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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Kerls, der dort in sein Glas starrt.
    Aber da unten war ein – Etwas, unter der Halle. Es lebte, war bösartig und war sich eindeutig seiner, Naitachals, Gegenwart bewußt. Es lauert etwas da unten, etwas, das nicht von dieser Erde stammt, und es beobachtet mich.
    Er wollte es ertasten, um zu sehen, was für ein Ding es war, aber dazu hätte er Magie benutzen müssen. Es ist so verlockend …
    Und vielleicht will jemand genau das provozieren.

    10.
    KAPITEL

    Nachdem sie so lange im Dampf gesessen hatten, wie sie es ertragen konnten, führte Kai Alaire wieder aus der Sowna heraus und sprang sofort in den kleinen Weiher, der daneben lag. Er wies Alaire an, ihm zu folgen.
    »Vertrau mir!« rief Kai.
    Alaire schüttelte den Kopf und musterte zweifelnd den Weiher. Er tat so, als wolle er dafür sorgen, daß niemand sie störte. Was allerdings in Anbetracht der kahlen Bäume, die sie vom Gelände des Palastes trennte, ein vergebliches Unterfangen war. Jedenfalls zögerte er eine Weile, bis er beschloß, seinen nackten Körper dem eiskalten Wasser auszusetzen. Als Kais Spott immer beißender wurde, tauchte Alaire schließlich einen Zeh in den Weiher.
    »Auuuu!« schrie er und sprang zurück. Am Ufer bildete sich eine dünne Eisschicht. »Du machst wohl Witze!«
    Kai stand bis zur Hüfte im Wasser, und seine Miene besagte deutlich, daß er Alaires Männlichkeit ernsthaft in Frage stellte.
    Die kalte Luft erinnerte den Bardling unangenehm daran, daß sowohl unter als auch über Wasser Winter herrschte. Er biß die Zähne zusammen und sprang. Wenn ich schon friere, kann ich wenigstens dabei Kai beeindrucken …
    Das eiskalte Wasser betäubte seine Haut sofort. Er drehte sich um, weil er so schnell wie möglich wieder hinauswollte, und trat in eine tiefe Senke. Eiskaltes Wasser schlug über seinem Kopf zusammen. Er schlug panisch mit den Armen um sich, bis er wieder festen Grund unter den Füßen fühlte. Als er wieder an die Oberfläche kam, wollte er schreien, aber seine Stimme versagte ihren Dienst.
    »Schon besser«, stellte Kai fest. Er stieg aus dem Wasser und ging zur Sowna, wo ihr Kleider waren.
    »Wo… wohin ge… gehst … d… du?« brachte Alaire zähneklappernd heraus.
    Kai grinste. »Wieder in die Sowna.« Er deutete auf den Weiher. »Da drin ist es zu kalt!«
    Alaire hätte ihn am liebsten erwürgt. Aber das wäre wohl für die zukünftigen diplomatischen Beziehungen zu Suinomen nicht förderlich gewesen. Er folgte Kai aus dem Weiher und hüpfte am Ufer auf und ab, um seinen Kreislauf anzuregen. Grimmig bemerkte er, daß ein ziemlich wichtiger Teil seiner Extremitäten sich entsetzt in das Innere seines Körpers zurückgezogen hatte.
    Alles Opfer, die ich für Althea bringe, dachte Alaire und lief bibbernd vor Kälte in die Sowna zurück.

    Er hatte keine Ahnung, wohin Kai ihn führte. Sie hatten ihre einfache Kleidung angezogen und gingen zum Palast zurück. Der Kronprinz hatte kein Sterbenswörtchen über das Ziel verraten.
    »Wohin gehen wir?« fragte Alaire beiläufig, als sie den warmen Palast betraten. »Wir gehen doch nicht etwa wieder aus, oder?«
    Kai schnitt eine Grimasse. Er wirkte, als hätte er noch ein amüsantes Geheimnis in der Hinterhand. »Das habe ich doch schon gesagt. Außerdem, glaubst du wirklich, daß ich mich in dieser Kleidung in der Öffentlichkeit zeige?«
    Alaire zuckte mit den Schultern. Er würde wohl erst wissen, wohin sie gingen, wenn sie ankamen. Er mußte zugeben, daß er nach dem Dampf in der Sowna und dem Bad in dem eiskalten Wasser des Weihers hellwach war.
    Und auch die Schmerzen in den Muskeln waren abgeklungen.
    Er erwähnte das Kai gegenüber, und der erwiderte:
    »Die Hitze in der Sowna und das kalte Wasser helfen immer. Du wirst deine Muskeln morgen bestimmt immer noch spüren. Sie werden nur längst nicht mehr so stark schmerzen. Ich sagte dir doch, daß es für alles einen guten Grund gibt!«
    Alaire brummelte etwas von Barbarei und Folter, aber Kai ignorierte ihn vorsätzlich.
    Sie schlenderten durch schön dekorierte Teile des Palastes. Die Hallen waren mit Wandmalereien bäuerlicher Feste verziert, eingefaßt von kompliziert verschnörkelten Leisten … so wirkte es auf den ersten Blick. Als Alaire genauer hinsah, bemerkte er, daß ein kunstfertiger Maler die Gipsornamente nur aufgemalt hatte. Um einen skulpturartigen Eindruck zu erzielen, hatte er sogar die Schatten geschickt hinzugefügt. Alaire fragte sich, ob das eine versteckte Anspielung auf die

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