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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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seinen Arm entlang. »Oh, er wird doch wohl so eine hübsche, nette Haut nicht verunstalten? Oh, was für ein schrecklicher und grausamer Mann Euer Meister sein muß!«
    »Nun, er macht das nicht immer. Ich meine …«
    »Oh«, sagte die Marya und rückte ein Stück näher.
    »Wenn Ihr vielleicht nur nicht mit meiner Kusine Katya reden wollt, dann treffen wir uns doch bei Sonnenuntergang. Ich kenne da einen Ort …«
    »Nun, ehm, ja, ich …«
    »Marya!« Eines der Mädchen packte ihre Arme und zog sie fort, doch bevor Gawaine die Luft anhalten konnte, hatte sie sich an die Stelle des anderen Mädchens geschoben. Und war ihm noch dichter auf die Pelle gerückt.
    »Achtet nicht auf sie, sie ist schrecklich aufdringlich«, sagte die hier leise. »Mein Onkel ist ein starker Mann.
    Wenn Ihr Euren Meister loswerden wollt, dann wird er Euch sicher helfen. Ich bringe Euch zu ihm, und während er sich um diesen Unmenschen kümmert, können wir beide durch das Dorf bummeln. Ich kenne eine Blumenwiese, gleich da drüben … Von da aus ist der Sonnenuntergang so bezaubernd …«
    »O … Oh, ja, ich bin sicher, daß er das ist.« Gawaine senkte den Kopf, um zu husten, und wischte sich verstohlen die Stirn. »Aber … aber mein Meister ist auch zufällig mein Onkel, und ich liebe ihn sehr. Außerdem wäre mein Vater, welcher sein, äh, Bruder ist, äh, der wäre ziemlich verärgert, wenn seinem, äh, Bruder etwas zustieße.«
    »Ein Bruder. Familie. Oh.« Die Mädchen schauten sich an und runzelten die Brauen, als wüßten sie nicht genau, wie sie weitermachen sollten. Die einzige Greta, jedenfalls soweit Gawaine das sagen konnte, kicherte und zupfte an seinem Ärmel. »Warum kommt Ihr nicht einfach mit mir? Ihr müßt müde und durstig sein. Meine Mutter wird Euch Suppe geben, während ich Euch frische Milch hole.«
    »Oh, das ist ein sehr freundliches Angebot. Aber ich bin noch nicht hungrig oder durstig und …«
    »Meine Mutter züchtet die feinsten Schweine im ganzen Dorf«, übertönte Greta ihn und das unzufriedene Gemurmel um sie herum. »Und ihre Weide grenzt an die Blumenwiese, von der meine Kusine soeben gesprochen hat. Ich kann Euch gewiß eine viel schönere Aussicht bieten als sie …«
    »Oh, ja, das ist sehr nett.« Gawaine sah Ilya in der Nähe. Er redete mit einem der schmutzigsten alten Männer, die er jemals gesehen hatte – abgesehen einmal von den beiden genauso schmutzigen Männern neben ihm.
    Der Junge schien Gawaines Blick zu spüren, denn er drehte sich um und strahlte ihn an. Gawaine konnte sich gerade noch davon abhalten, ihm mit der Faust zu drohen. Denk nach! befahl er sich schnell. Die jungen Frauen drückten sich fest an ihn, und er spürte mehr – glücklicherweise bekleidete – weibliche Körper, als er bisher in seinem ganzen Leben gefühlt hatte. Zwei der Mädchen fummelten schon wieder in seinem Haar, und jetzt strich eine mit ihren dicklichen Fingern über seinen Nacken.
    »Nun ja, was für ein wundervolles Angebot! Ich kann euch allen gar nicht genug danken, doch mein Meister braucht mich jetzt.«
    »Ich habe aber niemanden rufen hören«, widersprach eine Marya – oder war es eine Katya? – erstaunt.
    Gawaine schüttelte den Kopf und zuckte zusammen, als einige kräftige Finger sich in seinen Locken verfingen. »Ich habe das im Gefühl«, behauptete er.
    »Oh, was für eine wundervolle Gabe!« sagte eine Katya oder Marya. »Wie selten lernen arme Mädchen wie wir einen Mann von derartiger Sensibilität kennen!«
    »Aber Euer Haar ist so zerzaust. Ihr müßt es mich kämmen lassen«, murmelte eine andere in sein Ohr. Ich dachte schon, ich hätte meinen Geruchssinn verloren, dachte Gawaine, als ein betäubender Zwiebelduft ihn einhüllte.
    »Ah … Ja … Tja … Nein, das könnt Ihr nicht machen.
    Es … äh, es handelt sich um … einen Schwur, ja, den ich geleistet habe. Ich werde mein Haar nicht kämmen, bis ein bestimmtes Ereignis eintritt«, improvisierte er schnell.
    »Ein Schwur? Ah, vielleicht bis Ihr … geheiratet habt?« fragte eine andere. Alle kicherten und tuschelten miteinander. Gawaine starrte sie mit unverhülltem Entsetzen an, doch er gewann seine Fassung wieder, als sich die Frauen ihm zuwandten.
    Denk daran, wie der Junker Männer abwimmelte, denk an seine Stimme dabei. »Nun«, sagte er strahlend und gleichzeitig entschieden. »Ich kann Euch gar nicht sagen, wie erfreut ich bin, Euch alle hier zu treffen. Ich bin überzeugt davon, daß wir noch später Gelegenheit

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