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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Habseligkeiten gepackt hatten, gab Naita-chal den Boten letzte Anweisungen, wie sie das Haus verschließen sollten. Ihre Neugier bereitete ihm kein Kopfzerbrechen. In die Räume, die sie nicht betreten durften, kamen sie einfach nicht hinein. Bestimmte Zaubersprüche würden keinem geringeren als einem Magier den Zutritt zu seinem Arbeitszimmer oder dem Wachturm gestatten, und dann mußte es ein weit mächtigerer Zauberer sein als er, Naita-chal. Beides waren geheime und sehr gefährliche Räume. Andere Zaubersprüche hielten die Banditen davon ab, in die Nähe des Hauses zu gelangen. Fenrich selbst bestand zum größten Teil aus friedlichen, gesetzestreuen Bewohnern, die eher versuchen würden, Naitachals Anwesen zu schützen, als seine Abwesenheit auszunutzen.
    Sie stiegen auf. Der Dunkle Elf stellte sich einen Augenblick aufrecht in die Steigbügel. So konnte er das Dorf sehen, das tief in der Senke eines langgestreckten Tals lag. Sie nahmen die Straße, die über einem felsigen Kamm direkt oberhalb des Dorfes entlangführte. Es war ein Terrain, das ihnen sehr vertraut werden würde, lange bevor die Reise vorbei war.
    Alaire folgte seinem Blick. »Sollen wir anhalten und Bürgermeister Woen erzählen, daß wir verreisen?«
    »Ich habe bereits einem der Boten befohlen, das zu tun«, sagte Naitachal. »Die Verteidigungszauber des Hauses werden auf das Anwesen aufpassen, sobald die Boten abgereist sind.«
    »Genau, das werden sie«, sagte Alaire fröhlich. »Erinnert Euch, ich selbst habe Euch geholfen, einige dieser magischen Fallen zu legen, falls ihr mal für eine Weile verreisen wolltet.«
    Da Naitachal der einzige Zauberer mit nennenswerten Fähigkeiten war, der in dieser Gegend lebte, war er zum Schutzpatron des Dorfes avanciert. Er hatte dem Bürgermeister erklärt, daß er sehr wahrscheinlich viel unterwegs sein würde und möglicherweise nicht da wäre, wenn es mal Schwierigkeiten geben sollte. Mit Alaires Hilfe hatte Naitachal alle Arten von Magien und Fallen gelegt, um das Dorf auch in seiner Abwesenheit zu schützen.
    »Selbst ›gewöhnliche‹ Sterbliche haben schon Zauberer überlistet«, meinte Alaire nachdrücklich. »Zu Lebzeiten meines Großvaters hat sich der Hof genauso sehr auf
    ›normale‹ Leute ohne Zauberkraft verlassen wie auf die Magier, um Carlotta zu bekämpfen.«

    »Sehr richtig. Ein gesunder Respekt vor dem Unbekannten, selbst dem unbekannten Menschlichen, ist eine gesunde Einstellung«, bemerkte Naitachal, während er Alaire betrachtete, der seinen Sattel beäugte, als würde der sich gleich in seine Bestandteile auflösen. »Aber bis wir Suinomen erreichen, wird uns wohl kaum etwas behelligen, menschlich oder nicht. Was wir zu fürchten haben, wenn wir einmal da sind, ist eine Verletzung unserer magischen Anonymität. Vergiß nicht, wir sind Gesandte mit musikalischem Talent. Wir sind weder Barden noch Magier. Und wir beherrschen nicht einmal Kartentricks.«
    Alaire gab ein Geräusch von sich, das der Barde nicht auf Anhieb interpretieren konnte. »Ganz schön streng, was?«
    »Streng würde ich das nicht nennen«, erwiderte Naitachal.
    Bald verschwand das Dorf aus ihrem Blickfeld, und der Ozean tauchte zu ihrer Rechten auf. Links von ihnen erhoben sich die Berge. Hier war es kühler, und da, wo sie hinreisten, herrschte bereits Winter. Glücklicherweise hatte der König zwei feine Dierfellmäntel mit in die Garderobe packen lassen. Sie hatten den traditionellen suinomischen Schnitt.
    Sie reisten über die Küstenstraße nach Suinomen. Gräser wuchsen jetzt in den ausgefahrenen Spuren des Weges. Sie stammten von den Wagen, auf denen die Dierwolle transportiert wurde, die Haupteinnahmequelle der Nordländer. Diese Dieren waren spreizfüßige Tiere, die ein Geweih besaßen. Sie waren der einzige sehenswerte Besitz des Königreiches, obwohl Naitachal noch nie ein lebendes Exemplar gesehen hatte. In jedem Frühling kämmten die Tierzüchter vorsichtig ihre Wolle aus. Es war ein warmes, seidiges Material, das in ganz Althea hoch im Kurs stand.
    Dierfleisch schmeckte köstlich, und die Züchter bereiteten einen sehr saftigen Käse aus der Milch. Bauern aus Fenrich hatten schon oft versucht, die Händler aus Suinomen zu bestechen, ihnen einige der Dieren mitzubringen und zu verkaufen, am liebsten eine Mischung aus weiblichen und männlichen Tieren, aber sie hatten nur gelacht und waren im nächsten Jahr mit noch mehr bearbeiteten Dierprodukten zurückgekehrt. Aber ohne Diere.
    Sie sind

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