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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Sie ist in Ungnade gefallen und erscheint selten in der Öffentlichkeit. Im Gegensatz zu anderen Monarchien kann der König sich ihrer nicht einfach entledigen oder einen bevorzugten … Bankert erwählen. Das ist in unserem Land nicht möglich.«
    »Also erbt entweder Kai den Thron oder niemand.«
    Naitachal spitzte die Lippen, als dächte er nach. »Ich glaube, ich begreife das Problem so langsam.«
    Jehan wischte es mit einer Handbewegung fort. »Das alles ist für unser Gespräch nicht von Bedeutung. Meine Besorgnis gilt Eurem Assistenten. Seine enge Verbundenheit mit Kai könnte Eure Mission hier leicht diskreditieren.«
    Das überraschte Naitachal. Aber bisher gab es noch keinen Hinweis darauf, daß sie Alaires wahre Identität kannten.
    »Und warum?« Er machte aus seiner Verblüffung keinen Hehl.

    »Die Motive einer Person, die mit einem potentiellen Unruhestifter befreundet ist, werden in unserem Land in Frage gestellt«, antwortete Sir Jehan. »Und er ist nun mal Euer Assistent. Was er tut, schlägt auf Euch zurück. Ich erwarte keine Schwierigkeiten, weder für Euch noch für Euren jungen Sekretär. Aber es sieht … verdächtig aus für Euch, für Euren Assistenten und für Euer Königreich ganz allgemein.«
    Auch das begriff Naitachal langsam. Ist dieser Sir Jehan vielleicht ein Teil der feindlichen Kräfte, vor denen Hauptmann Lyam uns beide gewarnt hat? Er würde nicht zulassen, daß dieser Mann sie einschüchterte. Die Richtung, in die sich dieses Gespräch entwickelte, ließ darauf schließen, daß hier der Versuch einer Einschüchterung unternommen wurde. Daran konnte auch der höfliche Tonfall Sir Jehans nichts ändern.
    Ein altes Sprichwort seiner Familie kam dem Dunklen Elfen in den Sinn. Versuch niemals, einen Schwarzen Magier einzuschüchtern. Sicher, eigentlich war er kein Schwarzer Magier mehr, aber trotzdem …
    »Soll ich das so verstehen«, erwiderte Naitachal gespielt gereizt, »daß ein Freund des Prinzen kein Freund des Königs sein kann?«
    Sir Jehan zuckte mit den Schultern und drehte die Handflächen nach oben. Eine Geste, mit der Naitachal wenig anfangen konnte.
    Es wird allmählich Zeit, ein paar Karten auf den Tisch zu legen und zu beweisen, daß Alaire vertrauenswürdiger ist, als Sir Jehan glaubt. »Ich hatte den Eindruck, daß der Prinz Euch als einen Freund betrachtet.«
    Sir Jehan wirkte, als hätte der Elf ihn bei einer subtilen Täuschung ertappt. »Ich versuche mit allen Kräften, die Kluft zwischen Vater und Sohn zu überbrücken, aber ich kann wenig unternehmen, wenn sich der Junge weigert, sich zu ändern. Aber es gibt noch Hoffnung: Er ist noch jung. Vielleicht kann ich etwas tun, wenn der junge Prinz zur Vernunft kommt. Falls das jemals geschieht.«
    Damit stritt Sir Jehan seine Doppelrolle weder ab noch bestätigte er sie nachdrücklich. Naitachal wollte diese besondere Frage nicht weiterverfolgen. Statt dessen überlegte er sich eine passende Geschichte, die sowohl Alaires Identität schützen als auch Sir Jehan einige Informationen entlocken sollte, mit denen er sonst nicht herausrücken würde.
    »Was kann man da schon tun?« fragte Naitachal und schüttelte betrübt den Kopf. »Das ist kein Problem, mit dem ich auf meiner Mission hier gerechnet habe. Ich vertraue Alaire, daß er sich auf keinen Fall auf etwas einläßt, was sich gegen die Interessen unserer beider Königreiche richtet.
    Falls er dennoch in Schwierigkeiten gerät, ist er ganz auf sich allein gestellt. Das weiß er auch. Ich verlasse mich auf seinen gesunden Menschenverstand. Vielleicht kann er sogar seinen positiven Einfluß auf den Kronprinzen verstärken, den dieser Eurer Meinung nach braucht.«
    Naitachal beugte sich vor, als wollte er etwas Vertrauliches erzählen. »Meine Familie hat eine lange Tradition darin, Magie zu praktizieren. Sagt Euch der Begriff Geisterbeschwörer etwas?«
    Ein kurzes Flackern des Blickes in dem ansonsten unbeweglichen Gesicht Sir Jehans verriet, daß er das kannte. O ja, er weiß genau, wovon ich rede. Aber wird er es auch zugeben?
    »Mir ist dieser Ausdruck nicht geläufig«, sagte Sir Jehan. Aber er mußte den Blick abwenden, und sein sichtliches Unbehagen strafte seine Worte Lügen. »Ich weiß, daß es eine besondere Art von Zauberer beschreibt.«

    Naitachal lächelte freudlos. »Ja, einen Zauberer. Einen sehr mächtigen Zauberer. Diese Art von Zauberei ist für mich so natürlich wie für Euch das Atmen. Obwohl ich es niemals wagen würde, Euch diese

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