Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
amüsieren? Träte ich diese Reise als Prinz an, würde ich mich zu Tode lang-weilen. Natürlich können die nicht wissen, wer ich wirklich bin, und ich wette, daß sie es nicht mal vermuten werden. Schließlich wissen auch nur wenige Menschen in diesem Königreich, daß ich Naitachals Bardling bin.
    »Es besteht die Gefahr, Lösegeld zu erpressen, verstehst du«, sagte Naitachal. »Dein Vater möchte sicher dieses Risiko nicht eingehen.«
    Alaire schob sich näher an das Buch heran, das Naitachal in seinen dunklen Händen hielt. »Was ist das eigentlich für ein Buch?«

    »Ein sehr altes Fahrtenbuch«, sagte Naitachal. »Hier ist die Landkarte, die wir brauchen. Das ist die am wenigsten befahrene Route, falls mein Großvater recht hat.
    Er hat dieses Buch vor Jahrhunderten geschrieben.«
    Alaire dachte an den Plan und war aus vielerlei Gründen erleichtert. Als Königssohn ein anderes Land zu besuchen bedeutete Stunden langweiliger, pompöser Formalitäten, ein unbequemes Staatsgewand, und keinerlei Privatsphäre. Wenn er inkognito reiste, war er all dessen ledig.
    Na ja, jedenfalls fast. Er vermutete, daß doch etwas königliche Parade auf einen wartete, wenn man Gesandter war. Aber Gott sei dank nicht der ganze Pomp.
    »Es ist eine ziemliche schwere Verantwortung«, gab Naitachal zu. »Ich glaube, wir können es schaffen. Wir müssen herausfinden, warum sie sich plötzlich so aggressiv benehmen, und sie aufhalten, wenn wir können.
    Stimmst du mir zu, Alaire?«
    »Selbstverständlich«, sagte der ohne zu zögern. Ihm war noch ein anderer Gedanke gekommen, der ihn ein wenig einschüchterte, ihn erregte und ihn auch ein bißchen beunruhigte. Verantwortung. Naitachal hatte es mit diesem einen Wort genau getroffen. Es ist eine wichtige Aufgabe, die wir für das Königreich erledigen können.
    Und wir sind die Besten für den Job.
    »Vergiß eines nicht: Wir müssen absolut geheimhalten, daß wir Barden sind«, ermahnte ihn Naitachal. »Der Bund der Zauberer ist in der Lage, unerlaubte Zauberei zu bestrafen. Also müssen wir annehmen, daß er eine Möglichkeit hat, sie aufzuspüren. Wir wissen noch nicht einmal, wie hoch die Strafen sind.«
    Er blickte wieder von dem Buch hoch, und seine Augen glühten unheilvoll. »Und ich möchte es nur ungern auf die harte Weise herausfinden.«

    2.
    KAPITEL

    Früh am nächsten Morgen wurde Naitachal von der lärmenden Ankunft einiger Reiter geweckt. Er spähte durch die Fensterläden und sah, wie der Bote drei ältere Kameraden begrüßte, die die gleichen dunkelblauen Uniformen trugen. Sie hatten zwei weitere Pferde dabei, beide schwerbeladen. Vermutlich war es die Ausrüstung für die Reise nach Suinomen. Obwohl Naitachal und Alaire normalerweise nicht vor dem späten Morgen aufstanden, sah es so aus, als hätte ihr Tag schon ohne sie begonnen.
    Das war laut genug, um die Toten zu wecken, dachte Naitachal, verärgert über den Lärm. Nicht besonders höflich. Sie versuchen nicht mal, leise zu sein.
    Der Dunkle Elf warf sich eine Robe über und kochte mit einem kleinen Küchenzauber eine Tasse Khaffe. Als er an Alaires Schlafzimmer vorbeiging, sah er durch die offene Tür den Jungen, wie gewöhnlich ausgestreckt wie ein Äffchen auf den zerwühlten Laken liegen.
    Was für eine unerfahrene fugend, dachte Naitachal und erkannte plötzlich, wie behütet er tatsächlich war.
    Während er ihn beobachtete, spürte er ein warmes, väterliches, beinah menschliches Gefühl, das ihn durchströmte und ihn überraschte. Selbst die Weißen Elfen waren dafür bekannt, daß sie wenig schmeichelhafte Kommentare über menschliche Gefühle abgaben. Von seinen dunklen und erheblich strengeren Brüdern ganz zu schweigen.
    Schlafend sah Alaire besonders verletzlich aus. Bist du bereit für diese Reise, mein Junge? dachte Naitachal und betrachtete den schlummernden Bardling. Irgendwie hatte Alaire es geschafft, sein langes, blondes Haar nicht in den Laken zu verheddern. Habe ich genug getan, um dich auf das vorzubereiten, was uns erwartet? Habe ich dich genug gelehrt, damit du sicher bist und auf dich selbst aufpassen kannst, falls das nötig sein sollte?
    Dann lächelte er. Und werde ich dich wecken können, ohne dein Bett in Flammen zu setzen?
    »Aufstehen!« sagte Naitachal, ohne irgendeine Wirkung zu erzielen. »Unsere Pferde und unsere Ausrüstung sind eben angekommen. Wir müssen aufbrechen.«
    Nichts.
    Er hob die Stimme. »Alaire? Muß ich erst mit einem Zauber die Toten wecken?«
    Der Junge

Weitere Kostenlose Bücher