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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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durch einen kurzen Gang und öffnete mit einer schwungvollen Gebärde eine Tür. »Seht!« sagte er stolz. »Der Herz des Bundes!«
    Das ist alles? Fast hätte Naitachal die Worte laut ausgesprochen. Er konnte es kaum glauben. Die ganze Magie des Königreichs wird in diesem Kämmerchen beschworen?
    Obwohl der Saal beträchtlich größer war als der Festsaal im Palast, ließ er viel zu wünschen übrig. Wenigstens fiel hier etwas Sonnenlicht durch zwei hohe Fenster hinein, die in Höhe der Dachsparren eingelassen waren.
    Dadurch war es hell genug, um die Kargheit des Raumes zu erkennen. Einfache Holzplanken dienten als Boden und Wand, ein Kohlebecken hing über ihnen, und die Wände waren nicht gestrichen. Der widerliche Geruch in der Luft erinnerte Naitachal an kochenden Teer.
    »Soweit ich es verstanden habe, muß alle Magie hier beschworen werden, und zwar nur mit einer Genehmigung.« Er hob seine Brauen. »Für jemandem aus meinem Land wirkt das etwas … beschränkt.«
    »Der König ist sehr großzügig in der Vergabe von Genehmigungen«, erwiderte Soren beinah verteidigend. »Er hat fast noch nie jemanden zurückgewiesen.«
    »Sehr interessant.« Naitachal bemühte sich, auch interessiert auszusehen. »Wie teuer ist eine Genehmigung?
    Sagen wir, für einen einfachen Glückszauber?«
    Soren strahlte. »Oh, das macht dreitausend Kronen.
    Oder mehr, je nach Wirkungsdauer des Zaubers.«
    Naitachal war nicht ganz sicher, ob er die Zahl richtig ins Altheanische übertrug, aber sie klang hoch. Er sah hier keinen Grund, warum diese Dinge gesetzlich geregelt sein sollten, und es gab auch keine Spur von den offiziellen Magiern, die angeblich hier sein sollten. Wo waren zum Beispiel die Hexenmeister, die bei seiner Ankunft in die Audienzhalle gestürmt waren? Möglicherweise wohnten sie ja mehr oder weniger ständig im Palast.
    Oder auch nicht. Vielleicht waren sie trotz ihrer Roben und lächerlichen Hüte gar keine Hexenmeister gewesen.
    Wenn dies alles hier nur eine Fassade war?
    In diesem Fall stellte sich allerdings die Frage, wer dann in der letzten Nacht die »illegalen« Zauberer aufgespürt hatte. Und wer hatte diesen Wachzauber zu ihm und dem Bardling ausgesendet, noch bevor sie die Grenze erreicht hatten?
    Der Saal war nicht ganz leer. An einem Ende saß ein Hexenmeister vor einem groben Pentagramm, das er vermutlich mit Salz auf die Erde gestreut hatte. Er starrte auf den Inhalt eines Glases, das mitten in dem Pentagramm stand, wirkte unendlich gelangweilt und gähnte sogar, als Naitachal ihn betrachtete.

    »Der ist schon den ganzen Tag hier. Ich weiß nicht genau, was er eigentlich vorhat«, sagte Soren. »Hoffentlich wollt Ihr nicht auch zaubern. Er hat den Saal für den ganzen Tag gebucht.«
    »Und wenn ich es wollte?« fragte Naitachal. »Und auch das nötige Kleingeld hätte?«
    Soren schüttelte nervös den Kopf. »Ich fürchte, das wird einfach nicht erlaubt werden. Erstens seid Ihr kein Bürger dieses Landes …«
    Der Dunkle Elf vermutete, daß dies der am wenigsten gewichtige Grund war.
    »Und …« fuhr der Hexenmeister fort, »… Ihr seid ein
    … Elf.«
    Naitachal kicherte. Der Magier hatte ihn verblüfft.
    »Das weiß ich. Meine Eltern verrieten es mir vor langer Zeit, und mein Spiegel wird nicht müde, es mir jeden Tag aufs neue zu zeigen. Was genau bedeutet das?«
    Soren runzelte die Stirn und richtete seinen Blick ausweichend auf den Holzboden. »Ihr solltet jetzt besser gehen.« Er ging zur Tür. »Hier entlang, Sir.«
    Naitachal zuckte mit den Schulten. Er hatte nichts, was Licht in die Sache hätte bringen können. Es begeisterte ihn nicht gerade, daß keine seiner wichtigsten Fragen beantwortet worden war.
    Hier jedenfalls praktizieren sie keine echte Magie, sondern lassen nur die Amateure dilettieren und auf Pen-tagramme und Kristalle starren. Die Antwort muß in irgendeinem Raum des Palastes sein, an einem Platz, den ich bisher noch nicht gefunden habe.
    Als Soren ihn zur Vordertür brachte, spürte Naitachal etwas unter der Halle, tief im Boden. Es war dieselbe bedrohliche Finsternis, die er schon früher wahrgenommen hatte. Nur war sie diesmal stärker und schien von einem Ort direkt unter ihm auszugehen. Soren bemerkte sie offenbar nicht, was allerdings auch zusammenpaßte.
    Der Dunkle Elf war längst zu dem Schluß gekommen, daß der »Zauberkünstler« alles andere als ein »echter«
    Magier war. Seine magischen Fertigkeiten dürften kaum höher entwickelt sein als die des armen

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