The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis
des Dorfes wohnte. Gawaine ritt an seiner Seite und beugte sich stirnrunzelnd zu ihm herüber. »Hier sind alle Leute wie Ilya«, sagte er leise. »Da stimmt doch etwas nicht, oder?« Naitachal schüttelte den Kopf, doch bevor er etwas sagen konnte, hatten sie den Marktplatz erreicht.
Es handelte sich um einen großen Fleck braunen Schlamms, im Gegensatz zu dem breiten Streifen braunen Schlamms, der die Straße bildete. Ilya zügelte sein Pferd und sprang aus dem Sattel. Sofort umringten ihn die Bauern und die schmutzigen Kinder, die im Schweinepferch gespielt hatten.
»Ohhh! Sieh mal, Katya, sieh doch! Schau dir dieses entzückende rote Haar an!« Gawaine schaute hinunter und ihm blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Sie waren von mindestens zwei Dutzend junger Frauen eingekesselt.
13.
KAPITEL
»So was«, sagte der Barde ehrfürchtig, und seine Augen glänzten. Doch Gawaine starrte entsetzt auf dieses Meer von äpfelwangigen, blondgezopften und solide gebauten Bauernmädchen, die Thunder umgaben, und hörte offenbar nichts.
Ilya drängte sich durch diese Meute junger Mädchen zurück zu ihm, umfaßte sein Knie und rief glücklich:
»Seid nicht langweilig, Freund. Ich habe meinen Onkel alles von Euch erzählt. Ihr müßt absteigen und meine lieblichen Kusinen kennenlernen.«
»Deine … Kusinen?« fragte Gawaine matt.
»Mach schon«, ermunterte Naitachal ihn und gab ihm einen Schubs, so daß er aus dem Gleichgewicht geriet.
»Nichts kann schlimmer sein, als auf dem harten Boden zu schlafen. Geh und sei freundlich!« Gawaine warf ihm einen bösen Blick zu, doch der Barde lächelte nur sanft und deutete auf die Mädchen. »Du wirst eingeladen«, sagte er nachdrücklich.
Gawaine holte tief Luft, zwang sich zu einem Lächeln und glitt von Thunders Rücken. Der intensive Duft nach Zwiebeln hätte ihn fast umgeworfen, und nur mit aller Entschlossenheit gelang es ihm, weiter zu lächeln, als Ilya ihm auf den Rücken schlug und ihn umdrehte, damit er sich den erwartungsvoll blickenden jungen Frauen stellte.
Vom Boden aus betrachtet waren sie noch viel entmutigender. Die kleinste von ihnen war doppelt so breit wie er, und sie alle lächelten ihm höchst beunruhigend zu.
»Meine Kusinen«, verkündete Ilya liebenswürdig und deutete auf die Mädchen, während er Namen herunterras-selte. »Katya, ihre Schwester Marya, die Töchter meines Onkels Ivan, Marya und Katya …« Gawaine zwinkerte erstaunt. Falls sein Gehör nicht nachließ, hießen die meisten Mädchen Marya oder Katya – sollte es eine unauffällige Variation geben, war sie ihm entgangen. »Und das hier sind die Töchter meines Onkels Ivanya«, schloß Ilya triumphierend. »Katya, Marya und Greta!« Ungefähr zwanzig junge Mädchen und ein Junge schauten ihn erwartungsvoll an.
Gawaine lächelte schwach. »Ah, Greta! Was für ein –
ungewöhnlicher Name!«
»Es sind Drillinge«, antwortete Ilya sofort. »Soweit sind wir nun auch wieder nicht von der Zivilisation entfernt. Sie haben alle verschiedene Namen, wißt Ihr!«
»Gawaine«, gurrte Greta und klimperte mit den Wimpern.
Er hielt den Atem an. »Ihr habt ja soooo wunderschönes Haar, die Farbe von Karotten und so lockig!« Eine pummelige Hand griff nach den Locken, die ihm in die Stirn gefallen waren, doch eine andere schlug sie weg.
Zwiebeln. Ich werde keine Zwiebeln mehr essen, solange ich lebe. Sie müssen sie als Parfüm benutzen!
»Schäm dich, Greta, er hat es dir nicht gestattet!«
»Na, na, Katya, er hat mit mir geredet«, antwortete Greta beleidigt. »Und nicht mit dir.«
»Sicher, denn er hatte bis jetzt auch noch keine Gelegenheit, mit der armen kleinen Katya zu reden.« Diejenige, die Gretas Hand weggeschlagen hatte, schmollte und drängte sich zwischen Greta und den Bardling. »Ohh, und seine Augen sind so wunderhübsch grün!«
Ilya strahlte. »Ich wußte, daß sie Euch mögen würden, mein Freund.«
»Das … das wußtest du?«
»Nun, selbst wenn Ihr langweilig wärt, was Ihr natürlich nicht seid!« Er beugte sich zu Gawaine herüber.
»Die Mädchen haben es hier im Dorf nicht leicht. Wenn ein Mann nicht als Heiratskandidat in Frage kommt, weil er ein Onkel ist, dann, weil er ein Vetter ist.« Heiraten?
Wäre Gawaine nicht von so vielen warmen, kräftigen jungen Frauen gehalten worden, hätten ihm wohl die Knie nachgegeben. Ilya breitete die Arme aus. »Soviel Gesundheit! So eine großartige Auswahl für jeden Mann
… Ach, wie ich Euch beneide!«
»Nun,
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