The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)
Bush-Supporter sehr patriotisch. „Warum
hasst die ganze Welt Amerika?“, ist eine der Fragen der Republikaner. Falls ich
zu viel von Politik rede, so kann ich versprechen, dass nach der Wahl in den
Staaten nie wieder davon geredet wird. Gilbert meint, die Diskussionen und
leichten Verfeindungen sind nur sechs Monate vor der Wahl zu spüren, danach
haben wir wieder für vier Jahre „Frieden“.
Mit kalten Füßen und 30
Decken ging es dann ins Bett.
SONNTAG beschlossen wir schon
früher nach Hause zu fahren, da es sehr kalt war. Ich fuhr mit Danny, einem
Sohn meiner Gasteltern, zurück. Auf dem Weg machten wir Stopp beim
„Echotheater“: eine Art Höhle in einer Felswand, die bei Geräuschen ein starkes
Echo wiedergibt. Santa Fe war unser Halt Nummer zwei: Burger King.
MONTAG war Labor Day: so eine
Art „Tag der Arbeit“ am 1. Mai, also keine Schule! An diesem Tage ging es mit
Danny und Familie ins Freibad. In punkto Sicherheit für
„verrückt-gefährlich-schnelle 90-Grad-Wasserrutschen“ gab ich 10 von 10
Punkten. Während ich meine weiße Haut bräunte, schaute ich mir so die Menschen
an: Iroquesen – ob Indianer oder Punk, wer weiß. Und dann die dicken Menschen –
definitiv nicht mehr als bei uns (nicht nur im Freibad). Mädchen: Auch hier
muss ich sagen – sorry Heimatland! Eine hübscher als die andere.
Auf jeden Fall hatte ich viel Spaß und eine Schürfwunde von der Wasserrutsche.
Zwischendurch gab es leckere Pizza statt Fast Food von McDonalds, Burger King,
Wendys, Subway oder Taco Bell (wobei die letzteren beiden deutlich gesünder
sind). Ich musste keinen Eintritt zahlen, da ich mit der Organisation „4-H“ da
war. Diese vom Staat unterstützte Organisation ist eine Art riesiger
„Jugendclub“ für Kinder und Jugendliche und in vielen Ländern vertreten. Sie
bietet viele Freizeitmöglichkeiten an wie zum Beispiel Handarbeiten,
Tätigkeiten in der modernen Landwirtschaft, Werken und technische Arbeiten.
Dieses Wochenende lernte ich eine Menge Leute kennen – darunter viele (positiv)
Verrückte mit großem Selbstbewusstsein und Individualismus.
Chili con carne!
Mittwoch, 8. September, 19:23 Uhr
Hallo!
DIENSTAG haben wir in der
Schule Chilischoten geröstet. Dazu haben wir in Metal Fabrication eine
Chiliröstmaschine gebaut. Es gibt viele Arten von Chili! Scharf, extrascharf,
grün, rot, mild etc. Die gerösteten Schoten werden dann in Säcke verpackt und
zu Gunsten der FFA-Klasse verkauft und können unter anderem zu Chili con carne
verarbeitet werden. Dies ist ein feurig-scharfes Gericht aus Fleisch,
Chilischoten und anderen Zutaten, welches seinen Ursprung im Süden der USA hat.
In Cross Country werde ich immer besser, obwohl es mir manchmal sehr langweilig
erscheint zu laufen. Ich bin unter den besten Fünf bei den 5000 Metern (3,1
Meilen).
MITTWOCH habe ich zum ersten Mal geschweißt. Ich hoffe, ich lerne schnell, da
ich meinen Nachbarn als erstes einen „Pfannenhalter“ basteln will. Dies ist
eine Wette mit Victor, ob ich das schaffe oder nicht. An diesem Tage ist leider
einer der Hunde meiner Gastfamilie gestorben. Mary hat aber zufällig Welpen,
und gegebenenfalls bekommen wir einen!
Heute war das Essen in der Cafeteria halbwegs genießbar. Kann auch nur
Gewöhnung sein. In PE spielen wir gerade Football, was ich überhaupt nicht
kann. Ich muss mich da wohl zusammenreißen, da Footballspieler einer High
School sehr angesehen sind. Ich werde mein Glück aber vielleicht in Basketball
versuchen. Lars hat als Deutscher gezeigt, dass er in diesen amerikanischen
Sportarten mithalten kann.
Football
und 9/11
Sonntag, 12. September, 11:31
Uhr
Hallo!
Meine Gastfamilie hat jetzt
endlich Internet, wenn auch langsam ...
Ich bekomme den alten, grauen Truck (Pick-up) meiner Gastfamilie! Bis auf den
Motor ist fast alles Schrott, aber ich habe mich entschlossen, aus Alt wieder
Neu zu machen: reinigen, neu lackieren etc.
Am FREITAG gab es ein Footballspiel (wie fast jede Woche). Estancia hat mit
0:50 verloren. Applaudiert wurde aber auch für die Cheerleader! Denn oft stehen
alle hinter dem Team und unterstützen es, egal ob es gewinnt oder verliert.
Hier sieht man wieder das großartige Wir-Gefühl, wo alle zusammenhalten und
mitfiebern.
Schon genial, was für ein Spektakel eine kleine Schule mit 200 Schülern auf die
Beine stellt.
Ich habe mich auch mit dem Fire Department Estancia getroffen. Diese bräuchten
40 Minuten, um mich zu retten und ins Krankenhaus zu bringen. In
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