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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Arturis den Fluß hinunter, um ihre Wasserflaschen zu füllen.
    Gawaine hatte in diesem Moment nur Erleichterung verspürt, und vielleicht noch ein leises Klingeln in den Ohren. Doch nun kam es ihm seltsam vor, und die alte Frage tauchte wieder in seinem Kopf auf: Warum gehorchte Arturis Naita-chal so ängstlich, wenn doch seine Reinheit so groß war, wie er immer vorgab und sein Gott soviel Macht besaß? Irgendwie kam es ihm unwahrscheinlich vor, daß er einfach von Haus aus so gut erzogen war, vor allem, wenn man sein barsches Benehmen den anderen gegenüber gegen seine extreme Demut abwog, wenn der Barde etwas von ihm verlangte oder ihn zu einer Wache einteilte.
    Aber dennoch … Gawaine überlegte noch eine Weile, dann heiterte sich seine Miene auf. »Vielleicht hat er einfach nur Schwierigkeiten, die Wahrheit auszudrücken, die sich ihm enthüllt hat. Vielleicht dient er seinem Gott noch nicht lange genug, und wenn jemand mit ihm streitet, dann kann er einfach noch keine angemessene Antwort geben.« Ja, nun ergab das Verhalten mehr Sinn.
    Sollte der Paladin selbst noch nach ›Der Antwort‹ suchen oder fühlte er sich immer noch der Aufmerksamkeit seines Gottes nicht würdig, dann empfand er es vielleicht einfach als peinlich, es zu sagen. »Ich werde nicht aufgeben,« versicherte Gawaine sich fest entschlossen. »Ein Paladin ist ein heiliger Mann, selbst ich weiß das. Und –
    ja! Vielleicht ist das ein Test. Vielleicht unterliegen wir ihm alle, damit deutlich wird, wer die Stärke hat, das Wissen trotz aller Hindernisse zu suchen.« Ja, das mußte die Erklärung sein. Er beugte sich von den wärmenden Steinen der Feuerstelle zurück und schaute in den Himmel. Die Sterne hatten sich genug bewegt: Es war Zeit, den Druiden zu wecken.
    Auf dem Weg zum Fluß schaute Gawaine noch einmal nach den Pferden. Star stampfte ruhelos, doch Thunder stand phlegmatisch da, und auch die anderen Pferde gaben keinerlei Anzeichen von sich, daß etwas nicht in Ordnung wäre. Es war zu schade, daß er und Raven nur zu dieser Zeit allein sein konnten. Mit all den Schläfern ringsum konnte er nicht in Ruhe mit dem Druiden reden.
    Raven schien ohnehin noch etwas weggetreten zu sein.
    Gawaine wartete, bis er sich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt hatte und einigermaßen wach wirkte, dann holte er seinen eigenen Umhang, wickelte sich darin ein und legte sich neben seinen Meister zum Schlafen nieder.

    10.
    KAPITEL

    Der Druide kam weit vom Weg ab, wenn auch weniger, als Naitachal befürchtet hatte. Am späten Nachmittag des folgenden Tages stieß er auf einen Pfad, den er erkannte und der sie zu einer Stelle führte, die für ein Lager gut geeignet war. Lange vor Einbruch der Dunkelheit erreichten sie die Lichtung, und der Druide machte eine weitausholende Armbewegung, als wollte er den Platz umschließen. »Hier gibt es viele Wurzeln, und es ist noch hell genug, um Beeren zu sammeln. Wasser gibt es dahinten …« Er deutete in nördliche Richtung. »Und auch Kresse, jedenfalls gab es sie, als ich das letzte Mal hier war.«
    Naitachal stieg behutsam ab, er spürte den unbequemen Nachtschlaf noch in den Knochen. Unbemerkt warf er dem Bardling einen finsteren Blick zu, als dieser ein Bein über Thunders Sattel schwang und heruntersprang.
    »Ich versorge die Pferde, falls niemand etwas dagegen hat«, bot Gawaine an.
    Raven lächelte und reichte ihm die provisorischen Zügel. »Da du dich so gut um mein armes Vieh kümmerst, warum sollte ich da protestieren? Es sei denn … Barde, habt Ihr einen besseren Vorschlag?« Naitachal stützte sich auf Stars Rücken und schaute die beiden verständnislos an. Der Druide wiederholte die Frage.
    »Wie? Ob, natürlich, ganz wie Ihr wollt.« Als Gawaine sich mit den Zügeln in der Hand umdrehte, zwinkerte der Barde Raven zu. »Sobald ich die Sicherungen eingerichtet und gegessen habe, werde ich bis zu meiner Wache schlafen. Es sei denn, es ergaben sich Probleme mit unserem heiligen Recken. In dem Fall weckt mich.«
    Raven runzelte die Stirn. »Gibt es Probleme? Ihr scheint ein wenig – abgelenkt zu sein.«
    Naitachal brachte ein schwaches Lachen zustande, obwohl ihm eigentlich gar nicht danach war. »Ich spüre etwas, was uns nichts Gutes will. Etwas Genaueres kann ich nicht sagen.«
    »Verstehe.« Raven dachte schweigend darüber nach, wollte dann etwas sagen, schloß jedoch den Mund, als der Echsenmann und sein Diener dicht an ihnen vorbeigingen. Er schaute sich prüfend um, ob sie allein waren,

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