ihr hattet gestern nacht bereits die erste Wache«, unterbrach Cedric ihn nachdrücklich. »Und wir sind übereingekommen, abwechselnd die mittleren Wachen zu übernehmen, so daß jeder einmal durchschlafen kann.«
    »Aber …«
    Naitachal räusperte sich drohend und warf den beiden Männern einen finsteren Blick zu. Sie verstummten sofort. »Wir machen es lieber so: Cedric übernimmt die erste Wache heute. Und zwar sowohl als Anerkennung für das hervorragende Essen als auch, weil er gestern die mittlere Wache übernahm. Arturis, mein Guter, ist es nicht so, daß die meisten Götter sich ihren heißgeliebten Jüngern in den frühen Morgenstunden zeigen, wenn

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