The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)
September Incubus –
und dann gibt es in Colorado noch ein riesiges Festival. Stars hautnah.
Ich bin eigentlich die meiste Zeit woanders als bei meinen Gasteltern.
Schließlich bin ich fast den ganzen Tag in der Schule. Danach treffe ich erste
Freunde oder Enkelkinder meiner Gasteltern. Bald geht es mit dem Skiclub in die
Berge und mit unserer EF-Betreuerin zum River Rafting.
Am Dienstag war es hier um 18 Uhr 17 Grad kalt! Sonst ist das Wetter sonnig bei
27 Grad.
Die
Wahlen gehen in die zweite Runde
Samstag, 28. August, 13:54
Uhr
Hallo!
DONNERSTAG: Sjors und ich
hatten am Donnerstag keine Schule. Der Ehegatte unserer Betreuerin besorgte uns
Tickets für die „Bush-Cheney-Rallye“ in Albuquerque! Dick Cheney ist der
US-Vizepräsident unter George W. Bush. Durch die Sicherheitskontrollen
durchgekommen, war es dann soweit: Die BBBB – Bush Blues Big Band – spielte
flotte Country Music. Dann, nach 45 Minuten, begab sich der „mächtigste“ Mann
der Welt auf die Bühne: George W. Bush! Die Menge schrie! Zirka 1500 Leute
forderten weitere vier Jahre Bush. Der Süden ist nun mal eher konservativ.
Seine 30-minütige Rede war ernst gemeint trotz der „humorvollen Thesen“:
„Amerika ist weiterhin im Kampf gegen Terroristen! New York, Los Angeles und
Albuquerque sind die gefährdeten Städte! – Frag doch einfach Saddam Hussein!“
Ich habe dies für einen Scherz gehalten, doch Mrs. Wetterman erklärte mir
später, dass New Mexico ein riesiges Forschungslabor und Uranbergwerke hat.
Außerdem sind die Berge um mich herum voll gestopft mit nuklearen Waffen und
Atommüll! Na dann ... Als es dann aus dem Gebäude herausging, standen auf der
anderen Straßenseite eine Hand voll Demonstranten. Polizisten auf Pferden
beschützten diese zu Recht. Komischerweise gab es keinen einzigen Mexikaner
oder Farbigen, der Bush sehen wollte. Also für mich war es ein Erlebnis, den
„mächtigsten“ Menschen des 21. Jahrhunderts live zu sehen, und drum herum
hüpfende Anhänger! Das Thema und die Werbung bezogen sich überwiegend auf die
Terroranschläge vom 11. September 2001.
Danach besuchte ich das American Red Cross in Albuquerque. Ich werde in den
nächsten Wochen einen ausführlichen Bericht schreiben. Man zeigte mir das
Gebäude und die Struktur des ARC. Die Mitarbeiter haben sich sehr über meinen
Besuch gefreut. Die wollen doch im Ernst, dass ich in Estancia eine
Jugendgruppe eröffne und trainiere. Mal sehen, was daraus wird! Aber ich sehe
da schon die Schwierigkeit, das Rote Kreuz in Albuquerque zu besuchen – zu weit
weg liegt es von Estancia.
Als ich am Abend mit den Bush-Plakaten zurückkehrte, gab es Ärger. Da meine
Familie strenge Demokraten sind, wollen sie nun nichts mehr mit einem
„Republikaner“ zu tun haben! Dabei bin ich doch keiner!!! Dieser Ärger endete
in Mobbing und Gelächter – das war aber mehr scherzhaft als ernst gemeint.
Die Plakate eignen sich bestimmt gut zum Anfeuern des Ofens im Winter! Kerry
ist leider auch nicht der Beste, so gibt es keinen wirklichen Konkurrenten für
George W. Bush. Meiner Ansicht nach ist die Mehrheit der Jugend entschieden
gegen Bush (außer den „Cowboys“), bei den Erwachsenen ist es 50:50. Lars, ein
Austauschschüler aus Deutschland, legte sich am Freitag im Unterricht mit
Bush-Befürwortern an. Einige lieben wirklich Bush und befürworten den
Irak-Krieg. Ich versuche, mit den Leuten in sachlichem Ton zu reden. Als
Gegenargument kommt dann das „Nazi = Germany“ ins Spiel. Jedoch machen die
meisten einen Unterschied zwischen dem „third Reich“ und dem heutigen
„Bier-und-Bratwurst-Reich“. So gesehen gibt es nur einige Idioten an unserer
Schule – die Bildung über die Weltgeschichte wird zumindest in Estancia ähnlich
wie bei uns gelehrt, was mir sehr willkommen ist. Und wir als Austauschschüler
lieben es zu diskutieren und Sachen aus unserer Sicht zu vermitteln. Man muss
jedoch sehr aufpassen, was man sagt, wenn man über die US-Politik diskutieren
will.
Heute übernachte ich bei den Wettermans, da Navolena und Gilbert nach
Albuquerque fahren und eine Hochzeit besuchen. Ich werde gleich meine
Hausaufgaben machen, unter anderem Mathe, Geschichte und dreimal 20 Minuten
laufen.
Übrigens ist unser Geschichtslehrer zum Schreien lustig: Gestern verkleidete er
sich als „Urmensch“ und demonstrierte uns, wie unsere Vorfahren so lebten.
Genial.
Das Essen in der Schulcafeteria ist mittlerweile ungenießbar! Nur an den ersten
Tagen hat die „lächelnde
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