The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis
wie mein Unterarm, dreimal so dick und nicht einmal gepanzert.« Und richtig, er brauchte nur einen Pfeil für jeden, bis der Korridor wieder frei von jedem Leben war – außer ihrem eigenen.
Im Thronsaal saß Voyvodan auf dem Rand seines Kristallthrons und betrachtete fasziniert den gehenden Automaten, der auf ihn zu kam. Mit der Maschine kamen Wulf gar und Tem-Telek auf ihn zu. Er tippte mit den Fingernägeln auf der Stuhllehne, während Wulf gar die Reihe der Knöpfe auf dem Rücken des Dings erklärte und auf den Wächter wartete, damit der einen Tisch und einen Stuhl brachte. Dann drückte er einige Knöpfe, so daß der Automat sich hinsetzte, stellte ein Schachbrett mit Figuren korrekt vor ihm auf und trat vor. »Königsbauer auf E4. Das sind natürlich nur die Anfangsgründe, aber Ihr könnt ihn auf die Spielstärke einstellen, die Ihr benötigt.«
Voyvodan schaute ihn erstaunt an. »Ich spiele kein Schach, Zwerg.«
»Nein, sicher nicht. In dem Fall«, Wulfgar drückte einen anderen Knopf, »könnt Ihr den blauen Knopf betätigen. Dann spielt der Automat gegen sich selbst. Im übrigen könnt Ihr ihn mit diesem Knopf auch wieder abstellen.«
»Ah.« Die drei schauten eine Weile zu, während der Automat einen Zug mit einer Metallfigur ausführte, das Brett drehte, dann einen Zug mit einer Messingfigur machte, das Brett wieder drehte und so fort. Voyvodan grinste zufrieden, und Wulfgar und Tem-Telek warfen sich einen Seitenblick zu.
»Kommt!« rief der Schneedrache über die Schulter.
Diener traten aus dem Raum hinter dem Podest hervor.
Sie brachten einen weiteren funktionsunfähigen Automaten. Dieser war aus Stahl und glänzendem Kupfer. Er trug rosa Ballettschuhe an den Füßen und ein steifes Spitzenröckchen um die Taille. Und es gab eine weitere große Kiste mit Zahnrädern, Schrauben und Armaturen.
»Er ist vor einiger Zeit kaputtgegangen«, erklärte der Drache achselzuckend. »Repariert ihn, und man wird sehen.« Der Echsenmann wirkte ziemlich wütend, doch Wulfgar verbeugte sich und gab Tem-Telek einen Stoß in die Rippen, damit der sich erinnerte, wer und was er angeblich war. Die Diener trugen den beiden den Tänzer und die Ersatzteile hinterher.
Voyvodan schaute dem Schachspieler eine Weile zu, trat dann hinter ihn und drückte auf den blauen Knopf.
Der Automat fiel mit dem Gesicht auf das Schachbrett, und die Figuren fielen auf den Boden. Der Schneedrache bedeutete einem Diener, alles wegzuschaffen und ließ schließlich die Wache holen. »Hast du diesen furchtlosen Kämpfern im Labyrinth Essen und Trinken herübergeworfen?« Der Wächter nickte. »Aber nicht genug, um sie auf der Höhe ihrer Kraft zu halten?« Der Wächter nickte erneut. »Und?« wollte der Drache wissen.
»Tja, Sire, sie kämpfen immer noch. Und zwar sehr hart. Sie haben soeben einige Eurer Schlangenmänner ausgelöscht, Sire.«
Voyvodan richtete sich zu seiner vollen Größe auf, und der Wächter zuckte zusammen. »Nun, wie amüsant«, sagte der Drache jedoch nur. »Wir wollen gehen und es uns anschauen, ja?«
Hinter dem Thron drückte Lyrana Gawaines Hand und deutete auf die Treppe. Sie rannten die Korridore entlang und erreichten Irene und Iris in dem Moment, als der Drache den Korridor entlangkam, um Raven und Cedric zu stellen. »Oho!«
»Sire«, sagte Raven ruhig. Cedric wischte erst noch einen Pfeil an einem trockenen Grasbüschel sauber und schob ihn in den Köcher, bevor er aufstand. Der Drache ignorierte beide, ging um die toten Schlangenmänner herum und musterte nachdenklich ihre Wunden. Dabei gab er ein leises, verärgertes Schnalzen von sich. Iris, die dicht am Gitter stand, trat zurück und ließ Gawaine vor.
Dann vergrub sie ihr Gesicht an der Schulter ihrer Schwester.
»Ich wundere mich wahrhaftig über ein so großes Talent wie Eures, Bogenschütze«, sagte der Drache schließlich. »Bist du so gut, oder hattest du Glück?«
Raven berührte den Arm seines Gefährten, und hinter sich konnte Gawaine hören, wie Iris oder Irene flüsterte:
»O nein, beantwortet diese Frage nicht!« Doch Cedric straffte die Schultern. »Ich sagte Euch doch, ich bin ein guter Schütze. Reicht Euch das nicht als Beweis? Warum laßt Ihr uns nicht gehen?«
Voyvodan warf den Kopf in den Nacken und lachte.
Gawaine erbleichte und Lyrana umklammerte fest seine Hand. »Wohlan denn! Ein wahrer Test für ein solches …
Talent! Druide! Stell dich dort an die Wand, da, wo das hölzerne Tor ist. Du bleibst dort stehen, und
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