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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Gähnen zu unterdrücken. Lyrana stand auf und zog ihn hoch. »Ich sollte lieber gehen«, murmelte er schläfrig.
    Sie nickte. »Ja, kommt, ich werde Euch führen.« Er hätte zwar den Weg zu seinem Schlafgemach auch allein gefunden, aber das verschwieg er selbstverständlich. Lyrana faßte seine Hand und führte ihn langsam über den Hof, so daß ihre Gefährtinnen ihm noch gute Nacht sagen konnten. Als sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete, wäre Gawaine fast im Stehen eingeschlafen und ließ sich erschöpft auf das Bett fallen. Als er aufwachte, war Lyrana jedenfalls weg.
    In späteren Jahren konnte er nicht mehr sagen, wieviel Tage verstrichen, in denen die Gefährten entweder versuchten, die Aufgaben zu meistern, die ihnen der Drache stellte, oder seinen Untergang herbeizuführen.
    Gawaine schlief in der kleinen Kammer und aß das Frühstück, das Lyrana ihm brachte, oder ging neben ihr durch die Korridore, um nach Wulfgar und Tem-Telek oder nach Naitachal zu sehen.
    Oder sie schlichen in die Korridore, in denen Cedric und Raven gegen Gladiatoren und Söldner kämpften, die die unglaublichsten Gestalten annahmen, mal wie Schlangen, dann wieder wie Fledermäuse aussahen. All diese Wesen verschwanden jedoch bei Einbruch der Dunkelheit. Man warf ihnen über die Mauer Brot und Wasserflaschen zu und ließ sie bis zum Sonnenaufgang in Ruhe.
    Allein wären selbst zwei so entschlossene Männer wie Cedric und Raven verloren gewesen, doch der Tiger kam jede Nacht zurück und wachte über sie, und Iris und Irene fanden immer ein Gitter in der Nähe, durch das sie sich kurz unterhalten konnten, bevor die beiden schlafen mußten. Eine der Zwillinge hielt sich immer bei den Helden auf, um ihnen so gut zu helfen, wie sie konnte. Indem sie zum Beispiel einen Platz vorschlugen, wo es einfacher war, sich gegen eine Horde Männer zu wehren.
    Raven fand es eigenartig, daß er trotz all der Jahre, in denen er Wissen gesammelt hatte, jetzt töten mußte, um zu überleben. Früher einmal wäre das für ihn undenkbar gewesen. Doch wenn er dann und wann einen kurzen Blick auf Iris’ blasses Gesicht erhaschte, das sie gegen ein Gitter preßte, dann stieg eine wilde Entschlossenheit in ihm hoch, aus dem Labyrinth auszubrechen und sie von ihrem eigenen Schicksal zu erretten.
    Cedric plagten zwar keine Gewissensbisse, weil er die Gegner dahinmetzelte, aber allmählich wurde er des ganzen Abschlachtens überdrüssig. Nur der Gedanke an seinen Gefährten, der ohne ihn keine Chance hätte, und an Irene, die sich so sehr um sein Überleben kümmerte, ließ ihn durchhalten.
    Er und Raven sprachen auch ab und zu darüber. Meistens in den Kampfpausen. »Es wird langweilig«, sagte Cedric einmal.
    »Ja.« Raven seufzte. »Ich muß an den Wald denken, in dem ich das erste Mal unterrichtet wurde …«
    »… mein erster Lehrer«, sagte Cedric sehnsüchtig.
    »Und erst die nördlichen Wälder, wie friedlich die sind. Aber wie einsam auch …«
    »Einsam«, stimmte Cedric ruhig zu. »Ein Mann braucht Gesellschaft.«
    »Gesellschaft, ja. Eine schöne, kluge Gefährtin, eine mit Geist und Schönheit, und ein Cottage …«

    »Ein Cottage mit wildem Wein bewachsen …«
    »Überall Rosen und ein Kräutergarten«, fuhr Raven träumerisch fort.
    »Ein Schießstand«, fügte Cedric hinzu.
    »Und keine Zwiebeln«, meinte Raven plötzlich. Die beiden Männer schauten sich an und lachten.
    »Keine Zwiebeln. Doch … wenn ich so darüber nachdenke, kein Herumwandern mehr, nicht mehr von der Hand in den Mund leben …«
    »Unter Bäumen schlafen«, warf Raven ein.
    »Einfach nur ein Haus und eine schöne Gefährtin …
    und Kinder natürlich. Eins oder zwei.«
    »Oder so«, stimmte Raven zu. »Vielleicht ein eigenes Wäldchen grünen … Kommt da etwas?« fragte er scharf.
    Cedric lauschte und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Noch nicht.« Er seufzte.
    »Ein kleines Wäldchen.« Raven nahm den Gedanken da auf, wo er unterbrochen worden war.
    »Eine Schule für Bogenschützen.« Cedric seufzte wieder. »Mit Irene, die mir hilft, die jungen Schüler zu unterrichten.«
    »Iris«, murmelte Raven. Sie seufzten gleichzeitig auf, doch dann hielt Cedric eine Hand hoch. »Vergeßt Euren Gedanken nicht«, sagte er. Ein halbes Dutzend menschenähnlicher Gestalten mit den schlangenähnlichen Hälsen stürmte den Korridor herunter. Sie schwangen Speere und brüllten. Cedric lachte grimmig und legte einen Pfeil auf den Bogen. »Entzückende Ziele, diese Hälse. So lang

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